
Gedenk- und Bedenktage, Jubiläen etc.
- dr. bahnsinn
- Erledigt
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Vor 10 Jahren:
12. 08. 2012: [Brennerbahn zwischen Matrei und Patsch, Tirol] Um 04.45 Uhr entrollen drei im Bhf. Matrei abgestellte Baufahrzeuge der Fa. Swietelsky (Schraubmaschine, Abbrenn-Stumpfschweißmaschine, Materialwagen) auf die freie Strecke in Richtung Innsbruck und entgleisen schließlich zwischen dem Mühltal- und Schönbergtunnel. Während die Schraubmaschine in Schräglage auf der Bahntrasse zu stehen kommt, stürzen der Materialwagen und die Abbrenn-Stumpfschweißmaschine, eine Schneise in den Hochwald reißend, die Böschung zur Sillschlucht hinunter. Der Materialwagen bleibt auf halber Höhe liegen, während die Arbeitsmaschine den 80 m tiefer gelegenen Talgrund erreicht und dabei zur Gänze zerstört wird (siehe Foto). Menschen kommen nicht zu Schaden. Als Ursache wird unterlassene Sicherung der abgestellten Fahrzeuge durch Hemmschuhe ermittelt:
Quelle: EÖ-Heft 10/2012, S. 522f., Foto: Helmut Petrovitsch. -
Vor 75 Jahren:
23. 08. 1947: [Velten, Deutschland] Bei einem gerade bei Velten nördlich von Berlin fahrenden Personenzug beginnt aus einem in der Gepäckablage verstauten Blechkanister Benzin zu tropfen, das sich an der Zigarette eines Fahrgastes entzündet und auf ein Paket mit Nitratfilmen übergreift, worauf sich der Brand explosionsartig ausbreitet und obwohl der Schaffner sofort die Notbremse zieht, geraten die Fahrgäste in Panik und der daraus resultierende Tumult fordert zahlreiche Opfer.
Opferbilanz: 24 Tote, 35 Verletzte.
Quelle: Katastrophen auf Schienen von Peter Semmens, Transpress Verlag, Stuttgart 1996.Vor 35 Jahren:
24. 08. 1987: [Pinzgauer Lokalbahn bei Wald/P., Salzburg]
Quelle: Zeitschrift Eisenbahn, Heft 10/1987, S. 189.Vor 30 Jahren:
19. 08. 1992: [Puchberger bahn in Grünbach, NÖ.]
Quelle: Zeitschrift Eisenbahn, Heft 10/1992, S. 194.22. 08. 1992: [Mariazellerbahn zwischen Schwadorf und Völlerndorf, NÖ.] Der von der 1099 007 geführte, aus zwei schmalspurigen Postbeiwagen und drei Rollwagen mit zwei beladenen Tds bestehende G 71231 entgleist um 05:02 Uhr im Linksbogen auf Höhe von Matzersdorf bei Str.-km 7,5 bei einer Geschwindigkeit von 50 - 55 km/h. Zulässig sind dort max. 35 km/h. Die Lok bleibt unbeschädigt auf der Matzersdorfer Brücke über den Halterleitenbach in km 7,7 stehen, während alle Waggons umstürzen bzw. in Schräglage (1. Wagen) geraten. Am Folgetag um 05:10 Uhr kann der Betrieb wieder aufgenommen werden:
Quelle: Zeitschrift Eisenbahn, Heft 10/1992, S. 194.Vor 5 Jahren:
23. 08. 2017: [Linz auf Höhe des Vbf. Ost, OÖ.] An diesem Tag schrottet ein WESTbahn-Tfzf. den nagelneuen Tw 4010 010, indem er bei einer Probefahrt ein Halt zeigendes Schutzsignal überfährt, worauf der Tw mit einem vom ELL-Vectron 193 267 geführten Erzzug der Cargoserv kollidiert. Der WESTbahn-Tfzf. wird beim Unfall schwer verletzt. Hier geht es zum Unfallbericht samt Kommentaren. -
Vor 115 Jahren:
29. 08. 1907: [Québec, Provinz Québec, Kanada] Ein Statikfehler führt zum Einsturz der Québec-Brücke. Noch während des Baus stürzt die Brücke ein. 75 Arbeiter sterben. Auch beim zweiten Versuch, die Brücke zu errichten, kommt es zu einem schweren Unfall: Am 11. September 1916 stürzt die vorgefertigte Mittelsektion in den Fluss. Diesmal sterben 13 Menschen. Mehr Informationen über die Brücke und die Einstürze gibt es auf Wikipedia.Vor 95 Jahren:
25. 08. 1927: [Zahnradbahn Chemin de fer du Montenvers, Chamonix, Frankreich] Eine Lokomotive stürzt bei der Talfahrt zusammen mit einem Personenwagen vom Montenvers-Viadukt, dabei sind 22 Todesopfer zu beklagen.
Quellen: Katastrophen auf Schienen von Peter semmens, Transpress verlag, Stuttgart 1996 und Wikipedia.Vor 25 Jahren:
28. 08. 1997: [Mattersburger Bahn zwischen Mattersburg und Loipersbach-Schattendorf] Der von der 2143 040 geführte R 7705 (Wr. Neustadt - Lackenbach) stößt mit dem als R 7710 (Deutschkreutz - Wr. Neustadt) verkehrenden 5047 094 zwischen den Bahnhöfen Mattersburg und Loipersbach-Schattendorf in der Nähe der Hst. Marz-Rohrbach frontal zusammen. Der Unfall fordert ein Todesopfer (der Tfzf. des 5047) und 42 Verletzte, zehn davon schwer. Unfallauslösend ist die Fehlhandlung von einem der beteiligten Fahrdienstleiter. Die auf dem Foto zu sehenden Personen dürften Mitarbeiter/-innen der ermittelnden Staatsanwaltschaft sein:
Quelle: EÖ-Heft 10/1997, S. 398. Foto: Keystone -
Vor 155 Jahren, am 24. August 1867, wurde auf der Brennerbahn der Personenverkehr aufgenommen. Der elektrische Betrieb wurde auf österreichischer Seite mit 15 kV, 16,7 Hz AC im Jahr 1928 aufgenommen, auf italienischer Seite im Jahr 1929 mit 3,6 kV 16,7 Hz Drehstrom. Allerdings durften die BBÖ nicht elektrisch in den Bahnhof Brenner einfahren, weshalb der Fahrdraht in Brennersee endete. Erst 1934 erlaubten die Italiener die Elektrifizierung des Reststückes bis in den Bahnhof Brenner. Auf italienischer Seite wurde im Jahr 1965 von Drehstrom auf 3 kV DC umgestellt.
Quellen: Gebirgsbahnen Europas von Ascanio Schneider, Orell Füssli Verlag, Zürich 1982, S. 227ff. und Wikipedia.
Weitere Informationen über 150 Jahre Brennerbahn hier.
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Vor 140 Jahren:
03. 09. 1882: [Breisacher Bahn, Deutschland] Am Abend des 3. September ist ein aus 28 Waggons mit Holzaufbauten und mit rd. 1200 Fahrgästen besetzter Sonderzug auf der Breisacher Bahn von Freiburg im Breisgau nach Colmar unterwegs. Weil der Zug auf Grund eines in den Abendstunden niedergegangenen Gewitters in Freiburg mit Verspätung abfährt, versucht der Lokführer durch zügige Fahrt die Verspätung aufzuholen. Bei Hugstetten sieht er, dass das Gleis auf Grund des Gewitters unterspült ist. Er leitet eine Schnellbremsung ein, die jedoch weitgehend wirkungslos bleibt, da die sieben Bremser, die auf den Waggons mitfahren, ihre Plätze noch nicht eingenommen haben! Die nachschiebenden Waggons bringen die Lok zum Entgleisen, die in einem Sumpf neben dem Gleis steckenbleibt. Von den 28 Waggons entgleisen 25, verkeilen sich ineinander und die Holzaufbauten zersplittern. Nur drei Waggons bleiben im Gleis stehen.
Opferbilanz: 69 (64 waren sofort tot, fünf sterben in den Folgetagen im Spital), 230 Verletzte. Es ist bis zum Unfall in Genthin (248 Tote, 453 Verletzte) am 22. 12. 1939 der bis dahin schwerste Eisenbahn-Unfall in Deutschland.
Hier ein Foto von der Unfallstelle:
Gemeinfreies Foto aus WikipediaVor 120 Jahren:
01. 09. 1902: [Berry, Bundesstaat Alabama, USA] Bei Berry entgleist ein Personenzug aus unbekannten Gründen.
Opferbilanz: 21 Tote.Vor 115 Jahren:
03. 09. 1907: [Rehfelde, Deutsches Reich] Nachdem bei einem Schienenstück die Befestigungsschrauben in den Schwellen gelockert worden wurden, entgleist nachts der Schnellzug Nr. 6 von Insterburg nach Berlin mit einer Geschwindigkeit von ca. 85 km/h beim Bahnhof Rehfelde. Ein Teil der Wagen stürzt um. Fettgasbehälter im Speisewagen brechen, das Gas strömt aus und entzündet sich. Der Wagen brennt vollständig aus, die beiden benachbarten Wagen je zur Hälfte. Ein Reisender verbrennt, darüber hinaus werden acht Menschen verletzt. Für die Ergreifung des Täters oder der Täter wird eine Belohnung von zunächst 2.000 Mark ausgesetzt, die später auf 5.000 Mark erhöht wird – vergeblich.
Vor 85 Jahren:
05. 09. 1937: [Holzheim, Stadtgemeinde Neuss, Rheinprovinz, Deutschland] Ein mit Pilgern besetzter Zug entgleist auf der Bahnstrecke Düren–Neuss. Unfallursache: Nach Bauarbeiten hat der Bahnmeister die Signale für die Geschwindigkeitsreduktion entfernt, obwohl das Gleis noch nicht ausreichend stabil war.
Opferbilanz: 18 Tote, darunter der Pfarrer von Oekoven, 37 Verletzter. Das Requiem für die Toten zelebriert der Erzbischof von Köln.Vor 75 Jahren:
01. 09. 1947: [Dugald, Provinz Manitoba, Kanada] Der in westliche Richtung fahrende Sonderzug Nr. 6001 soll auf Grund seiner Verspätung im Bahnhof Dugald den in östliche Richtung fahrenden Zug Nr. 4 anstatt in Vivian kreuzen. Die Zugmannschaft des Zuges 6001 wird angewiesen, bei der Einfahrt in den Bahnhof die Weiche selbst in die Ablenkung zu stellen. Die Lokmannschaft ignoriert jedoch diese Anweisung und fährt mit rd. 50 km/h auf dem Hauptgleis in den Bahnhof, wo er mit dem wartenden Zug Nr. 4 zusammenstößt. Da neun Waggons noch Holzaufbauten und Gasbeleuchtung haben, bricht Feuer aus, das die Waggons weitgehend zerstört.
Opferbilanz: 31 Tote, 85 Verletzte.Vor 65 Jahren:
02. 09.1957: [Kendal, Jamaika] Bei Kendal, 120 km von der Hauptstadt Kingston entfernt, entgleist am Abend des Tages ein mit 1500 Fahrgästen besetzter Ausflugszug in einem Bogen. Acht der zwölf Waggons werden zerstört. Ursache ist ein Bremsversagen.
Opferbilanz: 179 Tote.Vor 50 Jahren:
07. 09. 1972: [Rupperswil, Kanton Aargau, Schweiz] Der Lokomotivführer der Ae 4/7 10916 missachtet beim Bahnhof Rupperswil ein Signal, worauf die Lok mit einem Personenzug zusammenstößt. Der Unfall fordert zwei Todesopfer und neun Verletzte.
Vor 30 Jahren:
04. 09. 1992: [Madhja Pradesh, Indien] Bei einem Auffahrurlaub kommen 37 Personen ums Leben.
Quellen: Katastrophen auf Schienen von Peter Semmens, Transpress Verlag, Stuttgart 1996; Wikipedia - Liste schwerer Unfälle und Liste von Anschlägen im Schienenverkehr.
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Vor 50 Jahren:
31. 08. 1972: [Rudolfsbahn zwischen Treibach-Althofen und St. Veit/Gl.]
Quelle: Zeitschrift Eisenbahn, Heft 11/1972, S. 171.
Vor 15 Jahren:
28. 08. 2007: [Südbahn in Gumpoldskirchen, NÖ.] Um 15:14 Uhr streift der von der 1144 009 geführte IC 539 (Wien Süd - Villach) kurz vor der Hst. Gumpoldskirchen einen kurz vor der Durchfahrt des Zuges in den Graben neben den Bahntrasse gerutschten Bagger. Der Tfzf. kann nach Erkennen des Hindernisses den mit 140 km/h fahrenden Zug noch auf auf 65 km/h abbremsen. Bei der Streifung des im Graben festsitzenden Baggers entgleist die 1144 009 mit allen Achsen und der Zug kommt nach 70 m zum Stehen. Die Lok und der Oberbau werden schwer und der nachgereihte Wagen wird leicht beschädigt. Der Bagger erleidet einen Totalschaden. Der Baggerfahrer kann sich vor dem herankommenden Zug durch einen Sprung vom Fahrzeug retten. Im Zug werden vier personen verletzt. Bei der Entgleisung beschädigt der vordere Radsatz der Lok auch das Gegengleis. Der sich auf diesem Gleis nähernde Zug 2360 kann durch Zugfunk-Nothaltauftrag rechtzeitig vor der Unfallstelle gestoppt werden. Der Schaden wird auf ca. 500.000 EUR geschätzt. Die Streckensperre dauert bis 03:50 Uhr.
Quelle: EÖ-Heft 11/2007, S. 519.30. 08. 2007: [Mariazellerbahn bei Puchenstuben, NÖ.] Um 17:41 Uhr entgleist die den R 6836 (Mariazell - St. Pölten) führende 1099 016 zwischen Puchenstuben und Winterbach bei einer Geschwindigkeit von 35 km/h mit allen Achsen und kommt auf der Stützmauer oberhalb einer Steilböschung zum Stillstand (siehe Foto). Unfallursache ist der schlechte Oberbauzustand. Da zufällig am Zugschluss ein Turmwagen der EVN gereiht ist, kann dieser den aus vier Wagen bestehenden Wagensatz in den Bhf. Puchenstuben zurückziehen, von wo aus die Fahrgäste mit großer Verspätung per SEV weiterbefördert werden können. Da die Unfallstelle schwer zugänglich ist, kann die Lok erst am Folgetag geborgen werden. Der Planbetrieb wird am 1. September wieder aufgenommen:
Quelle: EÖ-Heft 11/2007; S. 557. Foto: M. Karner.06/07. 09. 2007: [Erzbergbahn und Rudolfsbahn, Steiermark] Durch lokale schwere Unwetter werden die Bhf. Eisenerz und Großreifling schwer getroffen. Der Bhf. Eisenerz wird durch eine Mure großflächig überflutet (siehe Foto) und kann erst nach ca. zwei Wochen wieder für den Betrieb freigegeben werden. Im Bhf. Großreifling wird das außenliegende Bahnhofsgleis durch die Enns unterspült und zum Teil weggerissen (siehe Foto). Auch im Ybbs-, im Erlauf- und im Traisental entstehen an den Bahnanlagen schwere Schäden.
Besonderes Detail am Rande: Auf Grund des zu dieser Zeit herrschenden Donauhochwassers verfügt die BH Krems in der Wachau die Sperre der Donaustraße LB 3. Da es daher auf der Straße keine Zufahrtsmöglichkeit zu den linksufrigen Orten gibt, ordnet die BH Krems die Bereitstellung eines Tw der Reihe 5047 an, um im Notfall mithilfe der Donauuferbahn Notarzteinsätze zu ermöglichen.Der überflutete Bhf. Eisenerz:
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Vor 145 Jahren, am 1. September 1877, wurde der Abschnitt Leobersdorf - Kaumberg der NÖ. Südwestbahn eröffnet. Der nach St. Pölten weiterführende Abschnitt wurde am 3. Oktober eröffnet. Das Schicksal des Streckenabschnitts zwischen Weißenbach-Neuhaus und Hainfeld über den Gerichtsberg ist Eisenbahnfreunden hinlänglich bekannt.
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Vor 125 Jahren, am 10. September 1897, wurde mit der Eröffnung des 50,5 km langen Abschnitts Tripoli - Paradisia der durchgehende Verkehr auf der transpeloponnesischen Gebirgsstrecke zwischen Korinth und Kalamata aufgenommen.
Vor 120 Jahren, am 1. bzw. 7. September 1902 wurde der Betrieb auf der in Zevgolatio von der oben genannten Strecke abzweigenden Stichstrecke nach Pirgos aufgenommen. Am 1. September zwischen Pirgos und Kalonéro und am 7. September zwischen Kalonéro und Zevgolatio.
Quelle: Gebirgsbahnen Europas von Ascanio Schneider, Orell Füssli Verlag, Zürich 1982, S. 282.
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Zitat
Die auf dem Foto zu sehenden Personen dürften Mitarbeiter/-innen der ermittelnden Staatsanwaltschaft sein
Zur rechtlichen Korrektur: Die Staatsanwaltschaft ermittelt nicht, dafür hat sie die Polizei als Hilfsapparat, die (Kriminal)Polizei wird von der STA entsprechend beauftragt. Die STA ist zuständig für die Vernehmung von Zeuginnen bzw. Zeugen und Beschuldigten, der Sicherstellung von Gegenständen, der Auswertung von Spuren und die Einholung von Sachverständigengutachten. Bei einem schweren Unfall kann ein Staatsanwalt Teil der "großen" polizeilichen Kommission sein, ansonsten agiert die "kleine" polizeiliche Kommission: Ein rechtskundiger Polizeibeamter (zur Anordnung weiterer Maßnahmen), ein Kriminalbeamter (der die Leiche inspiziert und die Identität zu klären versucht) und ein Amtsarzt (der den Tod bzw. die Vollständigkeit der Leiche feststellt.)
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Vor 120 Jahren:
11. 09. 1902: [Mangapatnan, Indien] Die Lokomotive und sieben der acht Waggons des "Madras-Bombay-Postzuges" stürzen bei Mangapatnan von einer Brücke in einen Fluss, nachdem der Hochwasser führende Fluss den Hauptpfeiler der Brücke weggespült hatte. Die Fahrgäste der 1. Kl. überleben das Unglück. Einige Postsäcke werden unterhalb der Brücke ans Ufer geschwemmt und die darin enthaltenen Poststücke werden weitergesendet.
Opferbilanz: 62 Tote.Vor 90 Jahren:
14. 09. 1932: [Turenne, Algerien] Ein vom Regen aufgeweichter Bahndamm gibt unter einem darüber fahrenden Zug nach, der 72 Meter in die Tiefe stürzt.
Opferbilanz: 120 Tote, 150 Verletzte.
Vor 75 Jahren:11. 09. 1947: [Husby, Bundesland Schleswig-Holstein, BRD] Der Personenzug 1207 fährt auf Grund der irrtümlich gegebenen Einfahrt in ein besetztes Gleis im Bhf. Husby auf den dort haltenden Güterzug mit Personenbeförderung 2192 auf.
Opferbilanz: 5 Tote, 27 Verletzte.Vor 65 Jahren:
07. 09. 1957: [Nozières-Brignon, Frankreich] Bei der Einfahrt in den Bahnhof Nozières-Brignon entgleist ein aus Paris kommender Schnellzug. Dabei beschädigt die Lok eine Brücke und mehrere Waggons verkeilen sich.
Opferbilanz: 26 Tote, 70 Verletzte.
Vor 45 Jahren:
08. 09. 1977: [Assiut, Ägypten] Bei Assiut in Oberägypten entgleisen bei einer Geschwindigkeit von 115 km/h acht der elf Wagen des Schnellzuges Kairo – Assuan.
Opferbilanz: 25 Tote (offizielle Zahl). Laut einer Kairoer Zeitung mindestens 70 Tote.
Vor 40 Jahren:
12. 09. 1982: [Pfäffikon, Schweiz] Auf einem Bahnübergang mit von einem Wärterhaus bedienten Schranken bei Pfäffikon erfasst ein Triebwagenzug mit einer Geschwindigkeit von rd. 80 km/h einen deutschen Reisebus, der mit einer Altherren-Fußballmannschaft samt Eherauen aus Schönaich besetzt ist. Der Bus wird in drei Teile gerissen und fängt Feuer, das auf das Schrankenwärterhaus übergreift. Ein beherzter Autofahrer tritt eine Seitenwand des Wärterhauses ein und zieht die Schrankenwärterin aus den Trümmern. Unfallursache: Die Schrankenwärterin hat es verabsäumt, den Schranken rechtzeitig zu schließen. Bei der Gerichtsverhandlung gibt sie an, sich an nichts erinnern zu können. Es wird angenommen, dass sie entweder zu sehr in die Lektüre einer Illustrierten vertieft oder kurz eingenickt
war. Das Bezirksgericht Pfäffikon verurteilt die Wärterin zu zwölf Monaten Gefängnis auf Bewährung.
Opferbilanz: 39 Tote, darunter 18 Ehepaare. 43 Kinder aus Schönaich werden durch diesen Unfall zu Vollwaisen.
Vor 25 Jahren:14. 09. 1997: [Champa, Bundesstaat Madhya Pradesh, Indien] Der Schnellzug Nr. 8033 ist von Ahmedabad nach Haora unterwegs. Die Strecke überquert westlich des Bahnhofs Champa den Fluss Hansdeo auf der Eisenbahnbrücke Nr. 46, die zwischen den Bahnhöfen Champa und Nila liegt. An der Brücke finden Bauarbeiten statt, die um 17 Uhr beendet sein sollen. Dabei sind auch Stücke aus dem im Übrigen hier durchgehend verschweißten Gleis entnommen worden. Der Zug nähert sich gegen 17:30 Uhr der Brücke.
Die Bauarbeiten werden jedoch auch nach 17 Uhr noch fortgesetzt. Der Lokomotivführer ist darüber nicht unterrichtet und fährt mit der üblichen Geschwindigkeit auf die Brücke zu. Erst 40 Meter vor der Baustelle – vorgeschrieben sind 500 Meter – wird ihm mit einer roten Flagge signalisiert, anzuhalten. Er leitet sofort eine Notbremsung ein. Der verbleibende Bremsweg ist aber nicht lang genug, um zu verhindern, dass der Zug auf die Brücke und in die Baustelle hineinfährt. Dort entgleisen sieben Wagen des Zuges und fünf davon stürzen zum Teil auf eine Straße, die ebenfalls unter der Brücke durchführt, und in das felsige Flussbett. Ein Wagen stürzt auf einen anderen und zertrümmert ihn. Ein sechster Wagen bleibt in prekärer Lage auf der Brücke hängen.
Die Indische Staatsbahn will nicht ausschließen, dass Terroristen am Werk gewesen seien. Der Lokführer überlebt, sein Beimann verunglückt bei dem Unfall tödlich. Der für die Sicherung der Bauarbeiten Hauptverantwortliche flieht. Zwei weitere Verantwortliche für die Sicherheit der Baustelle werden festgenommen. Die Rettungsarbeiten erweisen sich als schwierig, da lange kein Schweißbrenner vorhanden ist, um die Wagen aufzuschneiden und kein Kran, um sie hochzuheben.
Opferbilanz: Offiziell 77 Tote, nach anderen Quellen liegt die Zahl wesentlich höher, 234 Verletzte.Vor 20 Jahren:
09. 09. 2002: [Bad Münder am Deister, Bundesland Niedersachsen, Deutschland] Beim Eisenbahnunfall von Bad Münder führt ein Bremsversagen zum Frontalzusammenstoß zweier Güterzüge, wodurch 40.000 Liter der Chemikalie Epichlorhydrin freigesetzt werden und sich entzünden. Die beiden Triebfahrzeugführer erleiden schwere Verletzungen.
10. 09. 2002: [Rafiganj, Indien] Der Rajdhani Express, der Kalkutta mit New Delhi verbindet, entgleist auf der Brücke über den Fluss Dave beim Bahnhof Rafiganj bei Gaya, wobe zwei Wagen in den Fluss stürzen. Bei der Untersuchung der Unfallursache wird festgestellt, dass bei Schienenstößen die Laschen fehlen. Es kann aber nicht geklärt werden, ob es sich um einen Anschlag oder um einen Unfall auf Grund mangelhafter Streckenunterhaltung handelt.
Opferbilanz: Über 130 Tote, 50 Vermisste, über 150 Verletzte.Vor 5 Jahren:
11. 09. 2017: [Bhf. Andermatt, Kanton Uri, Schweiz] Im Bahnhof Andermatt fährt eine HGe 4/4 II gegen eine stehende Wagengruppe, wobei rund 30 der etwa 100 Fahrgäste verletzt werden. Die Zuglokomotive fährt beim Fahrtrichtungswechsel in das falsche Gleis, als sie den aus Disentis/Mustér kommenden Regionalzug der Matterhorn-Gotthard-Bahn (MGB) umfahren soll. Der Lokomotivführer befindet sich im Führerstand Seite Oberwald, ein Rangierleiter überwacht in der Regel das Manöver.
Quellen: Katastrophen auf Schienen von Peter Semmens, Transpress Verlag, Stuttgart 1996; Eisenbahnunfälle in Europa von Erich Preuß, Transpress Verlag, Berlin 1991; Wikipedia - Liste schwerer Unfälle im Schienenverkehr. -
Vor 192 Jahren:
15. 09. 1830: [Parkside, Newton-le-Willows, UK] Es ist zwar kein runder Gedenktag, aber er ist es Wert, heute hier erwähnt zu werden. Der Parlamentsabgeordnete und frühere Kolonial-, Kriegs- und Handelsminister William Huskisson wird das erste prominente Todesopfer eines Eisenbahnunfalls, als er am Eröffnungstag der Liverpool and Manchester Railway von der Lokomotive The Rocket überfahren wird. In der Literatur wird er oft als der erste genannt, der bei einem Eisenbahnunfall überhaupt zu Tode kam. Mehr darüber auf Wikipedia.Vor 135 Jahren:
16. 09. 1887: [Hexthorpe bei Doncaster, Grafschaft South Yorkshire, England] Der Haltepunkt Hexthorpe hat keine eigenen Signale, Züge werden von zwei benachbarten Blockstellen gedeckt. In Doncaster findet jedes Jahr im September ein Pferderennen, das einwöchige St. Leger Festival, statt. Um den Verkehrsansturm mit vielen Sonderzügen zu bewältigen, gilt während des Festivals ein besonderes Reglement: Züge aus dem Westen Englands halten in dem Haltepunkt Hexthorpe, wo die Fahrkarten kontrolliert werden. Zudem wird mehr als ein Zug in den belegten Blockabschnitt eingelassen und dieser Verkehr durch zwei Sicherungsposten zwischen dem Einfahrt gebenden Signal für den Blockabschnitt und Hexthorpe mit Flaggensignalen geregelt.
Zum Unfallzeitpunkt befinden sich drei Züge im Blockabschnitt: Der erste hat Hexthorpe bereits verlassen, ein zweiter der Midland Railway steht am Bahnsteig und der dritte ist ein Schnellzug aus Liverpool nach Hull der Manchester, Sheffield and Lincolnshire Railway. Der Lokomotivführer des Schnellzuges ist auf dieser Strecke der South Yorkshire Railway fremd und über die besondere betriebliche Situation nicht informiert.
Sowohl Vorsignal als auch Hauptsignal für den einschlägigen Blockabschnitt zeigen zunächst „Halt“, als der Zug sich langsam nähert. Als dann das Hauptsignal auf „Fahrt frei“ umgestellt wird, geht der Lokomotivführer irrtümlich davon aus, dass nun der ganze Block frei sei und beschleunigt seinen Zug. Der erste Streckenwärter, den er passiert, reagiert gar nicht, der zweite gibt ein missverständliches Signal, so dass der Lokomotivführer weiter Fahrt aufnimmt. Aufgrund einer Kurve sieht er den haltenden Zug erst 200 m vor dem Aufprall. Er kann seinen Zug nur noch von ca. 55 km/h auf ca. 30 km/h abbremsen, bevor es zur Kollision kommt.
Beim Aufprall reißt die Hauptleitung, die Smith-Bremse wird unwirksam und der wartende Personenzug wird so von der nicht mehr bremsenden trägen Masse des Schnellzuges getroffen. Alle Opfer sind Personen, die sich in den zertrümmerten Wagen des Personenzuges der Midland Railway aufhalten.
Gegen das Zugpersonal wird ein Strafprozess vor dem Lord Chief Justice of England and Wales und einer Jury in York eröffnet. Es ist der erste, bei dem die Gewerkschaft für Lokpersonal (Associated Society of Locomotive Engineers and Firemen – A.S.L.E.F.) sich beteiligt und renommierten anwaltlichen Beistand für den angeklagten Lokomotivführer und den Heizer stellt. Die Jury kommt zu dem Urteil „nicht schuldig“. Die Angeklagten sind damit freigesprochen. Der Lord Chief Justice kritisiert massiv die Bahngesellschaft wegen der Verwendung der schon damals technisch überholten Smith-Bremse. Kritik wird auch laut wegen der angewandten Betriebsvorschriften und der mangelnden Unterweisung des Personals.
Die Untersuchung der Eisenbahnaufsichtsbehörde stellt als Ursache ungenügend unterrichtetes Personal in einer besonderen betrieblichen Situation und die veraltete Bremsanlage des auffahrenden Zuges als Hauptursachen fest. Zusammen mit dem bald darauf sich ereignenden Eisenbahnunfall von Armagh beschleunigt der Unfall die Abschaffung der einfachen Vakuumbremsen.
Die Angestellten der Manchester, Sheffield and Lincolnshire Railway bieten an, durch den Verzicht auf ein Tageseinkommen dazu beizutragen, den entstandenen Schaden auszugleichen. Das wird von der Geschäftsleitung aber abgelehnt, da die Angestellten auf das Geld selbst angewiesen seien.
Opferbilanz: 25 Tote, 94 Verletzte.
Vor 115 Jahren:
15. 09. 1907: [Canaan, Bundesstaat New Hampshire, USA] Auf Grund eines Missverständnisses zwischen Dispatcher und dem Lokpersonal eines Güterzuges kollidiert dieser auf freier Strecke mit dem Personenzug Nr. 30. Der Tender und der Gepäckwagen des Personenzuges schieben sich beim Aufprall in den nach dem Gepäckwagen gereihten Raucherwagen, wobei alle sich dort aufhaltenden Personen getötet werden.
Opferbilanz: 26 Tote.
19. 09. 1907: [Encarnación, Mexiko] Bei Encarnación stoßen ein Schnellzug und ein Güterzug frontal zusammen, wobei beide Lokomotiven und einige Waggons des Schnellzuges zerstört werden. Ursache für den Unfall ist nach Nichtabwarten der Zugkreuzung im Bahnhof durch die Lokmannschaft des Güterzuges. Die schuldtragende Lokmannschaft flüchtet nach dem Unfall vom Unfallort, der Lokführer mit amerikanischer Staatsbürgerschaft wird beim Versuch, in die USA einzureisen, festgenommen.
Opferbilanz: Über 60 Tote, 43 Verletzte.
Vor 90 Jahren:
14. 09. 1932: [Turenne, heute Sabra, Algerien] Auf der Fahrt von Sidi-bel-Abbès nach Tiemcen entgleist bei Turenne ein mit über 500 französischen Fremdenlegionären besetzter Truppentransportzug auf einem oberhalb einer Schlucht entlangführenden Streckenabschnitt. Ursache für die Entgleisung ist das Abrutschen des Hanges auf Grund starker Regenfälle. Die Lok und alle 32 Reisewaggons stürzen in die Schlucht, nur der Dienstwagen bleibt im Gleis. Ein Schäfer ist Zeuge des Unfalls und läuft vier Kilometer durch unwegsames Gelände nach Turenne, um Alarm auszulösen. Die Bergungsarbeiten gestalten sich sehr schwierig, da schweres Gerät nicht zur Verfügung steht, ein heißer Schirokko einsetzt und die Unfallstelle nur über die Bahntrasse erreichbar ist.
Opferbilanz: 120 Tote, 150 Verletzte.Vor 35 Jahren:
18. 09. 1987: [Westbahn bei Neukirchen bei Lambach, OÖ.] Um 8.39 Uhr kollidiert bei Neukirchen bei Lambach an der Westbahn in km 229,2 der Schnellzug Ex 169 „Tirolerland“ mit dem Eilzug E 740. Vier Personen werden getötet, 77 verletzt. Die beiden Loks, 1044 092 und 1042 652, werden verschrottet. Die 1044 092 wird jedoch mit einem Neukasten unter Verwendung der elektrischen Ausrüstung wieder aufgebaut. Unfallursache: Da das Gleis 2 in Fahrtrichtung Linz wegen Schweißarbeiten zwischen Neukirchen und Lambach gesperrt ist, soll der E 740 zwischen Breitenschützing und Lambach auf Gleis 1 verkehren. Dabei kommt es zwischen den beteiligten Fahrdienstleitern in Breitenschützing und Lambach zu Kommunikationsproblemen und der E 740 wird in Breitenschützing abgelassen, ohne die Vorbeifahrt des Ex 169 abzuwarten. Dass der Unfall nicht noch katastrophaler ausfällt, ist einem glücklichem Umstand zu verdanken: Der Haager Lies-Zug 8321 aus Haag a. H. ist verspätet, sodass der Anschluss an den E 740 in Lambach nicht gewährleistet ist. Aus diesem Grund wird der E 740 in Neukirchen außerplanmäßig angehalten, um zwei Reisenden den Umstieg in den E 740 zu ermöglichen. Aus diesem Grund ist der E 740 erst im Anfahren, als es zum Zusammenstoß mit dem Ex 169 kommt. Der Ex 169 ist zum Zeitpunkt des Zusammenpralls mit 90 km/h, der E 740 mit 20 km/h unterwegs. Wäre der E 740 mit der örtlich zulässigen Geschwindigkeit von 140 km/h unterwegs gewesen, wäre das Ausmaß der Katastrophe wesentlich größer gewesen. Der Tfz. Des E 740 springt von der Lok und jener des Ex 169 flüchtet in den Maschinenraum. Beide werden verletzt:
Foto aus der Zeitschrift Eisenbahn, Heft 11/1987, S. 211.Quellen: Katastrophen auf Schienen von Peter Semmens, Transpress Verlag, Stuttgart 1996; Eisenbahnunfälle in Europa von Erich Preuß, Transpress Verlag, Berlin 1991; Wikipedia - Schwere Unfälle im Schienenverkehr.