[DE] Dauerbrenner Brenner-Nordzulauf in Bayern

  • Dienstag, 09 November 2021 10:30
    Bayern/Tirol: PRO BAHN zur Diskusion um Lkw-Blockabfertigung - Politik hat den Bahnausbau Richtung Brenner verschleppt

    Die Bayerische Staatsregierung wendet sich wegen der Folgen der LKW-Blockabfertigung an der Grenze zu Österreich an die EU-Kommissionspräsidentin von der Leyen. Der Fahrgastverband PRO BAHN unterstützt das Ziel, die Blockabfertigung überflüssig zu machen, sieht die Ursache der Probleme aber im verschleppten Bahnausbau in Bayern.
    „Wenn sich der Freistaat für den Brennernordzulauf auf der Schiene so engagieren würde wie gegen die Blockabfertigung in Tirol, wäre wir einen entscheidenden Schritt weiter“, kritisiert Landesvorstand Lukas Iffländer die bayerische Verkehrspolitik. Wer wie Staatsministerin Schreyer die Notwendigkeit des Brennernordzulaufs bezweifelt und Nachweise einfordert, darf sich nicht wundern, wenn uns das Nachbarland jetzt den Bedarf so drastisch vor Augen führt.
    An der Grenze zu Österreich kommt es regelmäßig zu LKW-Staus, weil die österreichischen Behörden in bestimmten Situationen die Anzahl der einfahrenden LKW begrenzen. Dies ist sicherlich unschön für die LKW-Fahrer, die anderen Straßenverkehrsteilnehmer und die Anwohner. Aber was ist die eigentliche Ursache für die Maßnahmen, die die österreichischen Behörden treffen? Grund ist der steigende LKW-Verkehr, der sich auf den Transitautobahnen durch Österreich quält. Österreich hat, wie auch das Transitland Schweiz, seit Jahrzehnten andere Prioritäten in der Verkehrspolitik gesetzt und seine Hausaufgaben längst erledigt: die Kapazitäten im Inntal sind bereits ausgebaut. Der Brennertunnel ist im Bau und viele Bahnprojekte werden von der Politik vorangetrieben!
    In Deutschland wird zwar das Mantra „Güter gehören auf die Bahn“ schon seit Jahrzehnten gepredigt. Leider hat das Thema auf politischer Ebene wenig Priorität und es ist nicht viel passiert. In Bayern fallen in diesem Zusammenhang insbesondere der 1995 vertraglich zugesagte, aber nie realisierte Bahnausbau nach Tschechien und die seit 1985 im Bundesverkehrswegeplan als vordringlicher Bedarf ausgewiesene Zuführung zum Brennerbasistunnel zwischen München und Kufstein auf, die vermutlich noch immer in der Planung ist, wenn der Tunnel in Betrieb geht (ähnlich wie der Rheintalausbau als Zuführung zum Gotthard- und Lötschbergtunnel nicht vorankommt).
    Der deutliche Umweltvorteil der Schiene gegenüber der Straße ist nicht zu bestreiten. Zur Entlastung der Anwohner und zum Schutz des sensiblen Naturraums Alpen versuchen Österreich und die Schweiz möglichst viel alpenquerenden Verkehr auf die Bahn zu verlagern. In der Schweiz lag der Anteil der Bahn im Alpentransit vor Corona bei über 70 Prozent! Wenn solche Zahlen in Österreich auch erreicht werden sollen (und die LKW nicht erst in Österreich auf den Zug verladen werden sollen), muss der Brennerzulauf zwingend und möglichst schnell ausgebaut werden. Die Situation mit der Blockabfertigung wird sich sonst über Jahrzehnte nicht bessern. Die Verantwortlichkeit für die missliche Situation liegt in Berlin und München, nicht in Tirol und Wien.
    Pressemeldung Pro Bahn

    https://www.lok-report.de/news/deutschla…erschleppt.html

    dr. bahnsinn - der Forendoktor

  • Während man in Bayern noch auf der Suche nach der richtigen Trasse für den Brenner-Nordzulauf ist, ist im Unterinntal die UVP für den Abschnitt Radfeld (Bei Rattenberg) und Schaftenau (bei Kufstein) bereits rechtskräftig. Im Lauf des Jahres 2022 ist die Einreichung der Detailplanung geplant. Nachzulesen auf https://www.lok-report.de/news/europa/it…tskraeftig.html

    dr. bahnsinn - der Forendoktor

  • Donnerstag, 02 Dezember 2021 14:51
    Bayern: Vier mögliche Trassenverläufe im Brenner-Nordzulauf zwischen Grafing und Ostermünchen

    Vier mögliche Trassenverläufe gibt es für die neue Bahnstrecke zwischen Grafing und Ostermünchen. So lautet das Zwischenergebnis bei den Planungen für den nördlichsten Neubauabschnitt des Bahnprojekts Brenner-Nordzulauf. Im kommenden Jahr soll der gesamte Verlauf der Strecke feststehen.
    Im August hatte das Projektteam der Deutschen Bahn die Suche nach möglichen Streckenverläufen zwischen Ostermünchen und Grafing gestartet. Dazu waren die Bürger:innen im Rahmen des Planungsdialogs eingeladen, über eine Online-Anwendung aktiv bei der Trassenfindung mitzuwirken. Insgesamt 202 Bürgervorschläge gingen beim Projektteam ein. Aus den Streckenvorschlägen der Bürger:innen und auf Basis eigener Planungen hat die DB nun vier mögliche Grobtrassen entwickelt.

    Grafik: Deutsche Bahn.
    „Alle vier Varianten verfolgen das Ziel, Eingriffe in die Umgebung zu minimieren. Deshalb war uns wichtig, die Menschen vor Ort in die Planungen einzubeziehen. Wir halten Wort und haben mit der Beteiligung eine Planung, die transparent und nachvollziehbar ist“, sagt DB-Gesamtprojektleiter Matthias Neumaier. Dazu hat das Planungsteam jeden einzelnen der Bürgervorschläge hinsichtlich der Auswirkungen auf Menschen, Natur und die technischen Anforderungen geprüft und bewertet.
    „Die Grobtrassen sind eine Kombination aus den Vorschlägen der Bürger:innen und den Überlegungen des technischen Planungsteams“, erklärt Dieter Müller, Projektabschnittsleiter der DB. „Die vier Grobtrassen zeigen eine hohe Übereinstimmung mit den Vorschlägen der Menschen aus der Region.“

    Weiterlesen auf https://www.lok-report.de/news/deutschla…ermuenchen.html

    dr. bahnsinn - der Forendoktor

  • Aus dem Münchner Merkur: https://www.merkur.de/

    Nur zwei Tage nachdem die Bahn die möglichen Neubautrassen für den Nordzulauf zum Brennerbasis-Tunnel vorgestellt hat, formiert sich im Landkreis Ebersberg massiver Widerstand. In den Gemeinden Aßling und Bruck demonstrierten Hunderte gegen die Pläne.


    Landkreis - Die Landschaft nicht zerschneiden, die Natur erhalten, Heimat bewahren - das waren die Forderungen der Demonstranten, unter denen sich viele Landwirte befanden, am Samstag, 4. Dezember. Sie hatten sich in Lorenzberg, Pfadendorf und Hüttelkofen für ihren Protest versammelt. Ihr Wunsch: Die Bestandsstrecke soll ausgebaut werden, eine neue Trasse wollen sie mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln verhindern.


    Dabei erfahren die betroffenen Kommunen Aßling, Bruck und Grafing Unterstützung durch die örtliche Politik. Ein breites Bündnis an Bundes-, Landes- und Kommunalpolitikern hatte sich am gleichen Tag, als die Bahn ihre Pläne vorgestellt hatte, mit einer Protestnote zu Wort gemeldet. Tenor: Die vorgestellten Pläne würden allesamt abgelehnt.


    Mit Kind und Kegel: Zahlreich waren die Gegner der vorgestellten Trassen für den Brennernordzulauf zur Demonstration gekommen. Hier in Lorenzenberg. © Rossmann

  • Zitat

    Ob die auch auf die Straße gegangen wären, wenn es sich um eine Autobahn handeln würde?


    Nein, wenn der Verkehr durch den Ort unerträglich wäre.

    Ja, wenn, wie in Wien den Grünen fad im Kopf ist und nur des demonstrieren wegen demonstriert wird.

    Wenn es dumm hergeht, bauen die Teutonen überhaupt keine Zulaufstrecke, denn den Widerstand werden die Berufsverhinderer bei jeder Variante leisten und wer weiß, welche Viecherln dort noch ausgesetztentdeckt werden.

  • Ich habe ja in dem Forum gehört, das Demonstrationen Sinn und nutzlos sind aber vielleicht habe ich den einen gewissen User einfach nur falsch verstanden. :D

    Wahrheit ist die Erfindung eines Lügners.

  • Gut, hier geht es um Deutschland, die ticken etwas anders. In Wien wird die Baustelle der Stadtstraße wie ein Atomkraftwerk abgesichert, geräumt und weitergebaut. Theoretisch könnte Wien auch den Lobau-Tunnel auf eigene Rechnung bauen, wenn man die Finanzierung schafft.

    Einmal editiert, zuletzt von donauuferbahn (5. Dezember 2021 um 19:00)