Gedenk- und Bedenktage, Jubiläen etc.

  • Wobei sich nun leider die traurige Frage stellt ob das mit dem Plastik heutzutage wirklich eine Verbesserung gegenüber dem Eisen bringt, oder ob hier nur um einfacher und billiger prodzuieren zu können bzw. leichter höhere Geschwindigkeiten zu erreichen ein gewisses Risiko miteingplant wird. :(

  • [quote author=232 800-3 link=topic=14482.msg96581#msg96581 date=1234613434]
    Wobei sich nun leider die traurige Frage stellt ob das mit dem Plastik heutzutage wirklich eine Verbesserung gegenüber dem Eisen bringt, oder ob hier nur um einfacher und billiger prodzuieren zu können bzw. leichter höhere Geschwindigkeiten zu erreichen ein gewisses Risiko miteingplant wird. :(
    [/quote]

    Wir werden ja hoffentlich nicht sehen wie es sich auf die Sicherheit der Fahrgäste auswirkt!

  • Hier noch ein Bild-Nachtrag zum oben geschilderten Unfall bei Pont d' Atelier am 18. 2. 1949. Das Foto zeigt die umgestürzte Lok, Reihe 141R des Schnellzuges Nancy - Dijon.

    Quelle: Katastrophen auf Schienen von Peter Semmens, Seite 134.

    dr. bahnsinn - der Forendoktor

    Einmal editiert, zuletzt von ELIN (14. Februar 2011 um 18:13)

  • 55 Jahre Cadibona-Linie (Turin - )San Giuseppe di Cairo - Altare - Savona.

    Am 7. 2. 1954 wurde die als Cadibona-Linie bezeichnete Verlängerung der seit 1923 bestehenden 6 km langen Stichbahn San Giuseppe di Cairo - Altare nach Savona an der Ligurischen Küste in Betrieb genommen.
    Der Bau der Cadibona-Linie war notwendig geworden, da ein zweigleisiger Ausbau der seit 1874 bestehenden Sella-Linie zwischen San Giuseppe di Cairo und Savona über Sella auf Grund der naturräumlichen Verhältnisse nicht möglich war. Die Zunahme des Güterverkehrs zwischem dem Mittelmeerhafen Savona und dem Piemont erforderte jedoch dringend Ausbaumaßnahmen. Zunächst behalf man sich mit zwei 20 km langen Güter-Schwebebahnen, mit denen täglich rd. 7000 t Kohle (= ca. 350 Güterwaggons) vom Hafen Savona über die Steilrampe nach San Siuseppe d. C. befördert werden konnten. Als auch die Schwebebahnen nicht mehr ausreichten, schritt man nach 1945 zur Verlängerung der bestehenden Stichbahn von Altare nach Savona, sodass seit nunmehr 55 Jahren zwei getrennte eingleisige Bahnlinien San Giuseppe di Cairo und Savona miteinander verbinden.

    Streckendaten:

    Länge: 23 km zwischen S. Giuseppe d. C. (Seehöhe 343 m) und Savona (Seehöhe 9 m)
    Scheitelpunkt: 396 m
    Max. Steigung: 32,88 Promille
    Anzahl der Tunnels: 28, darunter der Altare-Tunnel (1452 m) und der Santuario-Kehrtunnel (2063 m), Gesamtlänge: 8037 m.
    Min. Kurvenradius: 400 m
    Elektrische Traktion 3000 V =


    Der Unterbau der Cadibona-Linie ist doppelspurig ausgelegt.

    Quelle: Die Gebirgsbahnen Europas von Ascanio Schneider, Orell Füssli Verlag, Zürich 1963, S. 115ff.

    dr. bahnsinn

    dr. bahnsinn - der Forendoktor

  • Fortsetzung Nr. 22 der Eisenbahn-Unfall-Gedenktage:

    Vor 100 Jahren:

    24. 2. 1909: In Riobamba (Ecuador) stürzt ein Zug auf Grund einer Gleisverwerfung über eine 30 m hohe Klippe.
    Opferbilanz: 25 Tote, 40 Verletzte.

    Quelle: Katastrophen auf Schienen von Peter Semmens, transpressVerlag, Stuttgart 1996.

    dr. bahnsinn - der Forendoktor

  • Fortsetzung Nr. 23 der Eisenbahn-Unfall-Gedenktage:

    Vor 75 Jahren:

    4. 3. 1934: In einem Vororte-Bahnhof von Moskau fährt ein einfahrender Personenzug auf einen im Bahnhof stehenden Zug auf, wobei zwei Waggons des stehenden Zuges weitgehend zerstört werden. Das schuldtragende Lokpersonal wird zum Tode verurteilt, drei weitere Mitglieder des Zugpersonals erhalten Gefängnisstrafen.
    Opferbilanz: 19 Tote, 52 Verletzte.

    Vor 65 Jahren:

    2. 3. 1944: Ein aus 47 Waggons bestehender Güterzug, gezogen von zwei Dampflokomotiven, der auf dem Weg nach Potenza in Süditalien war, bleibt im Armi-Tunnel in der Nähe des Bahnhofes Balvano auf Grund der starken Steigung und der minderwertigen Kohle liegen. Im Güterzug befinden sich auch rd. 600 Schwarzfahrer, von denen der Großteil durch das sich im Tunnel ausbreitende Kohlenmonoxid getötet wird. Überlebende gibt es nur in den Waggons, die außerhalb des Tunnels zu stehen kommen. Der vom Chef der in der Region stationierten aliierten Truppen, General Clay, herausgegebene offizielle Unfallbericht kommt zum Ergebnis, dass der Unfall durch ein tragisches Zusammenspiel verschiedener Faktoren (schlechtes Wetter, nasse Schienen, ungenügende Durchlüftung des Tunnels durch Windstille) passiert sei und dass niemand Schuld habe. Vielmehr sei der Unfall "ein Akt Gottes", quasi eine Bestrafung für das Schwarzfahren gewesen. ??? ??? ???
    Opferbilanz: Diese "Gottestrafe" kostet 426 Menschenleben und fordert weitere 60 Verletzte.

    Vor 25 Jahren:

    29. 2. 1984: Der Lokführer des Personenzuges P 7523 hält seinen Zug vor dem Einfahrtsignal des Bahnhofes Hohenthurm an der Bahnstrecke Berlin - Halle/Saale an, da er im dichten Nebel die Signalstellung nicht erkennen kann und das Vorsignal Warnstellung anzeigt. Der Lokführer begibt sich zum Signalfernsprecher und erfährt vom Fdl, dass das Signal frei zeige und er weiterfahren könne. In der Zwischenzeit nähert sich der Transitzug D 354 Berlin - Saarbrücken dem Bahnhof Rothenthurm. Der Lokführer "übersieht" bzw. ignoriert aus unerfindlichen Gründen sowohl Ein- als auch Ausfahrsignal des vor Hohenthurm gelegenen Bahnhofes Landsberg und ignoriert auch die Versuche des Schrankenpostens 156, ihn aufzuhalten. Im Bereich der Bahnhofseinfahrt von Hohenthurm fährt der D 354, der laut Fahrplan zwischen Berlin und Bebra durchfahren sollte, in voller Fahrt auf den P 7523, der am Zugschluß eine dienstbereite, mit einem Lokführer besetzte Lok mitführte, auf.
    Die Verantwortung des überlebenden, schuldtragenden Lokführers ist, dass ein Transitzug freie Fahrt haben müsse! Er wird zu einer Freiheitsstrafe von fünf Jahren verurteilt.
    Opferbilanz: 11 Tote, darunter auch der Lokführer des Tfz. am Zugschluß des P 7523, 46 Verletzte.

    Vor 20 Jahren:

    2. 3. 1989: Zusammenstoß eines mit zahlreichen blinden Passagieren besetzten Güterzuges mit leeren Güterwaggons in Ostäthiopien.
    Opferbilanz: 57 Tote, 54 Verletzte.

    4. 3. 1989: Im Bahnhof Purley im Süden von London fährt ein in der Relation Littlehampton - London-Victoria verkehrender Regionalzug auf einen in der Relation Horsham - London-Victoria verkehrenden Regionalzug auf, der nach dem Halt im Bahnhof gerade von der Slow-Line auf die Fast-Line wechselt. Die ersten sechs Waggons des Littlehampton-Zuges entgleisen und stürzen eine Böschung hinunter. Die Unfall-Untersuchungs-Kommission kommt zum Ergebnis, dass der Lokführer des Littlehampton-Zuges den Unfall durch Nichtbeachtung der Signale verursacht habe, obwohl bekannt ist, dass das auf der Strecke installierte Signalsystem nicht fehlerfrei arbeitete. Der Lokführer wird zu 18 Monaten Freiheitsstrafe, davon 12 Monate bedingt verurteilt. Das Urteil ruft in Bevölkerung Empörung hervor und wird schließlich nach einem Einspruch des Beschuldigten herabgesetzt.
    Opferbilanz: 5 Tote, 88 Verletzte, darunter 32 Schwerverletzte.

    Quellen: Katastrophen auf Schienen von Peter Semmens, transpressVerlag, Stuttgart 1996.
    Eisenbahnunfälle in Europa von Erich Preuß, transpressVerlag, Berlin 1991.

    dr. bahnsinn - der Forendoktor

  • [quote author=dr. bahnsinn link=topic=14482.msg98664#msg98664 date=1235928566]
    Das schuldtragende Lokpersonal wird zum Tode verurteilt, drei weitere Mitglieder des Zugpersonals erhalten Gefängnisstrafen.
    [/quote]

    :o War Lokführer damals der gefährlichste Beruf Russlands ??

  • [quote author=beni010393 link=topic=14482.msg98677#msg98677 date=1235933212]
    [quote author=dr. bahnsinn link=topic=14482.msg98664#msg98664 date=1235928566]
    Das schuldtragende Lokpersonal wird zum Tode verurteilt, drei weitere Mitglieder des Zugpersonals erhalten Gefängnisstrafen.
    [/quote]
    :o War Lokführer damals der gefährlichste Beruf Russlands ??
    [/quote]

    Nein, aber in Russland als totalitär regiertem Staat war man so wie heute noch in China, mit Todesurteilen sehr großzügig.

    dr. bahnsinn

    dr. bahnsinn - der Forendoktor

  • Fortsetzung Nr. 24 der Eisenbahn-Unfall-Gedenktage:

    Vor 45 Jahren:

    9. 3. 1964: Zusammenstoß des Schnellzuges Madras - Kalkutta mit einem Güterzug im Bahnhof Baudpur, Indien.
    Opferbilanz: 22 Tote.

    Vor 15 Jahren:

    8. 3. 1994: Entgleisung eines Zuges wegen überhöhter Geschwindigkeit in der Nähe von Pinetown, Südafrika.
    Opferbilanz: 63 Tote.

    Quelle: Katastrophen auf Schienen von Peter Semmens, transpressVerlag, Stuttgart 1996.

    dr. bahnsinn - der Forendoktor

  • 110 Jahre südspanische Gebirgsbahn Baeza - Almeria

    Am 15. 3. 1899 wurde die durch die im Osten Andalusiens liegenden Provinzen Jaen, Granada und Almeria und durch die Sierra Nevada führende Bahnlinie Baeza (an der Magistrale Madrid - Cordoba - Sevilla) über Guadix nach Almeria an der Mittelmeerküste eröffnet.
    Das erste Projekt wurde bereits 1880 vorgelegt, Baubeginn war aber erst 1891 im südlichen Abschnitt Guadix - Almeria. Die Bauarbeiten verliefen sehr zäh, da das schwierige Gelände im Gebirge sowie zahlreiche Arbeitskonflikte immer wieder zu Unterbrechungen der Bauarbeiten führten. Nach acht Janren konnte die 241 km lange Strecke am 15. 3. 1899 schließlich eröffnet werden.

    Angesichts des schwierigen Geländes (27,5 Promille Maximalneigung, 20 Tunnels) wurde die Strecke bereits 1911 mit 6000V, 25Hz Drehstrom) elektrifiziert. Der Scheitelpunkt der Strecke liegt auf 1128,6 m Seehöhe. Die Strecke hat vor allem für den Güterverkehr von und zum Seehafen von Almeria (ca. 190 000 EW) Bedeutung.

    Quelle: Die Gebirgsbahnen Europas von Ascanio Schneider, Orell Füssli Verlag Zürich, 1963.

    dr. bahnsinn - der Forendoktor