Mir ist untergekommen, daß im Zuge eines mehrteiligen Forschungsprojektes - an dem neben St&H auch die Univ. Salzburg, FH Oberösterreich u.a. beteiligt sind/waren - ein St&H-Triebwagen umgebaut, oder zumindest mit etlichen technischen Einrichtungen versehen wurde, um Versuche zum fahrerlosen Betrieb auf einer Regionalbahn (mangels detaillierter Informationen nehme ich einmal an, dass es sich um eine der beiden vom Bahnhof Vorchdorf-Eggenberg aus gehenden Strecken handelt, vermutlich die schmalspurige) durchzuführen.
Meine Frage an die werte Gemeinde: um welches Fahrzeug handelt es sich dabei? Das einzige mir vorliegende Bild läßt aufgrund zusätzlich angebrachter Einrichtungen (wie RADAR, LIDAR, diverse Kameras, etc) nur die beiden äußeren Ziffern (jeweils die "2") der meines Wissens fünfstelligen Fahrzeugnummer erkennen.

Stern & Hafferl: Versuche zum fahrerlosen Betrieb
- Alois
- Erledigt
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Eine tfzf.-losen Zug auf einer Freilandstrecke, noch dazu auf einer Nebenbahn kann ich mir ehrlich gesagt nicht vorstellen, aber ich lasse mich gern eines Besseren belehren. Und wenn tatsächlich Testfahrten stattfinden sollen bzw. schon stattgefunden haben, dann kommt für mich in erster Linie die Traunseebahn mit ihrem straßenbahnähnlichen Betrieb in Frage.
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Im Rahmen der Forschungsförderungsaktion "ways2go" des BMVIT wurde zwischen 2008 und 2009 der erste Teil eines F&E-Projekts finanziell unterstützt. Ich habe dazu den Endbericht angefordert und werde ihn, sofern keine Publizierungsvorschriften verletzt werden, hier zusammenfassend darstellen (bin selbst schon sehr gespannt darauf). Ein Folgeprojekt dazu ist derzeit noch bis Jahresende im Laufen, entnahm ich der BMVIT-Datenbank auf iv2splus.at, die allerdings zurzeit nur fallweise erreichbar ist.
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Aus verlässlicher Quelle weiß ich mittlerweile, dass es die Versuche bei St&H tatsächlich gibt. Allerdings läuft das Programm unter ziemlicher Geheimhaltung, sodass ich außer der Information über die Existenz der Versuchsfahrten auch nicht mehr weiß.
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Es gibt ja auch schon Versuchsfahrten mit dem CargoMover, also warum nicht mit Personen als "Ladegut"?
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Aus Datenschutzgründen werden zwar keine Endberichte abgeschlossener Forschungsprojekte mehr versandt, aber es lassen sich doch einige Informationen auf herkömmliche Weise besorgen, so auch eine Zusammenfassung der Inhalte des erwähnten zweiten Teil des genannten Forschungsvorhabens, das über den Klimafonds gefördert wird.
Quelle: Webseite der Österr. Forschungsförderungsgesellschaft, Seite 26 des PDF-Dokuments.
ZitatautoBAHN - autonom fahrende EisenBAHN auf bestehenden Regionalbahnstrecken
Ausschreibung: 3. Ausschreibung Neue Energien 2020
Haupt-Antragsteller: Universität Salzburg
Forschungsthema: 3.4. Energieeffiziente Fahrzeugkomponenten und -systeme
Projektart: Industrielle Forschung
FFG- Projektnummer: 825624
Gen. Projektvolumen: 2.532.673 €
Projektende lt. Antrag: 31/12/11Kurzfassung:
a) Das autoBAHN-Projekt hat das Ziel, auf frei zugänglichen, in der Regel einspurig geführten Regionalbahn-Gleisen einen verdichteten Verkehr autonom fahrender Fahrzeuge anzubieten, der mit Hilfe von Informationstechnologie (Sensoren, Aktuatoren, entsprechenden Rechnern, funkbasierter Zugsicherung, zentraler Steuerung) die erforderliche Hinderniserkennung, Zugsteuerung und Zugsicherung gewährleistet und den strengen Qualitätsstandards einer Zulassung öffentlicher Verkehrsmittel entspricht. Durch autoBAHNen würde die schienenbasierte Elektro-Mobilität wesentlich attraktiver werden. Die Umstellung von ca. 20 typischen Regionalbahnen auf eine autoBAHN würde voraussichtlich eine Einsparung von ca. 4,000.000 Tonnen CO2 in 30 Jahren in Österreich alleine ermöglichen (siehe Berechnung im Anhang A).
b) Wir unterscheiden drei Phasen im autoBAHN-Projekt: (0) Konzept-Phase (1) Proof-of-Concept- Phase sowie (2) System-Integration und Vorbereitung der Zulassung. Die Phase (0) wird durch das ways2go-Projekt 819238 unterstützt. Dieser Antrag bezieht sich auf Phase (1) mit folgenden zu erwartenden Ergebnissen: (a) ein durch einen Lokführer überwachtes Fahren eines Triebwagens der Firma Stern&Hafferl (b) Erkennung ausgewählter Hindernisse (siehe Szenarien in Abschnitt 2.3.2) Explizit ausgeschlossen werden Aufgaben zur Erreichung einer Zulassung. Das System zur Zug- sicherung und Zugsteuerung wird nur rudimentär mit der Software zur Hindernis-erkennung inte- griert. Die Forschungs- und Entwicklungsarbeiten zur Fertigstellung des autoBAHN-Prototypen, ins- besondere die Abrundung der Hinderniserkennung aufgrund der Erfahrungen in Phase (1) und die Fertigstellung der Zugsicherung und -steuerung für einen Echteinsatz, fallen somit in eine künftige Phase (2).
Das autoBAHN-Konzept ändert radikal das aktuelle Paradigma, wie (Regional-)Bahnen betrieben werden: Durch die autonomen Trainlets gibt es statt eines Fahrplan einen dichten Verkehr wie in Ballungszentren bzw. ein Fahren auf Anruf mit raschen Reaktionszeiten. Ein Fahrgast kommt zum Bahnsteig und wartet maximal 10 Minuten auf den Beginn seiner Fahrt zum gewünschten Zielbahnhof. Trainlets kommen beziehungsweise stehen auf einem Bahnsteig wie Taxis auf einem Taxistand. Die folgende schematische Darstellung fasst den Unterschied zwischen einem herkömmlichen Triebwagen beziehungsweise Zug und einem Trainlet zusammen: Eine autoBAHN ist somit eine Annäherung an den Individualverkehr, da der Fahrplan wegfällt und deutlich kleinere Fahrzeuge verwendet werden. Mit autonomen Trainlets, die durch eine funkbasierte Zugsicherung ein Fahren im Raumabstand möglich machen, wird die traditionelle, meist sehr großzügig bemessene Streckenblockung stark reduziert und damit die Schienen-Infrastruktur wesentlich effektiver genutzt. Die Lösung für die Hinderniserkennung adaptiert die von den in den DARPA-Challenges teilnehmenden Teams angewandten Sensor-Systemen und Verfahren zur Hindernis-erkennung auf die bahnspezifischen Rahmenbedingungen. Sie greift auf die Ergebnisse im ways2go-Projekt autoBAHN zurück, in dem die Machbarkeit dieses Konzeptes erwiesen wurde.
Aus einer weiteren öffentlich zugänglichen Quelle läßt sich die Information über die maximale Förderung - nahezu 2 Mio. Euro - entnehmen. -
Was ich da bei schnellem Durchlesen nicht gleich verstehe:
Das System ist für eingleisige Regionalbahnen gedacht. Es soll aber funktionieren wie ein sagen wir, sammeltaxi.
Wie soll das mit der Ausweicherei funktionieren, wenn so viele Fahrzeuge unterwegs sind?
Ned falsch verstehen, ich finde die Entwicklung grundsätzlich in Ordnung, weil es hilft, Kosten zu sparen bzw. kostenneutral die Anzahl der Fahrten zu erhöhen (und zb. auch in den Randzeiten zu bedienen). Nur ohne Fahrplan???
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Was ich da bei schnellem Durchlesen nicht gleich verstehe:
Das System ist für eingleisige Regionalbahnen gedacht. Es soll aber funktionieren wie ein sagen wir, sammeltaxi.
Wie soll das mit der Ausweicherei funktionieren, wenn so viele Fahrzeuge unterwegs sind?
Ned falsch verstehen, ich finde die Entwicklung grundsätzlich in Ordnung, weil es hilft, Kosten zu sparen bzw. kostenneutral die Anzahl der Fahrten zu erhöhen (und zb. auch in den Randzeiten zu bedienen). Nur ohne Fahrplan???
Genau deswegen würde ich gerne einen (oder auch mehrere) Blick(e) in den bisher vorliegenden Endbericht des ersten Projekts (2008/2009) werfen ... -
Genau deswegen würde ich gerne einen (oder auch mehrere) Blick(e) in den bisher vorliegenden Endbericht des ersten Projekts (2008/2009) werfen ...
Ich auch. Das, was ich bisher oben gelesen habe, ist mir noch zu viel Theorie.
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Ich auch. Das, was ich bisher oben gelesen habe, ist mir noch zu viel Theorie.
Es handelt sich ja auch, soweit ich erkennen kann, um ein Projekt der wissenschaftlichen ForschungEdit: Hier kann man lesenderweise ein wenig vom Projektumfang erahnen
Es handelt mE sich im großen und ganzen um den Versuch, wieweit eine Individualisierung des Eisenbahnverkehrs auf Regionalbahnstrecken möglich ist, um den Fortbestand der Infrastruktur sicherzustellen. An den Projektergebnissen sollte eigentlich das Land Niederösterreich größtes Interesse haben -
An den Projektergebnissen sollte eigentlich das Land Niederösterreich größtes Interesse haben
Sollte. Aber die derzeitigen RU7-Overheads werden damit nicht viel anzufangen wissen. Die sind mit der Erfindung neuer Buskonzepte sowie der Vergoldung und Himmeltreppisierung der Mzb genug ausgelastet.
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Hier ein Bericht über die Versuchsfahrten auf der St&H-Traunseebahn Vorchdorf - Gmunden:
Quelle: Die Presse Forschung 27. 06. 2012