Gedenk- und Bedenktage, Jubiläen etc.

  • [quote author=dr. bahnsinn link=topic=14482.msg85581#msg85581 date=1226142946]
    80 Jahre Tenda-Bahn


    Am 31. 10. 1928 wurde nach 46-jähriger Bauzeit das letzte Teilstück der Tendabahn (Turin -)Cuneo - Limone - Breil sur Roya - Ventimiglia bzw. Nizza eröffnet. Die Strecke Cuneo - Ventimiglia ist 99 km lang, der von Breil sur Roya nach Nizza führende Ast misst 44 km. Die Gesamtzahl der Tunnels beträgt 104, darunter 3 Kehr- und 4 Wendetunnels. Die Gesamtlänge der Tunnels beträgt 53,9 km, das sind knapp 38 % der Streckenlänge.
    Längster Tunnel ist der Tendatunnel mit knapp 8099 m Länge. Im Tunnel befindet sich der Scheitelpunkt der Strecke mit 1073 m Seehöhe und hier verläuft seit dem Pariser Friedensvertrag von 1947 zwischen Frankreich und Italien auch die Staatsgrenze.
    Auf Grund der schwierigen Streckenverhältnisse wurde die Strecke in den Jahren 1931 bis 1935 mit Drehstrom 3600 V, 16 2/3 Hertz elektrifiziert.
    Die Bahnstrecke wurde während der Kriegshandlungen in den Jahren 1940 bis 1945 weitgehend zerstört. 1963 einigten sich die beiden Länder über den Wiederaufbau der Strecke, der 1973 begonnen wurde und der am 6. 10. 1979 abgeschlossen werden konnte. Die elektrischen Anlagen wurden nicht wieder in Betrieb genommen.
    Wer mehr über die Tendabahn wissen möchte, Wikipedia machts möglich: http://de.wikipedia.org/wiki/Tendabahn
    Quelle: Die Gebirgsbahnen Europas von Ascanio Schneider, Orell Füssli Verlag, Zürich 1963, S. 98ff.
    dr. bahnsinn
    [/quote]


    Wer Bilder von der Tendabahn sehen möchte, dem sei der Bericht über die Mittelmeerkreuzfahrt IV von User Roni empfohlen:
    [url=http://www.ebfoe.info/smf/index.php/topic,14538.0.html]http://www.ebfoe.info/smf/index.php/topic,14538.0.html[/url]


    dr. bahnsinn

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  • Streckenjubiläum 125 Jahre Drachenfelsbahn


    Es ist zwar nicht mehr ganz aktuell, aber nachdem der EK auch erst in seiner Dezember-Ausgabe darüber berichtet, ist es zulässig, jetzt an das 125-jährige Bestandsjubiläum der ältesten deutschen Zahnradbahn zu erinnern.
    Die Drachenfelsbahn verbindet die Altstadt von Königswinter am rechten Rheinufer mit dem Siebengebirge und führt mit einer Länge von etwas mehr als 1,5 km Länge auf den Drachenfels. Der Höhenunterschied beträgt knapp 220 m, die Maximalsteigung 200 Promille und die Bahn verfügt über eine Zahnstange System Riggenbach. Die Drachenfelsbahn ist die am meisten frequentierte Zahnradbahn Deutschlands. Bisher wurden rd. 20 Mio. Fahrgäste transportiert.
    Die Bahn wurde am 17. 7. 1883 eröffnet, im 1. und 2. Weltkrieg musste der Verkehr mangels Fahrgäste eingestellt werden.
    Nach dem 2. Weltkrieg wurde der Betrieb zu Pfingsten 1947 wieder aufgenommen und die Bahn erlebte einen wahren Besucheransturm, sodass man die Bahn elektrifizierte.
    Vor 55 Jahren, am 12. Juni wurde der elektrische Betrieb aufgenommen. Im selben Jahr, am 14. September 1953 passierte auch der schwerste Unfall, der die Drachenfelsbahn jemals heimsuchte. Eine Dampflok, die mit einem Einschubzug talwärts unterwegs war, kletterte aus der Zahnstange, sprang aus den Schienen und kippte zur Seite. Während der erste Waggon an einem Oberleitungsmasten und an einem Baum zerschellte, fuhr der zweite Wagen in die Trümmer des ersten. Der Unfall forderte 17 Menschenleben und über 100 Verletzte. Der Dampfbetrieb wurde daraufhin eingestellt.


    Quellen: EK 12/2008, S. 68ff bzw. Wikipedia: http://de.wikipedia.org/wiki/Drachenfelsbahn


    dr. bahnsinn

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  • Streckenjubiläum 120 Jahre Berchtesgadener-Land-Bahn


    Auch nicht mehr ganz aktuell, aber trotzdem:


    Am 25. 10. 2008 feierte der 19 km lange Streckenabschnitt Bad Reichenhall - Berchtesgaden der Bahnlinie Freilassing - Berchtesgaden sein 120-jähriges Bestandsjubiläum. Die Maximalneigung beträgt 40 Promille und die Strecke ist bereits seit 1916, also seit 92 Jahren elektrifiziert.


    2006 gewann die Salzburg AG gemeinsam mit der Regentalbahn die Ausschreibung für den Personenverkehr auf der Strecke für 13 Jahre, der seit 2006 mit ÖBB-Talenten geführt wird. Ab 2009 soll hier der FLIRT verkehren.


    Quellen: Die Gebirgsbahnen Europas von Ascanio Schneider, Orell Füssli Verlag, Zürich 1963, S. 350.
    Salzburg AG: http://www.salzburg-ag.at/Berc…ener-Land-Bahn.416.0.html


    dr. bahnsinn

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  • Fortsetzung der Unfall-Gedenktage:


    Vor 105 Jahren:


    14. 11. 1903: Kentwood, Lousiana, USA: Ein im Zeitabstand einem anderen Zug nachfolgender Zug fährt auf den liegengebliebenen Vorzug auf,
    nachdem die Zugmannschaft des liegengebliebenen Zuges es verabsäumt hat, den Folgezug mittels Knallkapseln zu warnen.
    Opferbilanz: 32 Tote.


    Vor 90 Jahren:


    13. 11. 1918: Zusammenstoss eines Militärzuges mit einer Rangiereinheit in Malmedy, Frankreich.
    Opferbilanz: 8 Tote, 20 Verletzte.


    Vor 65 Jahren:


    14. 11. 1943: Entgleisung des "Indo-Ceylon Boat Mail - Postzuges in Villupuram Junction, Indien.
    Opferbilanz: 39 Tote, 88 Verletzte.


    Quellen: siehe Eröffnungsposting


    dr. bahnsinn

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  • [quote author=dr. bahnsinn link=topic=14482.msg86038#msg86038 date=1226772250]
    Streckenjubiläum 125 Jahre Drachenfelsbahn
    ........Im selben Jahr, am 14. September 1953 passierte auch der schwerste Unfall, der die Drachenfelsbahn jemals heimsuchte......
    Quellen: EK 12/2008, S. 68ff bzw. Wikipedia: http://de.wikipedia.org/wiki/Drachenfelsbahn
    dr. bahnsinn
    [/quote]


    Bei meinem Bericht über 125 Jahre Drachenfelsbahn ist mir ein Fehler unterlaufen. Der Unfall passierte nicht vor 55 Jahren, sondern vor 50 Jahren.
    Ich bitte um Entschuldigung.


    dr. bahnsinn

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  • 150 Jahre Westbahn


    Gestern vor 150 Jahren, am 21. 11. 1858 fand die offizielle Eröffnungsfahrt auf der damals Kaiserin-Elisabeth-Bahn genannten heutigen Westbahn zwischen Wien und Linz statt. Der allgemeine Verkehr wurde am 15. 12. 1858 aufgenommen.


    Ein ausführlicher Bericht (Teil 1) findet sich in SVa, Heft 11/2008, S. 38 ff.


    Wikipedia hilft auch weiter: http://de.wikipedia.org/wiki/Österreichische_Westbahn


    dr. bahnsinn

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  • Fortsetzung Nr. 10 der Eisenbahnunfall-Gedenktage:


    Vor 60 Jahren:


    23. 11. 1948: Ein kurioser Anlass mit tragischem Ausgang: Der Reisekoffer samt Bettzeug eines auf dem Dach des 6. Waggons eines Flüchtlingssonderzuges reisenden Flüchtlings fällt im Bereich des Bahnhofes Jullundur Cantonment (Indien) während einer Verschubfahrt auf die Gleise. Bei der darauffolgenden Entgleisung gibt es 21 Tote und 106 Verletzte.


    Quellen: siehe Eröffnungsposting


    dr. bahnsinn

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  • Bin leider erst wieder heute online.
    Am 24. November wurde Tirol an die Welt angebunden. Die Bahnlinie Innsbruck - Kufstein wurde im Anschluß an die Maximilianische Bahn von Kufstein nach Rosenheim / München eröffnet.
    Dieser Tag fand in keiner Presse oder der öffentlichen Rundfunkanstalt eine Erwähnung.
    Trotzdem Gratulation vom Tiroler Bahnarchiv - Werner

    Meine Fotos auf



  • Fortsetzung Nr. 11 der Eisenbahnunfall-Gedenktage:


    Vor 65 Jahren:


    2. 12. 1943: In Naumburg (Deutschland) fährt ein Militärzug infolge unterlassener Signalbeobachtung auf einen Militärzug auf.
    Opferbilanz: 35 Tote, 123 Verletzte.


    Quelle: Siehe Eröffnungsposting


    dr. bahnsinn

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  • [quote author=dr. bahnsinn link=topic=14482.msg86607#msg86607 date=1227457030]
    Fortsetzung Nr. 10 der Eisenbahnunfall-Gedenktage:
    Vor 60 Jahren:
    23. 11. 1948: Ein kurioser Anlass mit tragischem Ausgang: Der Reisekoffer samt Bettzeug eines auf dem Dach des 6. Waggons eines Flüchtlingssonderzuges reisenden Flüchtlings fällt im Bereich des Bahnhofes Jullundur Cantonment (Indien) während einer Verschubfahrt auf die Gleise. Bei der darauffolgenden Entgleisung gibt es 21 Tote und 106 Verletzte.
    Quellen: siehe Eröffnungsposting
    dr. bahnsinn
    [/quote]


    Nachtrag zur Vorwoche:


    24. 11. 1948: Im Bahnhof von Sambhu (Indien) fährt ein Zug mit moslemischen Flüchtlingen nach Pakistan gegen einen Prellbock.
    Opferbilanz: 171 Tote, 300 Verletzte.


    Quelle: Siehe Eröffnungsposting


    dr. bahnsinn

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  • 135 Jahre Villach - Tarvis und 135 Jahre Schwarzwald-Bahn Offenburg - Konstanz


    Im zu Ende gehenden November feierten zwei wichtige Bahnstrecken ihr 135-jähriges Bestandsjubiläum.


    Am 25. 11. 1873 wurde der erste, 28 km lange Abschnitt der insgesamt 122 km langen "Pontebbana" bzw. "Pontafler-Linie" zwischen Villach und Tarvis in Betrieb genommen. Die Eröffnung der einzelnen Abschnitte auf italienischer Seite erfolgte, von Udine ausgehend bis Gemona (28 km) am 15. 11. 1875, Gemona - Carnia (12 km) am 18. 12. 1876, Carnia - Resiutta (8 km) am 7. 5. 1877, Resiutta - Chiusaforte (8 km) am 14. 3. 1878, Chiusaforte - Pontebba (13 km) am 25. 7. 1879 und schließlich Pontebba - Tarvis (25 km) am 11. 10. 1879.
    Der Beschluss über den Streckenbau durch das k&k. Ministerium für Eisenbahnbauten erfolgte am 25. 11. 1871, der Baubeginn war am 12. 4. 1872.



    Am 1. 11. 1873 wurde die 53 km lange Bergstrecke der Schwarzwaldbahn zwischen den Bahnhöfen Hausach und Villingen eröffnet. Die Linienentwicklung der Schwarzwaldbahn sowie die Landschaft erinnern an die Semmeringbahn (siehe Streckenskizze der Nordrampe unten), sie hatte aber nie wirklich internationale Bedeutung.
    Die Maximalsteigung beträgt 20 Promille, minimaler Kurvenradius 300 m, 39 Tunnel mit 10,6 km Gesamtlänge, längster Tunnel ist der Sommerau-Tunnel mit 1,7 km Länge.
    Das einzige gröbere Unglück passierte vor 90 Jahren. Am 24. 5. 1918 explodierte zwischen den Bahnhöfen Hornberg und Gutach ein aus 18 Waggons bestehender Munitionszug, wobei 11 Waggons zerstört wurden und ein neben der Strecke befindlicher Bauernhof abgefackelt wurde. Die Strecke war zwei Tage unterbrochen.


    dr. bahnsinn


    Quelle: Die Gebirgsbahnen Europas von Ascanio Schneider, Orell Füssli Verlag 1963, S. 178f bzw. S. 333ff.


    PS.: Hornberg ist übrigens jener Ort, an dem das legendäre "Hornberger Schießen", das jeder als Redewendung kennt, stattfand.


    dr. bahnsinn - der Forendoktor

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