Gedenk- und Bedenktage, Jubiläen etc.

  • Vor 10 Jahren: Ankunft der ersten Himmelstreppe in Laubenbachmühle

    Vor 10 Jahren, am 5. Dezember 2012, traf die erste Himmelstreppe per Straßenroller in Laubenbachmühle ein. Die NÖVOG machte (in politischem Auftrag) ein großes Geheimnis daraus, denn man wollte vor der groß angekündigten Präsentation durch LH Pröll am 16. Dezember kein Aufsehen und schon gar keine Fotos, weshalb man die Himmelstreppe gut verpackt auf die Reise schickte. Selbst Hersteller Stadler durfte keine Fotos veröffentlichen. Die ganze Himmelstreppen-Inszenierung war den bevorstehenden Landtagswahlen im März 2013 geschuldet, bei denen sich LH Pröll erhoffte, als Schutzmantelmadonna für die Mariazellerbahn ein paar Prozentpunkte abräumen zu können.

    Trotz aller Bemühungen seitens der NÖVOG, Fotos von der Ankunft der Himmelstreppe zu verhindern, gelangen welche und eines davon ist hier zu sehen. Es zeigt die erste Himmelstreppe bei heftigem Schneetreiben in Laubenbachmühle kurz nach dem Aufgleisen. Die Verpackung hat mittlerwele schon einige Löcher bekommen:

    Quelle: EÖ-Heft 1/2013, Titelseite und S. 24f. Foto: J. Bögner

    dr. bahnsinn - der Forendoktor

  • Vor 5 Jahren: Eöffnung der VDE 8.1 Neubaustrecke Erfurt - Ebensfeld

    Heute vor 5 Jahren, am 8. 12. 2017, wurde der 107 km lange Abschnitt der VDE Neubaustrecke Erfurt - Ebensfeld eröffnet.

    Informationen zu diesem VDE 8-Streckenabschnitt gibt es auf Wikipedia.

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  • Vor 135 Jahren: Eröffnung der Douro-Linie zwischen Regua und Barca d'Alva

    Heute vor 135 Jahren, am 9. 12. 1887, wurde der 96 km lange Abschnitt Regua - Barca d'Alva der entlang des Flusses Douro verlaufenden, insgesamt 191 km langen Linha do Duoro eröffnet. Damit war die Bahnstrecke zwischen Porto an der Atlantikküste und der Grenze zu Spanien durchgehend befahrbar. In Barca d'Alva bestand Anschluss an die Bahnstrecke Barca d'Alva - La Fuente de San Esteban, mit der man bis in die spanische Provinzhauptstadt Salamanca gelangen konnte.

    1988 wurde der 28 km lange Abschnitt der Douro-Linie zwischen Pocinho und Barca d'Alva eingestellt. Bereits Ende 1984 war die Bahnlinie zwischen Barca d'Alva und La Fuente de San Esteban, die für ihre spektakuläre Linienführung vom Dourotal hinauf zum kastlischen Hochland bekannt war, eingestellt worden.

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  • Nachtrag zur Fortsetzung Nr. 708:

    Vor 20 Jahren:

    01. 12. 2002: [Wienacht, Kanton Appenzell-Ausserrhoden] 38 Menschen werden verletzt, als ein mit mehr als 120 Personen besetzter Oldtimer-Zug der Rorschach-Heiden-Bahn (RHB) in Wienacht-Tobel wegen einer falsch gestellten Handweiche zunächst auf einen Prellbock und dahinter in einen Felsen prallt. Der schiebende Zahnradtriebwagen DZeh 2/4 weist nur einen Führerstand auf der Talseite auf. Ein Zugführer steht auf der Plattform des vordersten Wagens und gibt dem Triebfahrzeugführer über Funk Anweisungen.

    Quelle: Wikipedia, Liste von Eisenbahnunfällen in der Schweiz.

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  • Fortsetzung Nr. 709 der Eisenbahnunfall-Gedenktage

    Vor 105 Jahren:

    11. 12. 1917: [Düren, Deutsches Reich] Ein Militär-Urlauberzug und ein Schnellzug stoßen bei Düren frontal zusammen.

    Opferbilanz: 19 Tote, 36 Verletzte.

    Vor 100 Jahren:

    13. 12. 1922: [Humbel, Bundesstaat Texas, USA] Bei Humbel stoßen ein Personenzug und eine auf der Strecke liegengebliebene Kleinlok frontal zusammen.

    Opferbilanz: 22 Tote.

    12. 12. 1917: [Saint-Michel-de-Maurienne, Mont-Cenis-Linie, Frankreich] An diesem Tag passiert auf der Mont-Cenis-Linie jenes Eisenbahnunglück, das offiziell als das schwerste Unglück in der bisherigen Geschichte der Eisenbahn gilt. Gegen 23:00 Uhr erreichen zwei italienische Militärzüge, die offiziell mit 982 (in Wahrheit höchstwahrscheinlich aber wesentlich mehr als 1.000) französischen Soldaten besetzt sind, die von der Italienfront in den Weihnachtsurlaub unterwegs sind, den Grenzbahnhof in Modane. In Modane werden zur Talfahrt die beiden Züge vereinigt, sodass der Zug nunmehr aus 19 Waggons besteht und ein Gesamtgewicht von 526 t aufweist.

    Da akuter Mangel an Lokomotiven besteht, wird der Zug nur mit der Lok 2592 der Reihe 230 C mit der Achsfolge 2'C bespannt. Der Lokführer protestiert dagegen, da für die Lok die Anhängelast auf der folgenden Gefällsstrecke mit abschnittsweise 33 Promille Gefälle max. 144 t betragen darf. Der Lokführer wird aber von den anwesenden Offizieren unter der Androhung, ihn im Falle einer weiteren Weigerung vor ein Militärgericht zu stellen, gezwungen, den Zug nur mit einer Lok um 23:15 Uhr in Bewegung zu setzen. Da beim Zug nur die ersten drei Waggons mit Druckluft gebremst sind, während die restlichen 16 nur von Hand gebremst werden, setzt der Lokführer auf der Lok auch noch die Handbremse ein. Zunächst geht alles gut und der Zug durchfährt die erste Gefällsstrecke mit ca. 10 km/h. Bald darauf beginnt er aber außer Kontrolle zu geraten und der Zug beschleunigt auf bis zu 100 km/h. Die Bremsklötze und Radreifen der Waggons beginnen zu glühen und setzen die Bodenbretter in den Waggons in Brand. In der S-Kurve bei der Brücke über den Fluss Arc entgleist nach rd. 6,5 km Fahrt und ca. 1,3 km vor dem Bahnhof Saint-Michel-de-Maurienne das Laufdrehgestell der Lok, die Kupplung zwischen Tender und Gepäckwaggon reißt, worauf der Gepäckwaggon ebenfalls entgleist, sich quer stellt und gegen eine Stützmauer prallt.

    Die 18 folgenden Waggons laufen auf den Gepäckwagen auf und zerschellen, worauf Feuer ausbricht. Der Lokführer bringt seine Maschine

    im Bahnhof von Saint-Michel-de- Maurienne zum Stehen und merkt erst hier, dass der Zug nicht mehr an der Lok hängt.

    Da eine Reihe von Soldaten unerlaubt Kriegsmunition und Handgranaten mit sich führt und diese im wütenden Feuer nach und nach explodieren, können die Rettungskräfte erst eingreifen, nachdem die Explosionen aufgehört haben. Die Rettungsarbeiten gestalten sich auf Grund der schwer zugänglichen Unfallstelle als sehr schwierig und das Feuer kann erst nach etwa 24 Stunden gelöscht werden.

    Der Lokführer wird nach acht Monaten Untersuchungshaft vor ein Militärgericht gestellt, auf Grund der Tatsache aber, dass er unter Zwang gehandelt hatte, freigesprochen. Jener Offizier, der die Fahrt befohlen hatte, wird nicht belangt. Da es sich beim Unfallzug um einen

    Militärzug gehandelt hat, wird vom Militär sofort eine Nachrichtensperre verhängt , die bis 1970 (!) aufrecht erhalten wird. Erst zu diesem Zeitpunkt gelangen durch die Recherchen von Eisenbahn-Reportern Einzelheiten über den Unfall an die Öffentlichkeit.

    Opferbilanz: Offiziell 543 Tote, wahrscheinlich aber über 700.

    Im Jahr 1998 wurde in der Nähe der Unglücksstelle bei Saint-Michel-de-Maurienne ein Gedenkstein, der an die Katastrophe erinnern soll, enthüllt (siehe Foto). Die von den oben angeführten Opferzahlen abweichende Zahl von 425 Toten auf dem Gedenkstein ergibt sich aus der Tatsache, dass nur 425 Leichen identifiziert werden konnten:

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    Foto: Cricetus

    Vor 90 Jahren:

    13. 12. 1932: [Luzern, Schweiz] Der internationale Schnellzug 264 Stuttgart - Zürich - Luzern stößt in einem Tunnel kurz vor dem Bhf. Luzern mit dem Personenzug 554 Luzern - Immensee - Arth-Goldau frontal zusammen. Die Bergungsarbeiten im finsteren Tunnel gestalten sich sehr schwierig, vor allem auch dadurch, dass der Personenzug auch einige Viehwaggons mitführte und daher auch das Vieh geborgen werden muss. Die Verletzten müssen bis zu zweieinhalb Stunden auf ihre Rettung warten. Der normalspurige Zugverkehr durch den Tunnel kann erst am 15. Dezember wieder aufgenommen werden. Die meterspurige Brünigbahn, die ebenfalls durch den Tunnel führt, ist vom Unfall nicht betroffen.

    Unfallursache: Der Schnellzug sollte bei der Blockstation Sentimatt die Kreuzung mit dem Zug 554 abwarten. Der Lokführer missachtet jedoch das Rot zeigende Signal und fährt in den eingleisigen Abschnitt ein, worauf er kurz darauf im Tunnel mit dem Personenzug kollidiert. Die Unfalluntersuchung kommt zum Schluss, dass der Lokführer des Schnellzuges durch einem Sondertransport mit Lademaßüberschreitung, den der Zug auf Höhe des Vorsignals des Halt zeigenden Hauptsignals kreuzte, abgelenkt war, vor allem auch deswegen, weil der Zug wegen der notwendigen Abschaltung der Fahrleitung mit einer Dampflok geführt wurde. Man nimmt an, dass der Rauch der Dampflok, die Sicht stark einschränkte.

    Opferbilanz: 6 Tote, darunter beide Lokführer, der Zugführer des Personenzuges und 3 Fahrgäste des Schnellzuges, 20 Verletzte.

    Vor 85 Jahren:

    10. 12. 1937: [Castlecary, Schottland, UK] Bei Dunkelheit und starkem Schneefall fährt der Schnellzug Edinburgh - Glasgow mit ca. 100 km/h auf den im Bahnhof von Castlecary stehenden Schnellzug Dundee - Glasgow auf, wobei der stehende Zug um ca. 50 m nach vorne geschoben wird und die letzten drei Waggons des Zuges zerstört werden. Unfallursache: Fehlhandlung des Stellwerkswärters von Castlecary.

    Opferbilanz: 35 Tote, 179 Verletzte.

    Vor 50 Jahren:

    12. 12. 1972: [Groß Schwechat, Österreich] Bei der Einfahrt in den Bhf. Groß Schwechat stößt um 22:55 Uhr eine mit der 1040.07 und der 2067.62 bespannte Übergabe mit einer abgestellten Kesselwagengarnitur zusammen. Dabei werden die 1040.07 und einige Kesselwagen schwer beschädigt (siehe Foto):

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    Foto von Franz Kleindl aus BiB-Band 13, Unfälle und Schadensfälle, Verlag Pospischil, Wien 1980.

    Quellen: Wikipedia - Liste schwerer Unfälle im Schienenverkehr; Eisenbahnunfälle in Europa von Erich Preuß, Transpress Verlag, Berlin 1991; Katastrophen auf Schienen von Peter Semmens, Transpress Verlag, Stuttgart 1996.

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  • Zehn Jahre HG-Strecke Tullnerfeld und Teilinbetriebnahme des Wiener Hauptbahnhofes

    Vor zehn Jahren, zum Fahrplanwechsel am 9. 12. 2012 wurde die HG-Strecke über das Tullnerfeld offiziell in Betrieb genommen. Die feierliche Eröffnung hatte bereits am 23. November 2012, am 175. Jahrestag der ersten Dampflokomotivfahrt von Floridsdorf nach Deutsch-Wagram, stattgefunden.

    Am gleichen Tag wurde am Wiener Hauptbahnhof auf vier Bahnsteiggleisen und einem Durchfahrtsgleis der Teilbetrieb aufgenommen.

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  • Fünf Jahre GZU St. Pölten

    Vor fünf Jahren, am 10. 12. 2017, wurde die Güterzugumfahrung St. Pölten (GZU) offiziell in Betrieb genommen. Die feierliche Eröffnung hatte bereits am 1. 12. 2017 stattgefunden.

    Eine ausführliche Dokumentation des Baus der GZU gibt es hier.

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  • Nachtrag zur Fortsetzung Nr. 709 der Eisenbahnunfall-Gedenktage

    Vor 75 Jahren:

    12. 12. 1947: [Flensburg, Schleswig-Holstein, Deutschland] Der aus Husum kommende Personenzug 1353 fährt infolge eines Fahrdienstleiterfehlers auf den vor dem Einfahrsignal des Bahnhofes Flensburg haltenden Güterzug mit Personenbeförderung 9345 auf..

    Opferbilanz: 5 Tote, 9 Verletzte.

    Vor 40 Jahren:

    14. 12. 1982: [Rudolfsbahn zwischen Rottenmann und Bärndorf-Büschendorf, Stmk.] Um 21.47 Uhr kommt es auf der Rudolfsbahn zwischen dem Bahnhof Rottenmann und der Haltestelle Bärndorf-Büschendorf im km 148,88 zum Zusammenstoß des D 511 (München - Salzburg - Graz) mit zwei vom Güterschnellzug 50090 "Hochkönig" (Graz - Bischofshofen) unbemerkt verlorenen Güterwagen. Dabei wird der Lokführer auf der 1042.514, die den D 511 bespannt, getötet, zwölf Fahrgäste im Zug erleiden durchwegs leichte Verletzungen.

    Vor 25 Jahren:

    09. 12. 1997: [Bhf. Misburg in Hannover, Bundesland Niedersachsen, Deutschland] Der von Hamburg kommende Güterzug KC 72221, ein mit mehr als 250 000 Litern Diesel beladener Ganzzug aus 22 Kesselwagen, ist auf der Güterumgehungsbahn Hannover von Lehrte nach Kassel unterwegs. In der Gegenrichtung fährt der mit etwa 300 Reisenden besetzte RE 5354 von Hannover Hbf nach Celle. Dieser verkehrt vom Hauptbahnhof bis zur Abzweigstelle Hannover Tiergarten über die Bahnstrecke Hannover–Braunschweig, um dann die mittlerweile stillgelegte Strecke nach Misburg zu nutzen und dort in die Güterumgehungsbahn einzufahren. Dazu muss dort das Gleis der Güterumgehung Richtung Westen bzw. Süden gekreuzt werden.

    Der Lokomotivführer des Güterzugs bestätigt mit der Wachsamkeitstaste, das „Halt erwarten“ zeigende Vorsignal wahrgenommen zu haben. Statt jedoch mit dem Bremsen einzusetzen, beschleunigt er seinen Zug und überfährt mit 85 km/h das „Halt“ zeigende Hauptsignal. Die Induktive Zugsicherung (INDUSI) löst daraufhin eine Zwangsbremsung aus. Der nur 250 m lange Durchrutschweg reicht jedoch nicht mehr aus, um den Zug zum Stehen zu bringen, bevor er in den Fahrweg des herannahenden Regionalexpress gerät. Um 16:53 Uhr stoßen beide Züge frontal zusammen. Die beiden Lokomotiven verkeilen sich ineinander. Drei Kesselwagen gehen nach Explosionen in Flammen auf, fünf weitere werden beschädigt.

    Opferbilanz: 14 Schwerverletzte, darunter der Tfzf. des RE 5354, 35 Leichtverletzte.

    Vor 5 Jahren:

    14. 12. 2017: [Millas, Region Okzitanien, Frankreich] Am Nachmittag kollidiert auf einem beschrankten Bahnübergang in Millas ein zwischen Villefranche und Perpignan verkehrender TER-Regionalzug mit einem mit 23 Schulkindern besetzten Schulbus. Die Bahnstrecke bleibt zum Zweck der Beweiserhebung nach dem Unglück über zwei Jahre außer Betrieb. Verbände der Bahnbenutzer äußern deshalb den Verdacht, die Ermittlungen seien nur mehr Vorwand für die Vorbereitung einer endgültigen Stilllegung der Linie durch die SNCF. Schließlich wird am 21. Mai 2020 der Verkehr zunächst auf der Teilstrecke zwischen Perpignan und Ille-sur-Têt wieder aufgenommen, am 31. August 2020 dann weiter bis Prades. Das letzte Teilstück bis Villefranche-de-Conflent wird am 16. November 2020 wieder in Betrieb genommen.

    Opferbilanz: 6 Tote und 17 Verletzte, davon schweben fünf noch drei Tage nach dem Unglück in Lebensgefahr:

    Foto von Keystone aus dem EÖ-Heft 2/2018, S. 87.

    Dieser Unfall wurde hier im Forum ausführlich abgehandelt, insbesondere auch die oben beschriebenen Querelen rund um die mutwillig verzögerte Betriebsaufnahme nach dem Unfall.

    Quelle: Wikipedia – Liste schwerer Unfälle im Schienenverkehr.

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