03.09.2017: Wieder Fahrten auf der Kaltenleutgebner Bahn!!!

  • Bin gestern die Strecke von Liesing die rund 5,5 Km zu Fuß abgegangen. Teils auf den Wegen daneben, teils auf den Schienen.
    Kann mir gut vorstellen, dass es da einige Bürgerinitiativen gegen die Nutzung geben wird. ;)
    Gerade im ersten Teil gibt es viele neue Häuser knapp entlang der Schienen.
    Der Gleiskörper ist in gutem Zustand. Die Station Perchtoldsdorf würde aber nicht den Erfordernissen entsprechen, wobei das Gebäude unter Denkmalschutz steht. Jedenfalls scheint es entlang der Strecke Potenzial an Fahrgästen zu geben.
    Eine Anbindung bis mindestens ins Zentrum von Kaltenleutgeben wäre aber sicherlich erforderlich.

  • Perchtoldsdorf


    Alter Bahnhof: Historisches prallt auf Modernes


    Neben „Betreutem Wohnen“ wird auch „Denkmalgeschützes“ in Perchtoldsdorf revitalisiert.
    Erstellt am 24. August 2021 (06:09)

    Gelesen in der NÖN


    Wesentlicher Teil des Bauvorhabens „Betreutes Wohnen“ ist der denkmalgeschützte Bahnhof. Bürgermeisterin Andrea Kö, Sozialreferentin Daniela Rambossek, Christian Wöhrleitner, Obmann der WNG-Genossenschaft, und Bauleiter Rupert Preiler.


    1883 wurde der Bahnhof der Kaltenleutgebner Bahn in der Feldgasse errichtet. Nunmehr wird das denkmalgeschützte Architekturjuwel als letzter erhaltener Bahnhofsbau der Flügelbahn im Rahmen des von der Marktgemeinde gemeinsam mit dem gemeinnützigen Wohnbauträger WNG aus Wiener Neudorf umgesetzten Projekts „Betreutes Wohnen“ renoviert.

    „Nachträgliche bauliche Veränderungen wie die Errichtung eines Glasziegel-Anbaus wurden bereits rückgängig gemacht“, berichtet Bürgermeisterin Andrea Kö, ÖVP, als Bauherrin: „Uns geht es um eine Wiederherstellung des originalen Erscheinungsbildes der Fachwerksarchitektur mit ihren Details“. Die Renovierung des historischen Gebäudes wird zeitgleich mit der Errichtung des Projekts „Betreutes Wohnen“ mit 25 Wohneinheiten durchgeführt, Dachgleiche ist im Herbst.


    Zum Thema
    Der 1883 nach Plänen von Wilhelm Flattich (1826 – 1900) errichtete und seit August 2011 denkmalgeschützte Bahnhof wurde 2017 von Perchtoldsdorf erworben. Auf den Nebenflächen des Bahnhofs entsteht das Projekt „Betreutes Wohnen“ mit 25 barrierefreien Wohnungen.

  • Im Lok Report gibt es einen kurzen Bericht über die Fahrten. Und Erwin Tisch steuert ein Foto bei, das die Zuführung des 5081 055 auf der Südbahn bei Neunkirchen zeigt. Im Hintergrund der Schneeberg:
    Foto: Erwin Tisch, aufgenommen am 2. 10. 2021.


    dr. bahnsinn - der Forendoktor

  • Laut dem heutigen Kurier gibts ab Schulbeginn in die Waldmühle einen Fünfminuten - (Bus)Takt zu Stoßzeiten, bzw. einen Zehnminutentakt bis 9.00 und am Nachmittag.

  • Die NÖN würdigt heute die Kaltenleutgebnerbahn:

    Die „langsamste Bahn“ der Welt

    Erstellt am 08. Dezember 2022 | 06:06 Lesezeit: 2 Min
    GG Gregor Gatscher-riedl

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    Einer der Ski-Sonderzüge im Bahnhof Rodaun, der der Donauwörther Straße weichen musste.

    Foto: Archiv Marktgemeinde, Sammlung Harald Eschenlor




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    Der denkmalgeschützte Bahnhof in der Feldgasse – hier auf einer Aufnahme aus der Zwischenkriegszeit – der im Rahmen des „Begleitetes Wohnen“-Projekts renoviert wurde.

    Foto: Archiv Marktgemeinde, Sammlung Harald Eschenlor


    1883 eröffnet, 2014 mit Behördenbescheid stillgelegt, 2017 wieder in Betrieb genommen: das sind die Eckdaten der Kaltenleutgebner Bahn, einem Überrest einstiger Nebenbahnherrlichkeit im Wiener Umland, von der nicht zuletzt der heuer mustergültig renovierte, denkmalgeschützte Perchtoldsdorfer Bahnhof in der Feldgasse zeugt.


    Knapp fünf Kilometer lang ist der Schienenstrang, den die Südbahngesellschaft von Liesing nach Kaltenleutgeben in die einstigen Kuranstalten und die aufstrebende Baustoffindustrie errichten ließ.

    Auto stoppte den Bahn-Aufschwung

    Der Großteil der Strecke liegt auf Perchtoldsdorfer Gemeindegebiet, wobei das Zentrum großräumig umfahren wird; die Gleise enden heute in der „Waldmühle“, nachdem die Verlängerung ins Zentrum des vormaligen Kurortes im „Autozeitalter“ abgetragen wurde. Durch viele Jahrzehnte war die eingleisige Bahn aber ein durchaus leistungsfähiger Verkehrsträger – etwa auch für die Heurigengäste in der Hochstraße und verbürgt ist, dass auch der als durchaus trinkfest geltende Johannes Brahms den Zug zur An- und weinseligen Abreise aus Perchtoldsdorf benützte.


    Auch Mark Twain („Tom Sawyer und Huckleberry Finn“) nutzte als Sommergast in Kaltenleutgeben die Verbindung und spottete gar von der „langsamsten Bahn der Welt“.


    Noch 1956 vermochte der Gleisstrang mit einer dichten Folge von Sonderzügen den Verkehr zu einem Weltcup-Skirennen in Kaltenleutgeben abzuwickeln. Bald danach wurde der Streckenabschnitt zwischen Waldmühle und Kaltenleutgeben abgetragen. Die Bahnstrecke diente sodann nur noch dem Güterverkehr zur Zementfabrik, der 2012 gänzlich eingestellt wurde.


    2014 wurde die Strecke als „öffentliche Eisenbahn“ stillgelegt, ein Jahr später von der Perchtoldsdorfer Immobiliengesellschaft gepachtet und 2017 gekauft. Seitdem gilt die Strecke eisenbahnrechtlich als Anschlussbahn und wird für Sonderfahrten des Vereins „Kaltenleutgebner Bahn“ genutzt.