Gedenk- und Bedenktage, Jubiläen etc.

  • Vor 185 Jahren:

    11. 08. 1837: [Suffolk, Bundesstaat Virginia, USA] Bei Suffolk stoßen ein aus 13 Waggons und mit ca. 200 Fahrgästen besetzter planmäßig verkehrender Personenzug und ein aus 15 Waggons bestehender, mit Holz beladener außerplanmäßiger Güterzug frontal zusammen. Während der Lokführer des Personenzuges seinen Zug noch anhalten kann, gelingt das dem Lokführer des Güterzuges nicht. Beim Zusammenstoß werden die ersten drei Wagen hinter der Lok gereihten ineinander geschoben und zerstört. Einige Reisende, die den Zusammenstoß kommen sehen, springen ab und stürzen den Abhang hinunter (siehe die zeitgenössische Darstellung unten). Es handelt sich dabei um den ersten Frontalzusammenstoß mit Todesopfern in der Eisenbahngeschichte. Schuld an dem Unfall hat der Lokführer des Güterzuges, weil er erstens zu schnell unterwegs war und zweitens nicht beachtete, dass der Personenzug auf der Strecke war.
    Opferbilanz: 3 Tote und zahlreiche Verletzte.

    Quelle: Southworth Allen Howland: Steamboat disasters and Railroad accidents in the United States: to which is appended accounts of recent shipwrecks, fires at sea, thrilling incidents, etc. Worcester, Massachusets 1840, S. 286.

    Vor 135 Jahren:

    10. 08. 1887: [Chatsworth, Bundesstaat Illinois, USA] Streckenarbeiter der Toledo, Peoria and Western Railroad (TP&W) haben auf Grund der heißen und trockenen Witterung entlang der Bahnstrecke bei Chatsworth am Vortag sogenannte Brandstreifen angelegt, um bei allfälligen Flurbränden ein Übergreifen der Flammen auf den Bahnkörper zu unterbinden. Dabei dürfte nach dem kontrollierten Abbrennen des Brandstreifens das Feuer nicht ordentlich gelöscht worden sein, flammte wieder auf und beschädigte eine Holzfachwerkbrücke schwer.
    In den Nachtstunden fährt ein aus zwei Lokomotiven, drei Gepäckwaggons, sechs Reisewagen und sechs Schlafwagen bestehender, von Peoria zu den Niagarafällen verkehrender Schnellzug über die beschädigte Brücke, worauf diese unter der Last des Zuges zusammenbricht. Während die Vorspannlokomotive noch unbeschädigt über die Brücke kommt, schlägt die Zuglokomotive am Hang unterhalb der Brücke auf und die ersten neun Waggons stürzen nach der Reihe in die Tiefe. Lediglich die sechs Schlafwagen bleiben im Gleis stehen.
    Opferbilanz: Die Angaben über die Zahl der Toten schwankt zwischen 81 und 85, die der Verletzten zwischen 169 und 372.

    Vor 125 Jahren:

    17. 08. 1897: [Eisacktal, Südtirol] Der Schnellzug Nr. 2 Innsbruck - Ala fährt gegen einen auf der Bahntrasse liegenden Felsblock. Die Lok und die beiden nachgereihten Waggons stürzen teilweise über die Böschung in den Fluss Eisack:

    Foto: Archiv Griebl, aus: BiB-Band 13, Unfälle und Schadensfälle, Verlag Pospischil, Wien 1980.

    Vor 105 Jahren:

    13. 08. 1917: [Zwischen Moskau und Pedrograd, Russland] Ein Personenzug und ein Gepäckzug stoßen auf freier Strecke zusammen.
    Opferbilanz: 60 Tote, 150 Verletzte.

    Vor 40 Jahren:

    16. 08. 1982: [Ennstalbahn zwischen den Bhf. Haus und Gröbming]
    Quelle: Zeitschrift Eisenbahn, Heft 10/1982, S. 188.

    Vor 30 Jahren:

    11. 08. 1992: [Hbf. Wiener. Neustadt, NÖ.]
    Quelle: Zeitschrift Eisenbahn, Heft 10/1992, S. 195.

    Vor 15 Jahren:

    14. 08. 2007: [Malaja Wischera, Russland] Auf der Schnellfahrstrecke Sankt Petersburg–Moskau explodiert nahe Malaja Wischera ein Sprengsatz, wodurch der Newski-Express unterwegs von Moskau nach Sankt Petersburg, bei knapp 130 km/h entgleist. Von den 250 Fahrgästen an Bord des Zuges werden 60 verletzt, 38 von ihnen werden ins Krankenhaus eingeliefert.

    Quellen (sofern nicht extra angegeben): Katastrophen auf Schienen von Peter Semmens, Transpress Verlag, Stuttgart 1996 und Wikipedia - Liste von Anschlägen im Schienenverkehr.

    dr. bahnsinn - der Forendoktor

  • Vor 115 Jahren, wei Tage vor dem Fest Maria Himmelfahrt, am 13. August 1907 wurde die vom Zentrum Bozen auf das "Ritten" genannte Hochplateau führende "Rittner Bahn" feierlich eröffnet. 59 Jahre später, im Jahr 1966, wurden die 1 km Stadtstrecke in Bozen und der ca. 4 km lange Zahnstangenabschnitt (System Strub) bis zur Station Maria Himmelfahrt aufgelassen und durch eine Seilbahn ersetzt. Die 6,7 km lange Adhäsionsstrecke in rd. 1.200 m Seehöhe zwischen Maria Himmelfahrt und Klobenstein erfreut sich bei Einheimischen und Touristen nachwievor großer Beliebtheit.

    Das Foto zeigt einen bergfahrenden Zug im Zahnstangenabschnitt knapp vor dem einzigen und 66 m langen Tunnel in Str.-km 3,8:
    Quelle: Zeitschrift Eisenbahn, Heft 10/1982, S. 183.

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  • Vor 115 Jahren, am 18. August 1907, wurde die Elektrische Lokalbahn Unterach - See, kurz E.L.B.U.S. eröffnet. Nur 42 Jahre später wurde die Bahn wieder eingestellt. Die beiden 1907 beschafften Triebwagen SM 1 und SM 2 sind erhalten geblieben. Der SM 1 ist bei der Florianer Bahn beheimatet und der in einen Beiwagen umgebaute SM 2 dient heute auf der Atterseebahn als B20.220 als Nostalgiefahrzeug:
    Foto: dr. bahnsinn, aufgenommen am 24. 5. 2013.

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  • Vor 10 Jahren:

    12. 08. 2012: [Brennerbahn zwischen Matrei und Patsch, Tirol] Um 04.45 Uhr entrollen drei im Bhf. Matrei abgestellte Baufahrzeuge der Fa. Swietelsky (Schraubmaschine, Abbrenn-Stumpfschweißmaschine, Materialwagen) auf die freie Strecke in Richtung Innsbruck und entgleisen schließlich zwischen dem Mühltal- und Schönbergtunnel. Während die Schraubmaschine in Schräglage auf der Bahntrasse zu stehen kommt, stürzen der Materialwagen und die Abbrenn-Stumpfschweißmaschine, eine Schneise in den Hochwald reißend, die Böschung zur Sillschlucht hinunter. Der Materialwagen bleibt auf halber Höhe liegen, während die Arbeitsmaschine den 80 m tiefer gelegenen Talgrund erreicht und dabei zur Gänze zerstört wird (siehe Foto). Menschen kommen nicht zu Schaden. Als Ursache wird unterlassene Sicherung der abgestellten Fahrzeuge durch Hemmschuhe ermittelt:
    Quelle: EÖ-Heft 10/2012, S. 522f., Foto: Helmut Petrovitsch.

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  • Vor 75 Jahren:

    23. 08. 1947: [Velten, Deutschland] Bei einem gerade bei Velten nördlich von Berlin fahrenden Personenzug beginnt aus einem in der Gepäckablage verstauten Blechkanister Benzin zu tropfen, das sich an der Zigarette eines Fahrgastes entzündet und auf ein Paket mit Nitratfilmen übergreift, worauf sich der Brand explosionsartig ausbreitet und obwohl der Schaffner sofort die Notbremse zieht, geraten die Fahrgäste in Panik und der daraus resultierende Tumult fordert zahlreiche Opfer.
    Opferbilanz: 24 Tote, 35 Verletzte.
    Quelle: Katastrophen auf Schienen von Peter Semmens, Transpress Verlag, Stuttgart 1996.

    Vor 35 Jahren:

    24. 08. 1987: [Pinzgauer Lokalbahn bei Wald/P., Salzburg]
    Quelle: Zeitschrift Eisenbahn, Heft 10/1987, S. 189.

    Vor 30 Jahren:

    19. 08. 1992: [Puchberger bahn in Grünbach, NÖ.]
    Quelle: Zeitschrift Eisenbahn, Heft 10/1992, S. 194.

    22. 08. 1992: [Mariazellerbahn zwischen Schwadorf und Völlerndorf, NÖ.] Der von der 1099 007 geführte, aus zwei schmalspurigen Postbeiwagen und drei Rollwagen mit zwei beladenen Tds bestehende G 71231 entgleist um 05:02 Uhr im Linksbogen auf Höhe von Matzersdorf bei Str.-km 7,5 bei einer Geschwindigkeit von 50 - 55 km/h. Zulässig sind dort max. 35 km/h. Die Lok bleibt unbeschädigt auf der Matzersdorfer Brücke über den Halterleitenbach in km 7,7 stehen, während alle Waggons umstürzen bzw. in Schräglage (1. Wagen) geraten. Am Folgetag um 05:10 Uhr kann der Betrieb wieder aufgenommen werden:


    Quelle: Zeitschrift Eisenbahn, Heft 10/1992, S. 194.

    Vor 5 Jahren:

    23. 08. 2017: [Linz auf Höhe des Vbf. Ost, OÖ.] An diesem Tag schrottet ein WESTbahn-Tfzf. den nagelneuen Tw 4010 010, indem er bei einer Probefahrt ein Halt zeigendes Schutzsignal überfährt, worauf der Tw mit einem vom ELL-Vectron 193 267 geführten Erzzug der Cargoserv kollidiert. Der WESTbahn-Tfzf. wird beim Unfall schwer verletzt. Hier geht es zum Unfallbericht samt Kommentaren.

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  • Vor 115 Jahren:

    29. 08. 1907: [Québec, Provinz Québec, Kanada] Ein Statikfehler führt zum Einsturz der Québec-Brücke. Noch während des Baus stürzt die Brücke ein. 75 Arbeiter sterben. Auch beim zweiten Versuch, die Brücke zu errichten, kommt es zu einem schweren Unfall: Am 11. September 1916 stürzt die vorgefertigte Mittelsektion in den Fluss. Diesmal sterben 13 Menschen. Mehr Informationen über die Brücke und die Einstürze gibt es auf Wikipedia.

    Vor 95 Jahren:


    25. 08. 1927: [Zahnradbahn Chemin de fer du Montenvers, Chamonix, Frankreich] Eine Lokomotive stürzt bei der Talfahrt zusammen mit einem Personenwagen vom Montenvers-Viadukt, dabei sind 22 Todesopfer zu beklagen.
    Quellen: Katastrophen auf Schienen von Peter semmens, Transpress verlag, Stuttgart 1996 und Wikipedia.

    Vor 25 Jahren:

    28. 08. 1997: [Mattersburger Bahn zwischen Mattersburg und Loipersbach-Schattendorf] Der von der 2143 040 geführte R 7705 (Wr. Neustadt - Lackenbach) stößt mit dem als R 7710 (Deutschkreutz - Wr. Neustadt) verkehrenden 5047 094 zwischen den Bahnhöfen Mattersburg und Loipersbach-Schattendorf in der Nähe der Hst. Marz-Rohrbach frontal zusammen. Der Unfall fordert ein Todesopfer (der Tfzf. des 5047) und 42 Verletzte, zehn davon schwer. Unfallauslösend ist die Fehlhandlung von einem der beteiligten Fahrdienstleiter. Die auf dem Foto zu sehenden Personen dürften Mitarbeiter/-innen der ermittelnden Staatsanwaltschaft sein:
    Quelle: EÖ-Heft 10/1997, S. 398. Foto: Keystone

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  • Vor 155 Jahren, am 24. August 1867, wurde auf der Brennerbahn der Personenverkehr aufgenommen. Der elektrische Betrieb wurde auf österreichischer Seite mit 15 kV, 16,7 Hz AC im Jahr 1928 aufgenommen, auf italienischer Seite im Jahr 1929 mit 3,6 kV 16,7 Hz Drehstrom. Allerdings durften die BBÖ nicht elektrisch in den Bahnhof Brenner einfahren, weshalb der Fahrdraht in Brennersee endete. Erst 1934 erlaubten die Italiener die Elektrifizierung des Reststückes bis in den Bahnhof Brenner. Auf italienischer Seite wurde im Jahr 1965 von Drehstrom auf 3 kV DC umgestellt.


    Quellen: Gebirgsbahnen Europas von Ascanio Schneider, Orell Füssli Verlag, Zürich 1982, S. 227ff. und Wikipedia.


    Weitere Informationen über 150 Jahre Brennerbahn hier.

    dr. bahnsinn - der Forendoktor

  • Vor 140 Jahren:

    03. 09. 1882: [Breisacher Bahn, Deutschland] Am Abend des 3. September ist ein aus 28 Waggons mit Holzaufbauten und mit rd. 1200 Fahrgästen besetzter Sonderzug auf der Breisacher Bahn von Freiburg im Breisgau nach Colmar unterwegs. Weil der Zug auf Grund eines in den Abendstunden niedergegangenen Gewitters in Freiburg mit Verspätung abfährt, versucht der Lokführer durch zügige Fahrt die Verspätung aufzuholen. Bei Hugstetten sieht er, dass das Gleis auf Grund des Gewitters unterspült ist. Er leitet eine Schnellbremsung ein, die jedoch weitgehend wirkungslos bleibt, da die sieben Bremser, die auf den Waggons mitfahren, ihre Plätze noch nicht eingenommen haben! Die nachschiebenden Waggons bringen die Lok zum Entgleisen, die in einem Sumpf neben dem Gleis steckenbleibt. Von den 28 Waggons entgleisen 25, verkeilen sich ineinander und die Holzaufbauten zersplittern. Nur drei Waggons bleiben im Gleis stehen.
    Opferbilanz: 69 (64 waren sofort tot, fünf sterben in den Folgetagen im Spital), 230 Verletzte. Es ist bis zum Unfall in Genthin (248 Tote, 453 Verletzte) am 22. 12. 1939 der bis dahin schwerste Eisenbahn-Unfall in Deutschland.
    Hier ein Foto von der Unfallstelle:

    Gemeinfreies Foto aus Wikipedia

    Vor 120 Jahren:

    01. 09. 1902: [Berry, Bundesstaat Alabama, USA] Bei Berry entgleist ein Personenzug aus unbekannten Gründen.
    Opferbilanz: 21 Tote.

    Vor 115 Jahren:

    03. 09. 1907: [Rehfelde, Deutsches Reich] Nachdem bei einem Schienenstück die Befestigungsschrauben in den Schwellen gelockert worden wurden, entgleist nachts der Schnellzug Nr. 6 von Insterburg nach Berlin mit einer Geschwindigkeit von ca. 85 km/h beim Bahnhof Rehfelde. Ein Teil der Wagen stürzt um. Fettgasbehälter im Speisewagen brechen, das Gas strömt aus und entzündet sich. Der Wagen brennt vollständig aus, die beiden benachbarten Wagen je zur Hälfte. Ein Reisender verbrennt, darüber hinaus werden acht Menschen verletzt. Für die Ergreifung des Täters oder der Täter wird eine Belohnung von zunächst 2.000 Mark ausgesetzt, die später auf 5.000 Mark erhöht wird – vergeblich.

    Vor 85 Jahren:

    05. 09. 1937: [Holzheim, Stadtgemeinde Neuss, Rheinprovinz, Deutschland] Ein mit Pilgern besetzter Zug entgleist auf der Bahnstrecke Düren–Neuss. Unfallursache: Nach Bauarbeiten hat der Bahnmeister die Signale für die Geschwindigkeitsreduktion entfernt, obwohl das Gleis noch nicht ausreichend stabil war.
    Opferbilanz: 18 Tote, darunter der Pfarrer von Oekoven, 37 Verletzter. Das Requiem für die Toten zelebriert der Erzbischof von Köln.

    Vor 75 Jahren:

    01. 09. 1947: [Dugald, Provinz Manitoba, Kanada] Der in westliche Richtung fahrende Sonderzug Nr. 6001 soll auf Grund seiner Verspätung im Bahnhof Dugald den in östliche Richtung fahrenden Zug Nr. 4 anstatt in Vivian kreuzen. Die Zugmannschaft des Zuges 6001 wird angewiesen, bei der Einfahrt in den Bahnhof die Weiche selbst in die Ablenkung zu stellen. Die Lokmannschaft ignoriert jedoch diese Anweisung und fährt mit rd. 50 km/h auf dem Hauptgleis in den Bahnhof, wo er mit dem wartenden Zug Nr. 4 zusammenstößt. Da neun Waggons noch Holzaufbauten und Gasbeleuchtung haben, bricht Feuer aus, das die Waggons weitgehend zerstört.
    Opferbilanz: 31 Tote, 85 Verletzte.

    Vor 65 Jahren:

    02. 09.1957: [Kendal, Jamaika] Bei Kendal, 120 km von der Hauptstadt Kingston entfernt, entgleist am Abend des Tages ein mit 1500 Fahrgästen besetzter Ausflugszug in einem Bogen. Acht der zwölf Waggons werden zerstört. Ursache ist ein Bremsversagen.
    Opferbilanz: 179 Tote.

    Vor 50 Jahren:

    07. 09. 1972: [Rupperswil, Kanton Aargau, Schweiz] Der Lokomotivführer der Ae 4/7 10916 missachtet beim Bahnhof Rupperswil ein Signal, worauf die Lok mit einem Personenzug zusammenstößt. Der Unfall fordert zwei Todesopfer und neun Verletzte.

    Vor 30 Jahren:

    04. 09. 1992: [Madhja Pradesh, Indien] Bei einem Auffahrurlaub kommen 37 Personen ums Leben.

    Quellen: Katastrophen auf Schienen von Peter Semmens, Transpress Verlag, Stuttgart 1996; Wikipedia - Liste schwerer Unfälle und Liste von Anschlägen im Schienenverkehr.

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