Eisenbahnbrücken über die Havel

  • Ob da die Gleise jetzt zum Kilopreis verkauft werden und später neu verlegt, ist da komplett wurscht.

    Richtig - aber wenn einmal die Strecke komplett zugewachsen ist, ist eine Reaktivierung nicht nur teurer, sondern auch schwerer durchsetzbar, da sie ja nun zum "Naturband" und somit zum Lebensraum zahlreicher Tierarten geworden ist. (So wird doch argumentiert - dass aber Straßen Naturräume zerstören, stört niemand!)

  • Irgendwie habe ich das Gefühl, dass immer noch nicht alle begriffen haben, dass das "Aufheben" eines Streckenbandes völlig sinnlos ist - zumindest jetzt einmal nach dem österreichischen Eisenbahnrecht. Einfach wieder "Schienen verlegen" ist nicht! Das ist ein Neubau und der hat nach der Eisenbahnbau- und Betriebsordnung zu erfolgen. Und da scheitert es alleine schon durch den Lärmschutz, wenn das Trassenband durch eine Ortschaft führt! Kein Bürgermeister wird es zulassen, dass durch "seinen" Ort zwei drei Meter (oder noch höhere) Lärmschutzwände verlaufen sollen. Von den weiters vorgeschriebenen Begleitwegen gar nicht zu sprechen. Also bitte, verabschiedet euch endlich von dem Gedanken, dass - in Österreich - jemals auch nur ein Meter einer aufgelassenen Strecke neu gebaut wird! Und langsam wird es langweilig, immer dieselbe Frage zu stellen: Wer sollte denn diese Strecken neu bauen? ÖBB-Infra? Wie lustig! Eine Landeseisenbahnorganisation wie die NÖVOG? Witzig! Die werden doch nicht zuerst auflassen und dann neu bauen!

  • Wo genau ist das fallweise passiert? Ich kenne das deutsche Eisenbahnrecht nicht. Aber möglicherweise gibt es dort nicht die Unterscheidung zwischen Einstellung aus wirtschaftlichen Gründen und Auflassung einer Strecke. Auch die Vorortelinie war nicht aufgelassen, sondern nur eingestellt, sonst gäbe es sie - überhaupt in Bezug auf die heutigen Bedingungen - gar nicht mehr.

  • Die Draisinenbahn zwischen Fürstenberg und Templin wurde eingestellt, die Strecke an einen ungenannten Käufer verkauft und mit dem Abbau der Strecke soll umgehend begonnen werden. Der Grund für die Eile: die hohen Stahlpreise.

    Das TR EU-Heft Nr. 317 nennt auf S. 66 zwei Gründe für die Einstellung der Draisinenbahn:

    • Mit einer Länge von 28 km ist sie für die meisten besucher für einen Tagesausflug zu lang.
    • Der bisherige Betreiber Erlebnisbahn betreibt in Zossen bei Berlin an der ehemaligen Strecke Zossen - Jüterbog bereits eine Draisinenbahn, weshalb man sich entschloss, die von Berlin weiter entfernt gelegene Draisinenbahn aufzugeben.

    dr. bahnsinn - der Forendoktor