[I] Brücke über die Straße von Messina als reine Eisenbahnbrücke wieder im Gespräch

  • Revival für Monsterbrücke nach Sizilien


    Eine riesige Hängebrücke für den Bahnverkehr könnte Sizilien mit dem italienischen Festland verbinden. Das Projekt ist seit Jahrzehnten umstritten.


    01.10.2015 | 10:55 | (DiePresse.com)


    Sogar chinesische Investoren zeigten sich noch vor drei Jahren interessiert an dem Projekt - einer Art Golden Gate Bridge von Italien. Die Regierung Renzi überlegt nun der Hängebrücke zwischen Sizilien und Kalabrien eine weitere Chance zu geben. Der Plan der Regierung von Ex-Premier Silvio Berlusconi soll neu überprüft werden.


    Nach einer Abwägung von Kosten und Nutzen könnte der Bau einer Brücke für den Bahnverkehr in Betracht gezogen werden, sagte Umberto Del Basso De Caro, Staatssekretär im Verkehrsministerium, im Parlament. Das bisherige Projekt sah den Bau einer 3,3 Kilometer langen Hängebrücke sowohl für den Straßen- als auch für den Bahnverkehr vor. 200 Millionen Euro hat der italienische Staat bereits zwischen 2001 und 2006 für die Planung ausgegeben. Kosten soll die Hängebrücke 8,5 Milliarden Euro.


    Dabei ist die Idee nicht neu: Pläne für einen Brückenbau über die Straße von Messina tauchen seit dem frühen 19. Jahrhundert immer wieder auf - und wurden stets wieder als zu riskant fallen gelassen. Schon 1971 rühmte Italiens damaliger Minister für öffentliche Arbeiten, das Projekt als die "praktische und zeitgemäße Antwort" auf die Rückständigkeit des italienischen Südens. Auch heute sieht man den Plan, der von der Regierungspartei NCD und dem sizilianischen Innenminister Angelino Alfano stark gefördert wird, als Infrastrukturprojekt zur Unterstützung des Wirtschaftswachstums im Süden, heißt es in Rom. "Auch Süditalien hat Recht auf ein Bahn-Hochgeschwindigkeitssystem", meinte Alfano.


    Ärger bei Linken und Aktivisten


    Die Worte des Staatssekretärs lösten Ärger bei Umweltaktivisten aus, die sich seit Jahren hartnäckig gegen das Großprojekt stemmen. Wegen des umstrittenen Vorhabens war es auch von Grünen und Linksparteien wiederholt zu Demonstrationen gekommen. Ihnen geht es neben Sicherheitsbedenken in dem erdbebengefährdeten Gebiet ebenfalls um einen vernünftigen Einsatz der Mittel: Statt Milliarden Euro dafür auszugeben, solle sich die Regierung für eine Verbesserung der Verkehrsinfrastruktur auf Sizilien einsetzen.


    Den Zuschlag für den Bau der Brücke hatte vormals das Konsortium "Eurolink" unter der Leitung der italienischen Baugesellschaft Impregilo erhalten. Darin vertreten war auch die japanische Gruppe IHI, welche die mit 1.991 Metern bisher längste Hängebrücke der Welt in Japan errichtet hatte. Die Regierung von Premier Mario Monti hatte dann im Jahr 2012 verkündet, aus Kostengründen auf die Brücke verzichten zu wollen.


    (APA/maka)


    Quelle: Die Presse

    dr. bahnsinn - der Forendoktor

  • Renzi für Monsterbrücke zwischen Sizilien und Festland


    Premier Matteo Renzi befürwortet den Bau einer Hängebrücke zwischen Sizilien und dem italienischen Festland. Das Projekt sei jedoch nicht prioritär. „Natürlich wird die Brücke gebaut, die Frage ist, wann. Zuerst müssen wir in den nächsten fünf Jahren zwei Milliarden Euro in Siziliens Bahn- und Straßenwesen investieren“, sagte Renzi laut italienischen Medien von heute.


    Die Regierung wolle das Bahnhochgeschwindigkeitssystem auch nach Süditalien bringen. „Wenn wir all das getan haben, werden wir uns auch um die Brücke kümmern, die zu einem wunderschönen Symbol Italiens werden soll“, sagte Renzi. Der Plan für den Brückenbau, der von der Regierungspartei NCD und dem sizilianischen Innenminister Angelino Alfano stark gefördert wird, könne als Infrastrukturprojekt zur Unterstützung des Wirtschaftswachstums im Süden dienen, hieß es in Rom.


    Umstrittenes Prestigeprojekt


    Renzis Worte lösten Ärger bei Umweltaktivisten aus, die sich seit Jahren hartnäckig gegen das Großprojekt stemmen. Statt Milliarden in die Brücke zu investieren, solle sich die Regierung um die Modernisierung des bereits bestehenden Bahnnetzes in Süditalien bemühen, fordern die Kritiker.


    Wegen des umstrittenen Vorhabens war es wiederholt zu Demonstrationen von Grünen und Linksparteien gekommen. Ihnen geht es neben Sicherheitsbedenken in dem erdbebengefährdeten Gebiet ebenfalls um einen vernünftigen Einsatz der Mittel: Statt Milliarden Euro dafür auszugeben, solle sich die Regierung für eine Verbesserung der Verkehrsinfrastruktur auf Sizilien einsetzen. Die Regierung von Premier Mario Monti hatte im Jahr 2012 verkündet, aus Kostengründen auf die Brücke verzichten zu wollen.


    Quelle: ORF

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  • Brücke nach Sizilien: Giorgia Melonis Kabinett will umstrittenes Projekt umsetzen


    Publiziert17. März 2023,


    Das Projekt einer Brücke vom italienischen Festland nach Sizilien soll nun doch noch realisiert werden, nachdem sämtliche Versuche in der Vergangenheit gescheitert waren.


    Brücke nach Sizilien: Giorgia Melonis Kabinett will umstrittenes Projekt umsetzen
    Eine Brücke vom italienischen Festland nach Sizilien soll nun doch noch gebaut werden, nachdem sämtliche Versuche in der Vergangenheit gescheitert waren.
    www.20min.ch


  • Montag, 20 März 2023 08:00

    Italien: Ministerrat genehmigt die Brücke über die Straße von Messina

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    Foto: Ministero delle infrastrutture e dei trasporti.

    Der italienische Ministerrat hat am 16.03.2023 auf Vorschlag von Staatspräsidentin Giorgia Meloni und Infrastruktur- und Verkehrsminister Matteo Salvini ein Gesetzesdekret gebilligt, das dringende Maßnahmen für den Bau der stabilen Verbindung zwischen Sizilien und Kalabrien vorsieht, vorbehaltlich einer Einigung.

    Mit 3,2 km wird sie mit einer einzigen Spannweite für den Fahrzeug- und Eisenbahnverkehr die längste Schrägseilbrücke der Welt sein. Das Projekt sieht bis zu 400 Meter hohe Pylone und eine Breite von 60,4 m vor. Sechs Fahrspuren und zwei Gleise für die Eisenbahnverbindungen, auf denen 200 Züge pro Tag fahren können, sind vorgesehen.


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    Wikipedia weiß übrigens Interessantes über das Projekt:

    Vor und nach der Brücke sollten die Spuren der beiden Fahrtrichtungen für den Straßenverkehr überkreuzt werden, das heißt, der westlich fahrende Verkehr sollte südlich der Bahnlinie, der östlich fahrende nördlich der Bahnlinie geführt werden. Somit sollten schwere Lkw näher der Mitte der Brücke verkehren und die Gewichtsverteilung für die Brücke vorteilhafter werden.


    Das Konzept, die Fahrspuren für den Autoverkehr zu überkreuzen, war schon einmal eine Frage im Rätselboard hier im Forum. Da die Fragestellung aber schon über zwölf Jahre her ist, ist das Rätsel bereits im Archiv gelandet und daher öffentlich nicht mehr einsehbar.

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  • Sizilien-Brücke: Meloni gewann Vertrauensvotum

    Die italienische Regierung von Giorgia Meloni hat im Senat in Rom eine Vertrauensabstimmung zu einem Dekret zur Festlegung der Struktur des Unternehmens Stretto di Messina Spa gewonnen. Das Unternehmen soll mit der Wiederaufnahme der Planungs- und Projekttätigkeiten für den Bau der seit Jahrzehnten geplanten Hängebrücke zwischen Kalabrien und Sizilien beauftragt werden.


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  • Donnerstag, 21 September 2023 13:00

    Italien: Wissenschaftlich-technischer Ausschuss zur Ponte sullo Stretto eingesetzt

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    Foto: MIT.

    Mit der Zustimmung der Regionen Sizilien und Kalabrien, die am 19.09.2023 auf der vom italienischen Infrastrukturministerium (Ministero delle infrastrutture e dei trasporti, MIT) übermittelten Namensliste zum Ausdruck gebracht wurde, ist das technische Team, das das unabhängige Gremium mit Unterstützungs- und Beratungsaufgaben für das Projekt der stabilen Verbindung zwischen Sizilien und Kalabrien (Ponte sullo Stretto, Brücke über die Straße von Messina) bildet, fertig.

    Es handelt sich um

    • Alberto Prestininzi (Koordinator), Professor für Geotechnik an der Universität Rom "La Sapienza", Fachgebiet Geologie;

    • Claudio Borri, Professor für Bauwissenschaften an der Fakultät für Bau- und Umweltingenieurwesen der Universität Florenz, Fachgebiet Strukturen und Aerodynamik, Direktor des "Interuniversitären Zentrums für Bauaerodynamik und Windingenieurwesen";

    • Andreas Taras, Professor für Stahlbau und Verbundkonstruktionen an der ETH Zürich;

    • Sara Muggiasca, ausserordentliche Professorin am Departement für Maschinenbau des POLIMI, Leiterin des Windkanals;

    • Mauro Dolce, Ordinarius für Bautechnik an der Universität Federico II in Neapel, Experte für Erdbeben- und Vulkanrisiken;

    • Francesco Karrer, Ordinarius für Stadtplanung an der Universität La Sapienza in Rom (im Ruhestand);

    • Giuseppe Muscolino, Ordinarius für Bauwissenschaften an der Universität Messina;

    • Paolo Fuschi, Ordinarius für Strukturmechanik an der Universität von Reggio Calabria; und

    • Alessio Ferrar, Ordinarius für Geotechnik an der Universität Palermo.

    WKZ, Quelle MIT


    Gefunden auf www.lok-report.de

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