[DE] Dauerbrenner Brenner-Nordzulauf in Bayern

  • Montag, 28 März 2022 12:52
    Österreich: Alternativvariante für Brenner-Nordzulauf im Bereich Kufstein-Morsbach wird präzisiert

    Foto: DB/Benno Rummel.
    In den vergangenen Monaten haben die ÖBB eine Alternativvariante für den Bau eines neuen Eisenbahntunnels für den Brennernordzulauf im Abschnitt Kufstein-Morsbach eingehend untersucht. Die Ergebnisse dazu liegen mittlerweile vor. Aus heutiger Sicht besteht die Möglichkeit, eine offene Bauweise zu vermeiden.
    Die Planung einer neuen Eisenbahnstrecke ist für alle Beteiligen eine komplexe und herausfordernde Aufgabe. Tausende Details sind dabei zu berücksichtigen und viele Faktoren beeinflussen einander. Im April 2021 haben die ÖBB, gemeinsam mit der Deutschen Bahn, die Auswahltrasse „Violett“ für den grenzüberschreitenden Streckenabschnitt der neuen Unterinntalbahn am Nordzulauf zum Brenner Basistunnel präsentiert. Diese Variante sieht vor, dass im Raum Kufstein-Morsbach die Tunneltrasse nördlich der Autobahn in offener Bauweise errichtet wird.
    Schlussbericht zur möglichen Alternativvariante liegt vor
    Zu dieser Auswahltrasse „Violett“ haben die ÖBB in den vergangenen Monaten eine mögliche Alternativvariante eingehend geprüft bzw. untersucht. Baulogistik, Geologie, Wasserhaushalt und Konfliktstellen mit anderen Infrastrukturen sind nur einige wichtige Punkte, die Einfluss auf die Entscheidungsfindung nehmen, welche Tunnellage und damit auch welche Baumethode zu bevorzugen ist. Nun liegt der Schlussbericht zur Fragestellung vor, der für die Anrainer:innen eine gute Nachricht beinhaltet: Aus heutiger Sicht scheint ein etwas tiefer im Untergrund geführter Bahntunnel die sinnvollere Lösung zu sein. Damit wird vorerst eine offene Bauweise im Bereich Kufstein-Morsbach von den ÖBB nicht mehr weiterverfolgt.
    Weitere Detailuntersuchungen werden durchgeführt
    In den kommenden Jahren führen die ÖBB dazu weitere wichtige Detailuntersuchungen durch, um ein präzises Gesamtbild der Situation vor Ort zu erhalten, denn nur durch eine detaillierte und umfassende Beschreibung des Vorhabens ist ein erfolgreicher Abschluss der Umweltverträglichkeitsprüfung und damit des Detailgenehmigungsverfahrens möglich. Berücksichtigt werden dabei, soweit erforderlich, auch Ergebnisse von Planung und Erkundung auf deutschem Staatsgebiet. Aufgrund des grenzüberschreitenden Tunnelprojektes können Projektdetails Auswirkungen auf das jeweils benachbarte Staatsgebiet haben. Die ÖBB sind jedoch zuversichtlich, die jetzt vorliegenden Untersuchungsergebnisse halten und weiter vertiefen zu können.
    Teil des europäischen Skandinavien-Mittelmeer Eisenbahn-Kernnetzkorridors
    Der Bahnausbau am Nordzulauf zum Brenner Basistunnel ist Teil des europäischen Skandinavien-Mittelmeer Kernnetzkorridors. Mehr als 9 400 Kilometer Eisenbahnverbindungen werden nach definierten Standards zwischen Finnland und Malta ausgebaut. Die Europäische Union fördert die Projekte im Umfang von bis zu 50 Prozent der anfallenden Kosten. Herzstücke sind die beiden großen Tunnelprojekte Brenner Basistunnel und die Fehmarnbelt-Querung zwischen Dänemark und Deutschland. Die Planung der grenzüberschreitenden nördlichen Zulaufstrecke zum Brenner Basistunnel wurde 2012 im Vertrag von Rosenheim festgelegt. Es handelt sich dabei um ein bilaterales Ressortübereinkommen zwischen Österreich und Deutschland.
    Pressemeldung ÖBB

    www.lok-report.de

    dr. bahnsinn - der Forendoktor

  • Mittwoch, 13 Juli 2022 13:54
    Bayern: Gesamtverlauf der Neubaustrecke Brenner-Nordzulauf steht fest


    Der Verlauf für die 15,7 Kilometer lange Neubaustrecke zwischen Grafing und Ostermünchen steht fest: Die Variante Limone erzielt die meisten Bewertungspunkte in den Bereichen Raum und Umwelt sowie Verkehr und Technik. Die Auswahl erfolgte objektiv anhand eines mit der Region vor Planungsbeginn abgestimmten Kriterienkatalogs.

    Grafik DB/ÖBB.
    Grafik Deutsche Bahn.
    Die Auswahl des Trassenverlaufs ist der bislang wichtigste Meilenstein im nördlichsten Neubauabschnitt des Brenner-Nordzulaufs. Seit zwei Jahren laufen die Planungen für den Bereich zwischen Grafing und Ostermünchen. Die DB legte dabei großen Wert auf Transparenz. In einem Dialogforum diskutierte das Projektteam alle Arbeitsschritte mit Vertreter:innen aus der Region. Im Sommer 2021 hatten alle Bürger:innen die Möglichkeit, eigene Streckenvorschläge zu entwickeln. Die Auswahltrasse Limone weist die meisten Übereinstimmungen mit den Ideen der Bevölkerung auf.

    Grafik Deutsche Bahn.
    Kriterienkatalog zeigt Variante Limone klar vorne
    Mit der Neubaustrecke zwischen Grafing und Ostermünchen steht nun erstmals der gesamte Verlauf des Brenner-Nordzulaufs von München bis zum Brenner-Basistunnel fest. „Variante Limone ist nicht die günstigste, aber die ausgewogenste Trasse“, erklärte Matthias Neumaier, DB-Gesamtprojektleiter bei der Vorstellung in Ebersberg. „Wir haben nun eine Streckenführung, die nach objektiven Kriterien am verträglichsten ist. Sie stellt eine Umfahrung dar und vermeidet Ortsdurchfahrten. So reduzieren wir den Lärm für die Menschen in der Region.”
    Die Auswahltrasse hat aus fachlicher Sicht die geringsten Auswirkungen für Mensch und Umwelt. Sie verläuft weder durch geschlossene Siedlungsstrukturen noch greift sie in existierende Wohnbebauung ein. Tunnel und Einschnitte schonen darüber hinaus das Landschaftsbild. Die Strecke liegt in weiten Abschnitten niedriger als das Gelände und ist aus Fußgängerperspektive nicht sichtbar. Das hat zudem positive Auswirkungen auf die Ausbreitung des Schalls. Unter den fünf Grobtrassen schneidet die Auswahltrasse in den Bereichen Lärm und Erschütterung am besten ab. Variante Türkis liegt in beiden Bereichen auf dem letzten Platz.
    Bestandsstrecke profitiert von der Neubaustrecke
    Auch für die bestehende Verbindung sieht Neumaier Vorteile: „Auf der Bestandsstrecke werden neue Kapazitäten für den Nahverkehr frei. Die Anwohner:innen profitieren zudem davon, dass viele Güterzüge künftig außerhalb geschlossener Ortschaften fahren. Es wird dadurch leiser werden.” Während der Bauzeit sind die Auswirkungen verhältnismäßig gering. Die Region bleibt in der Bauphase zuverlässig an den Nahverkehr angebunden.
    Der Verlauf der Auswahltrasse im Überblick
    Von Süden kommend beginnt die Trasse an der Verknüpfungsstelle Ostermünchen. Bis Ametsbichl verläuft sie nahe an der bestehenden Strecke und schwenkt anschließend auf eine 990 Meter lange Brücke westlich ab. Bei Niclasreuth liegt sie in einem Einschnitt. Anschließend verläuft sie über eine 130 Meter lange Brücke weiter Richtung Dorfen. Auf Höhe von Lorenzenberg beginnt der Salachtunnel. Er ist etwa 1,57 Kilometer lang und verläuft zwischen Obereichhofen und Pfadendorf. Auf Höhe des Siedlungsgebietes von Hamberg taucht die Trasse wieder an die Oberfläche auf. Bis zum Gewerbegebiet Schammach verläuft sie als freie Strecke. Nördlich des Bahnhofs Grafing wird die Neubautrasse an die Bestandstrecke angebunden.
    Infomärkte in der Region
    Die DB stellt ein umfangreiches Informationsangebot bereit. Ab sofort sind im Internet unter http://www.brennernordzulauf.eu ausführliche Erklärungen und Details zur Auswahltrasse abrufbar.
    Bereits in der kommenden Woche bietet die DB drei Infomärkte vor Ort an. Auf diesen können sich alle Bürger:innen persönlich über die Trassenauswahl informieren. DB-Fachleute und das Planungsteam werden vor Ort in Grafing, Aßling und Ostermünchen für Fragen zur Verfügung stehen.
    Die Termine und Orte im Überblick
    Grafing:
    Dienstag, 19. Juli 2022, Katholisches Pfarrheim, Kirchenplatz 1, 85567 Grafing b. M.
    • Aßling:
    Mittwoch, 20. Juli 2022, Kirchplatz 1, 85617 Aßling
    • Tuntenhausen:
    Donnerstag, 21. Juli 2022, Landgasthof Wallner, Rotter Str. 2, 83104 Tuntenhausen
    Die Veranstaltungen sind zwischen 16 und 20 Uhr offen. Alle Interessierte können frei wählen, wann sie den Infomarkt im genannten Zeitraum besuchen. Die DB empfiehlt, sich vorab zu testen und beim Besuch eine Maske zu tragen. Vor Ort kann es zu kleineren Wartezeiten kommen.
    Pressemeldung Deutsche Bahn

    www.lok-report.de

    dr. bahnsinn - der Forendoktor

  • Inn-Unterquerung: "Hochkomplex und risikobehaftet
    13. September 2022
    „Eine Unterquerung des Inns nördlich von Rosenheim ist hochkomplex und risikobehaftet.“ Dies teilte die Deutsche Bahn nach Abschluss der Untersuchungen mit.
    Auf dem Abschnitt bei Ostermünchen entstünden Mehrkosten von rund 3 Mrd. EUR. *)Sie resultieren unter anderem aus aufwändigen Bauwerken wie einem 30 m tiefen und 40 m breiten Trog. Der Bahnhof Ostermünchen selbst müsste in einer Tiefe von rund 16 m neu entstehen. Trotz hoher Kosten und Risiken sei die technische Machbarkeit allerdings nicht ausgeschlossen. Die Untersuchung geht zurück auf Wünsche aus der Region und auf eine Maßgabe aus dem Anfang 2021 abgeschlossenen Raumordnungsverfahren. Die Regierung von Oberbayern als Raumordnungsbehörde regte an, im Bereich der beiden Innquerungen eine bergmännische Bauweise zu prüfen. Südlich von Rosenheim konnte die DB eine solche Unterquerung bereits in die Auswahltrasse übernehmen. Letztlich wird der Bundestag über das weitere Vorgehen und eine mögliche Finanzierung entscheiden. (cm)


    www.eurailpress.de


    *) Wahrscheinlich ein weiterer Faktor, dass der Brenner-Nordzulauf erst zum St. Nimmerleinstag fertig werden wird.

    dr. bahnsinn - der Forendoktor

  • Bei den Tiefbau"erfolgen" in Deutschland sollten sie das lieber bleiben lassen...

    You, who are indifferent to the misery of others, it is not fitting that they should call you a human being. ~ Saadi Shirazi

  • Die Variante Limone erzielt die meisten Bewertungspunkte in den Bereichen Raum und Umwelt sowie Verkehr und Technik.

    Freitag, 25 November 2022 14:58

    Bayern: Brenner-Nordzulauf - Stresstest bestätigt Vorteile der Auswahltrasse "Limone"

    Die Variante „Limone“ bleibt die Auswahltrasse im Abschnitt Grafing–Ostermünchen des Bahnprojekts Brenner-Nordzulauf. So lautet das Fazit einer ergebnisoffenen Überprüfung der Trassenauswahl. Im Juli 2022 hatte die DB die Auswahltrasse „Limone“ im Projektabschnitt Grafing-Ostermünchen vorgestellt. Die geplante zweigleisige, rund 15 Kilometer lange Neubaustrecke schnitt unter den fünf untersuchten Grobtrassen anhand eines objektiven Kriterienkatalogs als beste Streckenführung ab. Dieses Ergebnis stieß in der Region vielfach auf Ablehnung.

    Die DB hatte daraufhin eine ergebnisoffene Überprüfung der fachlichen Bewertung zugesagt. Das Ergebnis liegt nun vor und bestätigt die Vorteile der Trasse „Limone“. Die DB hat die Vertreter:innen der Region sowie die politischen Mandatsträger:innen des Landes, Bundes und der europäischen Ebene dazu informiert.

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    dr. bahnsinn - der Forendoktor

  • Gegner prüfen Klagen gegen Brennerstrecke

    Bayerische Gegner des Brenner-Nordzulaufs prüfen die Möglichkeit von Klagen gegen den Neubau der zweigleisigen Bahnstrecke durch das Inntal. Man wolle keinen Tunnel, stattdessen solle die bestehende Strecke erneuert worden, fordern die Bürgerinitiativen.

    Online seit heute, 14.54 Uhr

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    dr. bahnsinn - der Forendoktor

  • So funktioniert das nun mal in einer Demokratie. Da kann man nicht einfach drüberfahren. Sagt sich so leicht, bis man dann derjenige ist, über den drüber gefahren wird.

    “Well, because he thought it was good sport. Because some men aren't looking for anything logical, like money. They can't be bought, bullied, reasoned or negotiated with. Some men just want to watch the world burn.”
    -Alfred Pennyworth