[DE] Dauerbrenner Brenner-Nordzulauf in Bayern

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    Das Stück von München nach Rosenheim wird eh durch den Bau der Strecke nach Mühldorf entlastet und Rosenheim-Kufstein könnte man durch eine "grosse Rosenheimer Schleife" entlasten.


    Die von dir vorgeschlagene Lösung würde in erster Linie dem Korridorverkehr zugute kommen. Wenn jetzt schon die Widerstände massiv sind , dann ist eine Lösung, die Österreich zugute kommt, in Bayern noch viel weniger durchzubringen. Die Gegend zwischen Bernau und Rohrdorf ist jetzt schon durch die A8 ziemlich belastet und außerdem ziemlich zersiedelt. Da noch eine Bahntrasse zu planen, kommt einem Himmelfahrtskommando gleich.

    dr. bahnsinn - der Forendoktor

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    Die Gegend zwischen Bernau und Rohrdorf ist jetzt schon durch die A8 ziemlich belastet und außerdem ziemlich zersiedelt. Da noch eine Bahntrasse zu planen, kommt einem Himmelfahrtskommando gleich.


    Gerade weil dort bereits die A8 quer durch die Weiler geht, sollte man meinen eine Bahn daneben sei keine große Hexerei. Wenn man sich den verlinkten Plan ansieht, dann sieht man allerdings das Gegenteil. Von Bernau bis Frasdorf (~ 8km) ist es wohl kaum ohne Tunnel möglich und das nur, weil wohl ein paar Politiker wie die Wahnsinnigen gewidmet haben.
    Frasdorf selbst liegt ja mehr oder weniger direkt an der Autobahn und trotzdem geht es mit der Einwohnerzahl seit den 70er Jahren stetig bergauf; seit 1980 hat sich die Siedlungs- und Verkehrsfläche beinahe verdoppelt. Also kann so ein wenig Lärm wohl nicht richtig stören...

    Mich wundert, dass die Bgm von Prien, Bad Endorf, etc. nicht den Korridorbereich Ost bewerben, immerhin wäre es für sie eine Entlastung. Auch wenn sie bis zu einer politischen Umsetzbarkeit vermutlich auf den 25 km eine Tunnelstrecke von 20 km beinhaltet und somit wohl alleine dieser Abschnitt verm. 1,5 bis 2 Mrd € kostet und man dies Österreich kaum "schenkt".

  • Dobrindt zu Plänen für Brennernordzulauf: Alles auf Anfang, alles mit mehr Zeit

    Erfolg für die Region Rosenheim: Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt hat in Rosenheim angekündigt, dass der Planungsdialog für den umstrittenen Brennernordzulauf neu gestartet werde. Und: Der Samerberg-Korridor sei vom Tisch.

    Von: Dagmar Bohrer-Glas und Günther Rehm

    Stand: 06.03.2017

    Vor rund 1.700 Demonstranten versprach der Verkehrsminister ein offenes und transparentes Dialogverfahren, das von einem Moderator begleitet werden solle. Und: Das Verkehrsszenario bis 2050 solle neu errechnet werden. Damit trägt der CSU-Minister der Forderungen nach einer Bedarfsermittlung Rechnung. Viele Bürgermeister und die Bürgerinitiativen zweifeln an, ob der viergleisige Ausbau der Zulaufstrecke im Inntal überhaupt notwendig ist. Der Samerberg-Korridor, der eine Untertunnelung des Samerbergs vorsieht, werde nicht mehr in Betracht gezogen, so Dobrindt.

    Gremien auch in den Gemeinden um Rosenheim

    Länger als geplant hat der Minister in nicht-öffentlicher Runde mit Landkreisbürgermeistern und Vertretern von Bürgerinitiativen gesprochen. Laut Dobrint war es eine intensive vierstündige Debatte. Die Stimmung sei positiv gewesen.

    In der Pressekonferenz im Landratsamt wiederholte der Minister, dass es jetzt einen Neustart beim Dialogverfahren gebe werde. Auch in den Gemeinden rund um Rosenheim sollen nun Gremien gebildet werden, die sich mit der Bahn zusammensetzen. Die Studie zum Verkehrsszenario 2050 soll das Wachstum im Güterbereich beleuchten, Rahmenbedingungen in den Nachbarländern miteinbeziehen und die Entwicklung des Welthandels im Blick haben. Auch zu einem späteren Zeitpunkt müsse es neue Studien hierzu geben, so Dobrindt. Der Dialog mit den Bürgern werde nun erstmal mehrere Jahre dauern.

    Die Rosenheimer CSU-Bundestagsabgeordnete Daniela Ludwig begrüßte die Entscheidung, dass ein neutrales Moderatorenteam das Dialogverfahren begleiten soll. Landrat Wolfgang Berthaler (CSU) freute sich über die Ankündigung, dass der Samerberg-Tunnel nun nicht mehr diskutiert werde. Zur Eröffnung des Brennerbasistunnels 2026 habe die Bestandsstrecke im Inntal kein Kapazitätsproblem, machte Dobrindt abschließend deutlich. Bisher rollen auf der zweigleisigen Strecke täglich an die 200 Züge. Nach dem Ausbau sollen pro Tag 400 Züge unterwegs sein.

    Vor dem nicht-öffentlich Treffen mit den Landkreisbürgermeistern hatte der Minister rund 12.000 Unterschriften gegen die Planungen zum Brennernordzulauf entgegengenommen. Ein Demonstrationszug mit – nach Angaben der Veranstalter – zirka 1.700 Teilnehmern zog durch die Innenstadt zum Landratsamt, begleitet von Blasmusik und rund 40 Traktoren. Der Aktionstag hatte mit einer Demo auf dem Max-Josefs-Platz begonnen.

    http://www.br.de/nachrichten/ob…zulauf-102.html

    dr. bahnsinn - der Forendoktor

  • Jetzt haben sie den vollen Verkehr durch die Ortschaften und vermutlich einen eingeschränkten ÖPNV. Zu dem Ergebnis kann man Bayern nur gratulieren. Dass Österreich keinen Staatsvertrag mit Deutschland zu dem Ausbau abgeschlossen hat, rächt sich nun.

  • Tirol ist empört: Bayerischer Bürgerprotest bremst Zulaufstrecken für Brennertunnel

    Deutschlands Verkehrsminister Dobrindt will nun erst in 20 Jahren mit dem Gleisbau in Bayern beginnen

    Die Freundschaft zwischen der Tiroler ÖVP und der bayerischen CSU wird immer wieder gerne von den beiden Parteien zelebriert. Doch wenn es um Verkehrspolitik geht, könnten die Interessen nicht gegensätzlicher sein. Das hat sich am Montagabend einmal mehr deutlich gezeigt.

    Da stattete der aus Bayern stammende Verkehrsminister Deutschlands, Alexander Dobrindt (CSU), Rosenheim auf Wunsch der Bürgermeister der Region einen Besuch ab. Er wurde von etwa 1500 Gegnern eines Schienenausbaus im nach Tirol führenden Inntal empfangen.

    Es geht um die für das Milliarden-Projekt Brenner Basis Tunnel (BBT) auf deutscher Seite notwendigen Zulaufstrecken, die längst versprochen sind. "Die Anliegen der Region sind auch unsere Anliegen", sagte Dobrindt aber am Montagabend und kündigte einen Neustart beim Bürgerdialog an. Das werde dazu führen, dass mit dem Baubeginn der Gleise erst in etwa 20 Jahren zu rechnen sei.

    LH Platter ist entrüstet

    Bei der oberbayerischen Protestbewegung dürfte Dobrindt Druck aus dem Kessel gelassen haben. In Tirol stieg er hingegen postwendend an. "Was sind Verträge mit unseren Nachbarn noch wert?", fragte sich Tirols Landeshauptmann Günther Platter (ÖVP) angesichts von Dobrindts Aussagen am Dienstag in einer Aussendung.

    2026 soll der BBT, der mit seinen 64 Kilometern die längste unterirdische Eisenbahnverbindung der Welt sein wird, in Betrieb gehen. Platter verweist auf einen 2012 zwischen Österreich und Deutschland geschlossenen Staatsvertrag zum Planungsdialog. "Dass man jetzt fast fünf Jahre später alles wieder auf null setzen will, spricht entweder für die Planlosigkeit der Beteiligten oder für die Verweigerung von Tatsachen. Der BBT wird gebaut, hier gibt es kein Zurück mehr", lässt Platter seinem Ärger freien Lauf.

    Erst im Februar hat der Rechnungshof wegen der nur schleppend vorangetriebenen Umsetzung der Zulaufstrecken in Italien und Deutschland in einem Bericht Zweifel daran geäußert, ob der Tunnel vom Start weg effizient genutzt werden kann. In Rom wurde indes vergangene Woche das erste Baulos für die Zulaufstrecke "Franzensfeste – Waidbruck" genehmigt. Die deutsche Verzögerung stellt das 10-Milliarden-Projekt aber einmal mehr infrage, während am Tunnel längst fleißig gebaut wird.

    Politische Motive

    Dass Dobrindt nun auf die Bremse steigt, dürfte innenpolitische Gründe haben. Im Herbst 2017 stehen in Deutschland Bundestagswahlen an. Ein Jahr später wird der bayerische Landtag gewählt. In beiden Fällen kann die CSU keine Wutbürger im Freistaat brauchen. Das gilt auch für Verkehrsminister Dobrindt, der als aussichtsreicher Nachfolgekandidat von Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer gilt.

    (kurier) Erstellt am 07.03.2017, 18:00

    KURIER

    dr. bahnsinn - der Forendoktor

  • Dann sollte man dem Nachbarn nicht inhaltslos attackieren, sondern vielleicht den Bürgern aufzeigen, was ohne Zulaufstrecke passieren wird: mehr Züge über die Bestandsstrecke und sinkt hat man noch mehr Wutbürger die nach einer Lösung drängen.

  • Bei der ganzen Diskussion über die bayrische Zulaufstrecke in letzter Zeit, kann man fast vergessen, dass in Österreich auch noch ein Stück fehlt: und zwar von Radfeld (zukünftiger Knoten) bis zur Grenze.
    Die Trasse nördlich von Wörgl bis Langkampfen ist auch schon fixiert ( OpenRailwayMap ), danach ist es noch offen:


    Die mittlerweile neue Frage ist jedoch, ob man statt unter Kufstein und dem Hechtsee nach Brannenburg in Bayern fährt oder südlich des Inns via Erl, Nußdorf am Inn, nach Neubeuern.

    ...
    Wobei es ohnedies noch 20 Jahre dauern dürfte, bis hier der erste Zug fahren könnte. Die Kosten für den Weiterbau werden mit bis zu 2,8 Milliarden Euro geschätzt.