Gedenk- und Bedenktage, Jubiläen etc.

  • Psychiologische Betreuung für die Opfer gab es damals wohl auch nicht und da war wohl für so manch einen ein Interview im Fernsehen zumindest eine Möglichkeit über das Erlebte zu sprechen und (in so einem posttraumatischen Zustand für viele notwendige) Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen.

  • 200 Jahre Waggonbau Ammendorf

    Schweißer bei derr Arbeit

    200 Jahre Waggonbau Ammendorf: Warum die Firma so erfolgreich ist

    Stand: 26.08.2023 11:33 Uhr

    Der Waggonbau Ammendorf ist eines der ältesten noch produzierenden Schienenfahrzeugbau-Unternehmen Deutschlands. Schon mehrfach stand die Zukunft der Firma auf der Kippe. Zuletzt hatte der Rückzug des Bombardier-Konzerns im Jahr 2005 die Existenz bedroht. Inzwischen ist die wirtschaftliche Situation wieder sicherer, meint der Historiker Frotscher aus Halle. Für den Erfolg des Unternehmens macht er zwei wesentliche Faktoren verantwortlich.


    Hier weiterlesen!

    dr. bahnsinn - der Forendoktor

  • Um 1974 oder 75 ist in Baden ein Zug aus Jugoslawien kommend entgleist und lag in der Siedlung

    Natürlich gingen wir alle "Unfall schauen " und war nichts abgesperrt.

    Hier gibt es bewegte Bilder des Unfalls.

    Einmal editiert, zuletzt von Klosterwappen () aus folgendem Grund: Link ergänzt

  • Nachtrag zur Fortsetzung 741

    Vor 25 Jahren: [Villach Hbf., Kärnten] Um 08:57 Uhr kommt es zu einer Zusammenstoß (Flankenfahrt) zwischen der von der 1. Verschubreserve 2068 019 geschobenen Verschubeinheit mit dem letzten Wagen des auf ein Abstellgleis fahrenden Zuges 4806 mit der 2043 073. Die beteiligten Wagen geraten in Schräglage und die 2068 019 entgleist mit allen Achsen. Unfallursache ist eine falsch gestellte Weiche:

    Quelle: EÖ-Heft 11/2023, S. 449. Foto: K. Saringer


    dr. bahnsinn - der Forendoktor

  • Um 1974 oder 75 ist in Baden ein Zug aus Jugoslawien kommend entgleist und lag in der Siedlung

    Natürlich gingen wir alle "Unfall schauen " und war nichts abgesperrt.

    Hier gibt es bewegte Bilder des Unfalls.

    In dem Video sind mir zwei Dinge aufgefallen : Im Beitrag über die Solaranlage regnet es und im Beitrag über das ÖAMTC-Fahrerzentrum fährt genau in dem Augenblick, in dem der Sprecher sagt, dass hier auch Führerscheinlose fahren können, ein mit Polizisten besetzter PKW an der Camera vorbei ^^

  • Fortsetzung Nr. 747 der Eisenbahnunfall-Gedenktage

    Vor 140 Jahren:


    02. 09. 1883: [Steglitz, Mark Brandenburg, heute Stadtteil von Berlin] Der 2. September 1883 ist ein Sonntag und am Abend wollen Hunderte Berliner, die einen Tagesausflug in die damals noch vor den Toren Alt-Berlins gelegene Landgemeinde Steglitz unternommen haben, mit dem Zug nach Berlin zurückfahren.

    Wegen der Verspätung des Personenzugs entscheidet der Fahrdienstleiter, zunächst einen Eilzug durchfahren zu lassen, erst anschließend den Reisendenübergang freizugeben und vorher den Personenzug so zum Halten zu bringen, dass die Reisenden durch die östlichste Sperre vor dessen Lokomotive, nach Durchfahrt des Eilzugs, auf den Bahnsteig hätten gelangen können. Eine Ansage zu diesem Betriebsablauf findet auf dem Bahnsteig nicht statt. Noch bevor der Eilzug den Bahnhof durchfährt, fährt auf Gleis 1 der Personenzug ein und hält. Reisende befürchten nun, den Zug zu verpassen, da der Reisendenübergang – für sie nicht nachvollziehbar – noch nicht geöffnet ist. Einige Reisende überklettern daraufhin den Sperrzaun, weitere folgen, schieben die Eisenbahner zur Seite und öffnen die Absperrung unautorisiert. Die Menge, in der Sorge ihren Zug zu verpassen, drängt über das nach Magdeburg führende Gleis 2, um überwiegend den Personenzug schon an der bahnsteigfreien Seite zu „stürmen“. Ein Eisenbahner versucht noch, den Eilzug mit einer Handlampe zum Stehen zu bringen, was aber nicht gelingt. Er kann nicht mehr rechtzeitig bremsen und fährt in die Menschenmenge. Die Personen, die sich im Gleisbett befinden, haben durch das Gedränge keine Chance, auszuweichen.

    Opferbilanz: 39 Tote, darunter 5 Kinder, 8 Schwerverletzte und zahlreiche Leichtverletzte.


    Vor 110 Jahren:


    02. 09. 1913: [Wallingford, Bundesstaat Connecticut, USA] Weil ein nach New York fahrender Nahverkehrszug in Wallingford fahrplanmäßig hält, muss der im Blockabstand folgende "Bar-Harbor-Express", der wegen des starken Rückreiseverkehrs nach New York in zwei Teilen unterwegs ist, bei den jeweiligen Halt zeigenden Blocksignalen anhalten. Der Bremser des zweiten Teiles steigt ab und sichert auf Grund des herrschenden dichten Nebels vorschriftsmäßig den Zug nach hinten. Als der Zug wieder anfährt, vergisst die Zugmannschaft auf den Bremser und fährt los, hält aber wieder an, als man sein Fehlen bemerkt. Während der Bremser zum haltenden Zug läuft, hört er, wie sich von hinten ein Zug nähert. Es ist der "White-Mountain-Express", dessen Lokführer, wie sich bei der Untersuchung der Unfallursache herausstellt, völlig übermüdet ist, weil er in der Zeit vor dem Unfall wegen des herrschenden Lokführermangels durchgehend 159 Stunden Dienst mit nur 9 Stunden Pause verrichtet hat. Der Bremser läuft dem Zug entgegen, um den Lokführer zu warnen, dieser ignoriert aber sowohl die Anhalteversuche des Bremsers als auch das Halt zeigende Blocksignal. Der Zug fährt mit unverminderter Geschwindigkeit auf den Vorzug auf, wobei die Lok die beiden hinteren Pullman-Wagen zur Gänze und den drittletzten Wagen bis zur Hälfte zerstört.

    Opferbilanz: 26 Tote.


    Vor 100 Jahren:


    01. 09. 1923: [Insel Honshu, Japan] Im konkreten Fall handelt sich um kein singuläres Ereignis, sondern um insgesamt 12 Unfälle (je 6 Personen- und Güterzüge), die sich als Folge des verheerenden Erdbebens, das die japanische Hauptinsel Honshu erschüttert, ereignen. Tausende Menschen verlieren ihr Leben, darunter auch 73 Eisenbahner. In den von den Erdbeben betroffenen Zügen sind 130 Tote (129 Personen in den Personenzügen, 1 Person in einem der Güterzüge) und 91 Verletzte zu beklagen.


    06. 09. 1923: [Seelze-Lohnde, Provinz Hannover, Preußen] Nach dem Fehler eines Blockwärters fährt der D 10 von Berlin nach Köln bei Seelze-Lohnde auf den haltenden D 138 von Leipzig nach Amsterdam auf.

    Opferbilanz: 18 Tote, 19 Verletzte.


    Vor 80 Jahren:


    06. 09. 1943: [North Philadelphia, Bundesstaat Pennsylvania, USA] Bei der Durchfahrt des "Congressional Limited" im Bahnhof North Philadelphia fährt der Zug leicht vor Plan und der Aufsichtsbeamte beobachtet nichts Außergewöhnliches. Arbeiter eines Bahnbetriebswerks, an dem der Zug kurz darauf vorbei fährt, bemerken Flammen, die offensichtlich auf Grund eines Heißläufers aus einem Achslager schlagen. Sie telefonieren zur nächsten Blockstelle, Frankford Junction. Es ist aber um wenige Sekunden zu spät. Bevor der Mitarbeiter dort etwas unternehmen kann, fährt der Zug schon mit einer Geschwindigkeit von 90 km/h an seinem Stellwerk vorbei. Es ist 18 Uhr 06. Unmittelbar folgend gibt das glühende Achslager im vorderen Drehgestell des siebten Wagens nach, die Achse springt heraus, zerbricht und verkeilt sich unter dem Drehgestell. Der Wagen katapultiert sich dadurch in die Höhe und schlägt gegen eine Signalbrücke, die den Wagen in Höhe der Fenster der Länge nach aufschlitzt. Der achte Wagen biegt sich U-förmig um die Signalbrücke.

    Alle 79 Toten sind Reisende in diesen beiden Wagen. Die nächsten sechs Wagen entgleisen und kommen schwer beschädigt und verstreut auf dem Gleisfeld zu liegen. Die letzten beiden Wagen bleiben unbeschädigt, ebenso die ersten sechs.

    Opferbilanz: 79 Tote, 117 Verletzte.


    Vor 75 Jahren:


    03. 09. 1948: [Lilong, Provinz Guangdong, China] Bei Lilong entgleist ein Zug, der von Hankow nach Kanton unterwegs ist. Ursache soll eine Manipulation am Oberbau gewesen sein.

    Opferbilanz: Mindestens 25 Tote, 98 Verletzte.


    XX. 09. 1948: [Pengdu, China] Kommunistische Guerillas haben auf einer Bahnstrecke ca. 140 km nordwestlich von Nanking eine Landmine gelegt. Unter einem Zug, der nach Pukow unterwegs ist, explodiert sie. Die Lokomotive und der folgende Wagen werden vollständig zerstört.

    Opferbilanz: Mindestens 100 Tote.


    Vor 45 Jahren:


    05. 09. 1978: [Bhf. Windischgarsten, Pyhrnbahn, OÖ.]

    Quelle: Zeitschrift Eisenbahn, Heft 11/1978, S. 211.


    Vor 40 Jahren:


    02. 09. 1983: [Murdock, Bundesstaat Illinois, USA] Der Güterzug X4032 der Baltimore and Ohio Railroad führt eine Reihe von Kesselwagen, die mit Alkanen betankt sind. Er befährt eine Bahnstrecke, die Springfield mit dem etwa 100 km östlich gelegenen Indianapolis verbindet. Die Strecke ist eingleisig und nicht elektrifiziert. Die Gegend, durch die sie im ländlichen Illinois bei dem Dorf Murdock (Douglas County) führt, ist nur dünn besiedelt. Der Zug ist mit 11 Wagen und etwa 40 km/h unterwegs, als die Wagen gegen 15:30 Uhr aus ungeklärter Ursache entgleisen und sofort ein Brand ausbricht. Das Feuer erhitzt die mit verflüssigtem Gas gefüllten Tanks, was zu einer ersten Explosion eines mit 114 m³ Propangas gefüllten Wagens führt, bei der einer der Kesselwagen mehr als einen Kilometer von der Entgleisungsstelle weggeschleudert wurde.

    Die Rettungskräfte greifen zunächst nicht ein, da ihnen unbekannt ist, was da brennt und um welches Gefahrgut es sich handelt. Der entgleiste Zug brennt weiter, was zu einer zweiten, noch stärkeren Explosion führt, als ein oder mehrere Kesselwagen mit 190 m³ Isobutan explodieren. Das Feuer brennt 72 Stunden, bevor es gelöscht werden kann.

    Menschen kommen bei dem Unfall nicht zu Schaden.

    Die Explosionen sind so stark, dass alle Spuren, aus denen die Ursache für die Entgleisung hätte abgelesen werden können, vernichtet werden.


    Vor 20 Jahren:


    03. 09. 2003: [Kislowodsk, Russland] In einem Vorortzug ereignet sich eine Explosion.

    Opferbilanz: 7 Tote, 80 Verletzte.


    05. 09. 2003: [Villach Güterbahnhof-Süd, Kärnten]


    Quelle: EÖ-Heft 11/2003, S. 474.


    Vor 10 Jahren:


    05. 09. 2013: [Hbf. Bremen, Deutschland] Um 05.51 Uhr entgleisen die Lokomotive und der erste Wagen eines aus fünf Doppelstockwagen gebildeten Regionalzugs des EVU Metronom kurz vor Erreichen des Bahnsteigs bei einer Geschwindigkeit von etwa 38 km/h. Unfallursache: Umstellen einer Weiche unter dem fahrenden Zug. Der Unfall fordert vier Verletzte (zwei Bahnmitarbeiter, zwei Fahrgäste). An den Bahnanlagen und an den Fahrzeugen entsteht ein Schaden in Höhe von 2,65 Mio. EUR.


    Quellen (sofern nicht gesondert angegeben): Katastrophen auf Schienen von Peter Semmens, Transpress Verlag, Stuttgart 1996 und Wikipedia - Liste schwerer Unfälle im Schienenverkehr.

    dr. bahnsinn - der Forendoktor

  • 65 Jahre Fertigstellung der Sierra de la Culebra-Linie

    Vor 65 Jahren, am 8. September 1958, wurde 45 Jahre nach Baubeginn im Jahr 1913 mit der Eröffnung des letzten Abschnitts Ourense - Santiago de Compostela der durchgehende Verkehr auf der Sierra de la Culebra-Linie Zamora - La Puebla de Sanabria - Ourense - Santiago de Compostela aufgenommen.


    Der Bau der Strecke ging sehr schleppend voran und wurde aus wirtschaftlichen Gründen zwischenzeitlich immer wieder eingestellt. dazu kamen infrastrukturelle Mängel wie Wassermangel, fehlende Rohstoffe und nicht vorhandene Straßen, die die Arbeiten erschwerten. 30 Jahre nach Baubeginn, konnte vor ziemlich genau 65 Jahren, am 24. September 1953 der erste Abschnitt zwischen Zamora un La Puebla de Sanabria eröffnet werden, Im Juli 1957 folgte der Abschnitt La Puebla de Sanabria - Ourense und schließlich am 8. September 1958 der Abschnitt Ourense - Santiago de Compostela.

    Mittlerweile ist der ursprüngliche Streckenverlauf dieses Streckenabschnitts aber auch schon wieder Geschichte, da er durch eine breitspurige Hochgeschwindigkeitstrecke "LAV Corredor Gallicia" zwischen Ourense und Santiago de Compostela ersetzt wurde. Siehe Kartenausschnitt unten.

    Die Strecke erlangte durch den Unfall von Santiago de Compostela vor zehn Jahren, am 24. Juli 2013, mit 80 Toten traurige Berühmtheit.


    Der Abschnitt Zamora - Ourense wird derzeit zur Hochgeschwindigkeitsstrecke ausgebaut. Die ursprüngliche Strecke hielt bis zur Eröffnung der Strecke Beograd - Bar mit 182 Tunnel den Tunnel-Weltrekord.


    Quelle: Gebirgsbahnen Europas von Ascanio Schneider, Orell Füssli Verlag, Zürich 1982, S. 32ff.

    dr. bahnsinn - der Forendoktor

  • Fortsetzung Nr. 748 der Eisenbahnunfall-Gedenktage

    Vor 105 Jahren:


    11. 09. 1918: [Schneidemühl, Preußen, heute Polen] In der Nähe von Schneidemühl, heute Piła, stoßen ein mit Kindern besetzter Sonderzug und ein Güterzug zusammen.

    Opferbilanz: 35 Tote (2 Eisenbahner, 33 Kinder), 17 Verletzte.


    Vor 105 Jahren:


    13. 09. 1918: [Weesp, Niederlande] Bei Weesp entgleist ein aus 11 Reisezugwagen bestehender Schnellzug auf dem zur Brücke über den Merwede-Kanal fahrenden Bahndamm, nachdem der durch tagelangen Regen aufgeweichte Damm abgerutscht ist. Die Waggons mit hölzernen Wagenaufbauten stürzen den Bahndamm hinunter und werden schwer beschädigt, ebenso die Lokomotive, die zwar nicht den Damm hinunterstürzt, dafür aber gegen die Stahlträger der Brücke stößt. Es erweist sich als Glücksfall, dass sich ein Arzt unter den Fahrgästen befindet und eine Infanterieeinheit gerade in der Nähe eine Übung abhält. Gemeinsam mit dem Arzt leisten die Soldaten erste Hilfe und organisieren die Rettungsarbeiten. Auf dem Kanal verkehrende Schiffe werden angehalten, um die Verletzten in die Spitäler zu transportieren. Die Bahngesellschaft wird dazu verurteilt, an die Fahrgäste eine Entschädigung in der Höhe von 1,4 Millionen Gulden zu zahlen.

    Opferbilanz: 41 Tote, 42 Schwerverletzte.


    Vor 100 Jahren:


    08. 09. 1923: [Omsk, Sowjetunion, heute Russland] Bei Omsk in Sibirien entgleist ein Schnellzug.

    Opferbilanz: 82 Tote, 150 Verletzte.


    Vor 95 Jahren:


    10. 09. 1928: [Saitz, heute Zaječí, ehemalige Tschechoslowakei] Bei Saitz in der Nähe von Lundenburg, heute Břeclav, fährt der "Paris-Bukarest-Express" auf einen Güterzug auf.

    Opferbilanz: 21 Tote, 29 Verletzte.


    Vor 85 Jahren:


    08. 09. 1938: [Songjiang, Republik China] Japanische Flugzeuge greifen im Japanisch-Chinesischen Krieg die Bahnanlagen von Songjian an und werfen darauf Fliegerbomben ab. Dies geschieht, ohne dass es zuvor einen Fliegeralarm gibt. Fünf Wagen des Zuges, drei Personenwagen der 3. Klasse und zwei Wagen 2. Klasse, werden durch die Bomben aus dem Gleis geschleudert und zerstört. Die Bahnanlagen werden ebenfalls schwer beschädigt, unter anderem werden ein Wasserturm und eine Fußgängerbrücke zerstört.

    Opferbilanz: Mindestens 300 Tote, ca. 400 Verletzte.


    Vor 30 Jahren:


    13. 09. 1993: [Mosambik] Im Norden des Landes entgleist ein Zug.

    Opferbilanz: 77 Tote.


    Vor 15 Jahren:


    11. 09. 2008: [Kanaltunnel zwischen GB und F] Auf einem in Richtung Frankreich fahrenden Lkw-Shuttlezug gerät ein Lkw in Brand. Als dieser bemerkt wird, ist der Zug noch ca. 11 km von Calais entfernt. Die 32 Lkw-Fahrer im Begleitwagen können sich im Wartungs- und Rettungsstollen in Sicherheit bringen, wobei einige eine leichte Rauchgasvergiftung erleiden. Bei Temperaturen um die 1.000° C gestalten sich die Löscharbeiten außerordentlich schwierig und dauern 20 Stunden. An der Tunnelinfrastruktur entsteht auf einer Länge von ca. 300 m großer Schaden. Die auf dem Zug verladenen 27 Lkw werden zum größten Teil zerstört. Bis die ersten Wagen des Zuges aus dem Tunnel gezogen werden können, dauert es drei Wochen. Der Betrieb in der beschädigten Tunnelröhre kann erst am 09. 02. 2009 wieder aufgenommen werden.


    12. 09. 2008: [Chatsworth, Großraum Los Angeles, USA] In einem eingleisigen Streckenabschnitt stoßen ein Metrolink-DoSto-Nahverkehrszug mit 225 Fahrgästen und ein Güterzug des EVU Union Pacific mit je ca. 60 km/h frontal zusammen. Ein DoSto-Wagen wird dabei fast völlig zerstört und mehrere Güterwagen entgleisen. Unfallursache: Überfahren eines Halt zeigenden Signals durch den Tfzf. des Güterzuges. Die Untersuchungen bringen zutage, dass der Tfzf. des Güterzuges am Unglückstag während seiner Dienstzeit 57 SMS schrieb bzw. las, die letzte 22 Sekunden vor dem Zusammenstoß.

    Opferbilanz: 25 Tote, darunter der Tfzf. des Metrolink-Zuges, 135 Verletzte.


    Quellen: Katastrophen auf Schienen von Peter Semmens, Transpress Verlag, Stuttgart 1996; Wikipedia - Liste schwerer Unfälle im Schienenverkehr; EÖ-Heft 11/2008, S. 564.

    dr. bahnsinn - der Forendoktor

  • 160 Jahre Breitspurstrecke Córdoba - Málaga

    Vor 160 Jahren, am 16. September 1863, wurde die Bahnlinie zwischen Córdoba und Málaga in Andalusien eröffnet. Baubeginn war knapp zweieinhalb Jahre vorher, am 1. April 1861. Seit Eröffnung der 155 km langen AVE-Strecke zwischen den beiden Städten hat die breitspurige, elektrifizierte Bestandstrecke nur für den Regional- und den Güterverkehr Bedeutung.


    Die Strecke ist vor allem durch ihren 19 km langen Abschnitt durch die Schlucht "El Chorro" zwischen den Bahnhöfen Gobantes und Álora bekannt. In diesem Abschnitt befindet sich der Großteil der insgesamt 16 Tunnel der Strecke. Durch die Schlucht führt einer der bekanntesten Wanderwege der Welt, der Caminito del Rey (Königspfad), der auch von Mountainbikern befahren wird.


    Bekannt ist auch jene Stelle, wo die Strecke aus einem Tunnel kommend über eine Brücke führt und links davon der Königspfad zu sehen ist (siehe Foto unten). Hier wurden Schlüsselszenen des bekannten Kriegsfilms "Colonel von Ryans Express" mit Frank Sinatra gedreht:

    img017012094-1.jpg

    Foto aus: Gebirgsbahnen Europas von Ascanio Schneider, Orell Füssli Verlag, Zürich 1982, S. 25.


    Zur Orientierung:

    B.%20Ch.-E_15.png

    Ausschnitt aus der Eisenbahnkarte Iberische Halbinsel v. B. Chomenko


    Wer den Carmenito del Rey gehen möchte, hier bitte!

    dr. bahnsinn - der Forendoktor

  • Fortsetzung Nr. 749 der Eisenbahnunfall-Gedenktage

    Vor 110 Jahren:


    Mitte September 1913: [Villeneuve-Loubet, Südfrankreich] Bei Villeneuve-Loubet entgleist ein dreiteiliger elektrischer Triebwagen auf einem Viadukt, wobei das führende Fahrzeug 12 m in eine Schlucht fällt. Als Unfallursache wird die "fehlerhafte Arbeitsweise der Magnetbremse auf Grund eines Sturmes" angegeben.

    Opferbilanz: 20 Tote, 40 Verletzte.


    Vor 105 Jahren:


    19. 09. 1918: [Pacy-Tunnel bei Tonnerre, Frankreich] Bei der Abfahrt eines Zuges aus einem nahegelegenen Bahnhof lösen sich drei Wagen und stoßen im Pacy-Tunnel mit einem nachfolgenden Zug zusammen.

    Opferbilanz: Ca. 30 Tote, ca. 100 Verletzte.


    Vor 80 Jahren:


    19. 09. 1943: [Białystok, Polen] Nach einem Anschlag auf den Schnellzug mit Wehrmachtsteil DmW 31 entgleist der Zug.

    Opferbilanz: 23 Tote, 33 Verletzte.


    Vor 75 Jahren:


    September 1948: [Pengpu, China] Kommunistische Guerillas haben auf einer Bahnstrecke ca. 140 km nordwestlich von Nanking eine Landmine gelegt. Unter einem Zug, der nach Pukow unterwegs ist, explodiert sie. Die Lokomotive und der folgende Wagen werden vollständig zerstört.

    Opferbilanz: 100 Tote.


    14. 09. 1948: [Taejon, Südkorea] 24 km nördlich von Taejon fährt ein Personenzug auf einen anderen Zug auf. Die meisten Todesopfer sind US-Soldaten.

    Opferbilanz: 40 Tote, knapp 60 Verletzte.


    Vor 65 Jahren:


    14. 9. 1958: [Königswinter, BRD] Auf der im Jahr 1953 elektrifizierten Drachenfelsbahn, einer Zahnradbahn zwischen Königswinter am Rhein und der Burgruine Drachenfels werden in den Sommermonaten bei Einschubzügen auch noch Dampflokomotiven eingesetzt. Am 14. September 1958 kommt es dabei zu einem schweren Unfall: Der Zug der letzten Talfahrt an diesem Tag fährt um 18:45 Uhr ab. Etwa 160 Fahrgäste befinden sich im Zug, obwohl nur 135 zugelassen sind. Der Zug besteht aus der – wie immer talwärts laufenden – Dampflok 3" und drei Wagen (Nr. 2, 3, 4), die nur über große Mittelpuffer aufgrund der Schwerkraft untereinander und mit der Lok verbunden und nicht gekuppelt

    sind. Wegen einer Nachlässigkeit der Bedienungsmannschaft ist der Kesseldruck von 13 auf 6 Bar abgesunken. Infolge des geringen Kesseldrucks kann auch die Riggenbach-Gegendruckbremse nur eine dem Kesseldruck entsprechende verminderte Bremsleistung erzeugen. Dadurch wird der Zug trotz Einstellung der vollen Bremsleistung sofort nach der Abfahrt spürbar zu schnell. Das Lokpersonal zieht daraufhin die Handbremse an. Die Wirkung der Handbremse setzt dann gleichzeitig mit der vollen Wirkung der selbstverstärkten Riggenbach-Bremse ein, wodurch auf die beiden Zahnräder schlagartig eine Bremskraft von 27 t wirkt. Zulässig sind höchstens 18 t Bremskraft. Die beiden Zahnräder werden

    dadurch aus der Zahnstange gedrückt, schleifen auf dem Holm der Leiterzahnstangen und können so die Bremskraft nicht mehr übertragen. Die Lok erreicht eine (vom Gutachter später geschätzte) Endgeschwindigkeit von 40–50 km/h statt der sonst zulässigen 10 km/h. Sie entgleist in einer leichten Kurve mitsamt dem ersten Wagen und kippt um. Der erste Wagen wird vollständig zerstört. Der zweite Wagen wird vom Schaffner mit der Handbremse verlangsamt, fährt aber immer noch mit erheblicher Wucht in die Trümmer des ersten Wagens. Lediglich im dritten Wagen gelingt es dem dortigen Schaffner, ausreichend zu bremsen. Der Lokführer springt ab und überlebt, der Heizer kommt ums Leben. Aufgrund des Unfalls wird der öffentliche Dampfbetrieb auf der Drachenfelsbahn eingestellt. Außerdem wird der Unfall als Vorwand zur Stilllegung der St. Andreasberger Kleinbahn im Harz genommen, obwohl dort nie ein Unfall stattgefunden hat.

    Opferbilanz: 18 Tote, 112 Verletzte.


    15. 9. 1958: [Newark Bay, Bundesstaat New Jersey, USA] Drei Waggons und die beiden Lokomotiven eines aus zwei Diesellokomotiven und fünf Waggons bestehenden Personenzuges stürzen in die Newark Bay, nachdem der Zug trotz Halt zeigender Signale auf Grund der offenen Hubbrücke durch die 2aktivierte Gleissperre zum Entgleisen gebracht wird. Zwei Waggons versinken sofort in den Fluten, der dritte bei Einsetzen der Flut. Die Passagiere aus dem dritten Wagen können sich retten, die Fahrgäste des zweiten Waggons werden fast ausnahmslos getötet. Der erste Waggon ist zum Glück leer. Lokführer, Beimann, Zugführer und Bremser kommen ebenfalls ums Leben, sodass der Grund, warum die Lokmannschaft das Haltesignal ignorierte, nie geklärt werden kann.

    Opferbilanz: 48 Tote.


    Vor 55 Jahren:


    15. 09. 1968: [Jesenice/Aßling, ehemals Jugoslawien, heute Slowenien] Während einer Verschubfahrt im Bahnhof Jesenice stößt die ÖBB-Lok 1141.22 mit der JZ-Lok 362-036 zusammen. Die JZ-Lok wird dabei schwer beschädigt.


    20. 09. 1968: [Ratu Jaya bei Depok, West-Java, Indonesien] Ein Personenzug und ein Schnellzug stoßen auf der eingleisigen Strecke Jakarta – Bogor zusammen.

    Opferbilanz: 116 Tote.


    Vor 35 Jahren:


    15. 09. 1988: [Rudolfsbahn bei St. Valentin, NÖ.}

    Quelle: Zeitschrift Eisenbahn, Heft 11/1988, S. 211.


    19. 09. 1988: [Au, Kanton St. Gallen, Schweiz] Unmittelbar nach dem Ausfahrsignal des Bahnhofs Au SG entgleisen acht mit Kerosin beladene Kesselwagen eines Richtung St. Margrethen fahrenden Güterzugs. Dabei gerät ein Teil des Kerosins in Brand, und eine große Menge ergießt sich in den Binnenkanal und treibt brennend kanalabwärts. Ursache der Entgleisung ist der Nabenbruch eines überhitzten Wagenrades.


    Vor 5 Jahren:


    18. 09. 2018: [GKB in Graz, Steiermark] Kurz nach 08:00 Uhr stößt der GKB-Zug 8502 (Wettmannstetten – Graz Hbf.) auf der mit Lichtzeichen gesicherten Ek Grottenhofstraße mit einem Gelenkbus der GVB-Linie 33 zusammen. Dabei entgleist der Tw 5063 004 mit allen Achsen und wird schwer beschädigt. Der ebenfalls schwer beschädigte Bus Nr. 39 wird in ein angrenzendes Grundstück geschleudert.

    Opferbilanz: 1 Tote (die 34-Jährige Buslenkerin) und 7 Schwerverletzte im Bus, 3 Leichtverletzte im Zug.

    Quelle: EÖ-Heft 11/2018, S. 601. Foto: Ernst Lassbacher.


    Quellen (sofern nicht gesondert angegeben): Peter Semmens, Katastrophen auf Schienen, Transpress Verlag, Stuttgart 1996; Erich Preuß, Eisenbahnunfälle in Europa, Transpress Verlagsgesellschaft, Berlin 1991; Wikipedia - Liste schwerer Unfälle im Schienenverkehr.

    dr. bahnsinn - der Forendoktor