[NÖN] Schweinbarther Kreuz: Zug auf dem Abstellgleis

  • Gefunden in der NÖN: http://m.noen.at/gaenserndorf/…reuz-jubilaeum/78.053.236

    Die Bahnstrecke zwischen Auersthal und Groß-Schweinbarth feiert 2019 ihr 110. Jubiläum. Dieses könnte aber gleichzeitig ihr Abschied sein. NÖN fragte nach.




    Auf dem Abstellgleis: Wie es mit dem Schweinbarther Kreuz nach 2019 weitergeht, ist unklar. | Mauritsch


    Seit mehr als 100 Jahren ist das nunmehrige Schweinbarther Kreuz als Bahnstrecke in Betrieb, wenn auch heute nur mehr ein Bruchteil des ursprünglichen Streckennetzes zur Verfügung steht. 2019 feiert das Teilstück Auersthal–Groß-Schweinbarth seinen 110. Geburtstag und wie die Dinge liegen, könnte es auch gleich ein Requiem werden.


    Beim Symposium „Öffentlicher Verkehr NÖ – 2030“ bekannte sich das Land zum Erhalt. Die NÖN fragte bei der Abteilung Gesamtverkehrsangelegenheiten in St. Pölten nach, was das genau heißt: „Alles, was derzeit fährt, soll das auch in Zukunft tun. Vorschläge zur Attraktivierung der Strecke liegen vor, das Land Niederösterreich befindet sich in ständiger Verhandlung mit den ÖBB und dem Bund“, teilt Christoph Trauner mit.


    „Das Schweinbarther Kreuz ist im Zielnetz-2025-Papier der ÖBB nicht mehr enthalten.“ Christoph Trauner, NÖ Abteilung für Gesamtverkehrsangelegenheiten
    Und weiter: „Das Schweinbarther Kreuz ist im Zielnetz-2025-Papier der ÖBB nicht mehr enthalten, auch der Bund sieht die Strecke negativ. Bis 2019 ist der Betrieb gesichert.“ Wie es danach weitergeht, steht aber in den Sternen und wird wohl eine Kostenfrage sein.


    Was erwartet den Bahnkunden auf der Strecke? Der Bahnhof Groß-Schweinbarth, Drehpunkt für den Ast Richtung Gänserndorf und Obersdorf sowie den Anschluss nach Bad Pirawarth, bietet einen geheizten Warteraum und einen Fahrdienstleiter, der auch Fahrkarten verkauft. Ganz anders präsentiert sich das Bahnhofsgebäude der Bezirkshauptstadt. Im Warteraum ist es eiskalt, der eingeschaltete Kaffeeautomat hinter verschlossenen Glastüren unerreichbar und von einer personellen Besetzung des Schalters ganz zu schweigen. Fahrkarten müssen am Automaten in der zugigen Unterführung gelöst werden.


    Problematik für Schüler sei bekannt
    „Ein wesentlicher Punkt ist die Auslastung“, so Trauner im Gespräch. Darauf angesprochen, dass nach einer Fahrplanumstellung die Schüler der Sportmittelschule Matzen die Bahn nicht mehr nützen können, sagt Trauner: „Die Thematik ist bekannt. Wenn ein Paket geschnürt werden kann, müssen natürlich alle Perspektiven berücksichtigt werden und alle Beteiligten zusammenarbeiten.“


    Die Züge Richtung Gänserndorf fahren stündlich, Richtung Obersdorf teilweise halbstündlich. Die Alternative Bus ist derzeit keine. Wie die ÖBB-Fahrplanauskunft zeigt, fahren die Busse nur „alle heiligen Zeiten“ und das auch nur an Schultagen. Sollte die Bahnlinie eingestellt werden, bleibt die Frage, wie öffentlicher Verkehr in der Region abgehandelt werden soll. Die Bürgermeister des Südlichen Weinviertel setzten sich bereits im Jahr 2016 mit einer Petition massiv für den Erhalt der Bahnlinie ein und verlangten deren Attraktivierung (die NÖN berichtete).

  • Schon, aber nicht überall...
    Wollen wir jetzt bis zu den nächsten Landtagswahlen in NÖ alles unter diesem Thema abhandeln...?
    Auch mit UBahn hat es nur ganz am Rande zu tun... ;)

  • Ungeachtet dessen, dass eben hier der Artikel auch gepostet wurde, setze ich hier fort, da, wie @Draisinenfan schon angemerkt hat, die Thematik nicht wirklich mit dem U-Bahn-Irrsinn bzw. der LT-Wahl zu tun hat(te).



    Die Alternative Bus ist derzeit keine. Wie die ÖBB-Fahrplanauskunft zeigt, fahren die Busse nur „alle heiligen Zeiten“ und das auch nur an Schultagen.

    Gibts eine Region in Ö, wo der Bus denn tatsächlich eine Alternative zum Zug war/ist?


    Zitat

    Wie die ÖBB-Fahrplanauskunft zeigt, fahren die Busse nur „alle heiligen Zeiten“ und das auch nur an Schultagen. Sollte die Bahnlinie eingestellt werden, bleibt die Frage, wie öffentlicher Verkehr in der Region abgehandelt werden soll.

    Na so wie überall anders, wo man die Bahn mit gutem Gewissen endgültig abgedreht hat. War/ist ja gängige Praxis in (N)Ö und zigfach so gemacht worden. Die paar Buskurse zur Schulzeit werden schon bleiben. Für die restliche Zeit hat dort eh jeder sein Auto.


    Zum Posting aus o.g. Thread von @KFNB X:

    Zitat

    Ich sehe auch nirgends im ÖBB Zielnetz 2025+, dass fixiert ist, dass es die Strecke nicht mehr gibt.

    Lt. Zielnetzbericht fällt die Strecke derzeit weder unter das Kernnetz, noch unter jene Strecken, die als Ergänzungsnetz eine "bedarfsgerechte Attraktivierung" erfahren sollen.
    Allerdings tut das auch nicht die Strecke Wr.Neustadt-Puchberg/Schneeberg, die m.E. kaum eingestellt werden dürfte, wenn man sich werktags einmal in Wr.Neustadt ansieht, wieviele dort mit dem Zug fahren.

  • Gibts eine Region in Ö, wo der Bus denn tatsächlich eine Alternative zum Zug war/ist?

    Auch wenn es etwas schmerzt, ja gibt es in Vorarlberg. Die Buslinie 35 (ein Großteil der Bregenzerwaldbahn). Aber beim heutigen Stand muss man sagen, ein Netz in dem Bahn und Bus gut zusammenarbeiten.

  • Alles wird gut:

    http://m.noen.at/gaenserndorf/…bahnkreuzungen/79.612.736http://m.noen.at/gaenserndorf/…bahnkreuzungen/79.612.736


    Bahn wird weiterhin fahren


    VP-Landesrat Karl Wilfing und das Land NÖ sprechen sich für Weiterführung des Schweinbarther Kreuzes aus.


    Der NÖN-Bericht der Vorwoche über die Zukunft des Schweinbarther Kreuzes wirbelte viel Staub auf – oder soll man eher sagen Schienenabrieb? VP-Landesrat Karl Wilfing meldete sich mit einem klaren Bekenntnis zum Weiterbetrieb der Bahnlinie.


    Ein ausschlaggebender Punkt sei, dass auch Zugsverbindungen nach 2019 (nach Auslaufen des Verkehrsdienstevertrages des Landes Niederösterreich mit den ÖBB) sichergestellt werden. „Unsere Regionalbahnen erfüllen eine wesentliche Rolle für den öffentlichen Verkehr. Im gemeinsam unterzeichneten Vertrag mit den ÖBB ist selbstverständlich auch das Schweinbarther Kreuz enthalten und das Land Niederösterreich bekennt sich zu dieser für die Region sehr wichtigen Bahnstrecke“, hält Wilfing fest.


    Also kein aus für das Schweinbarther Kreuz? Wilfing stellt klar: „Wir sind gerade dabei, einen neuen Verkehrsdienstevertrag auszuverhandeln, wo Regionalbahnen wie das Schweinbarther Kreuz dabei eine wichtige Rolle spielen. Wir werden auch im neuen Vertrag Züge bestellen und erwarten uns daher, dass auch die Strecke entsprechend saniert wird. Für uns kommt nur der Weiterbetrieb der Strecke in Frage“, findet Wilfing deutliche Worte. Konkret ist die Streckenattraktivierung durch Beseitigung von „Langsampassagen“ gemeint.


    Die Pendler und die Bürgermeister der Anliegergemeinden wird es freuen, ist die Bahn noch immer wichtiger Teil der Infrastruktur und bedeutet damit eine Aufwertung für die Gemeinde. Warum die NÖN auf ihre erste Anfrage nicht gleich diese Auskunft bekommen hat, konnte im Gespräch mit Pressesprecher Florian Liehr nicht geklärt werden.

  • Verkehrslandesrat Heuras im Jahr 2010:

    Zitat von Heuras

    "Wir übernehmen keine Nebenbahnen, um sie dann einzustellen."

    Was danach wirklich passierte, ist hinlänglich bekannt.


    Verkehrslandesrat Wilfing im Jahr 2018:

    Zitat von Wilfing

    .......und das Land Niederösterreich bekennt sich zu dieser für die Region sehr wichtigen Bahnstrecke“

    Was in ein paar Jahren wirklich passiert sein wird, wir werden es schon noch erfahren. Nur, wer die Handschlagqualität der NÖ ÖVP-Landespolitiker kennt, weiß, was ihn erwartet.

    dr. bahnsinn - der Forendoktor

  • ich denke doch, dass auch im Land unter der Enns schön langsam der wert der Eisenbahn erkannt wird. Und viele Politiker von damals sind ja eh auch schon weg, deren Eitelkeit, eines der Haupthindernisse bei einer Kehrtwendung, ist somit nicht mehr von bremsender Wirkung.

  • ich denke doch, dass auch im Land unter der Enns schön langsam der wert der Eisenbahn erkannt wird. Und viele Politiker von damals sind ja eh auch schon weg, deren Eitelkeit, eines der Haupthindernisse bei einer Kehrtwendung, ist somit nicht mehr von bremsender Wirkung.

    Dieser, Deiner positiven Einschätzung vermag ich mich als Kenner der Niederösterreichischen Landespolitik nicht anzuschließen.
    Da hat sich, außer den Namen der handelnden Personen, genau gar nix geändert.

  • Wir werden auch im neuen Vertrag Züge bestellen und erwarten uns daher, dass auch die Strecke entsprechend saniert wird. Für uns kommt nur der Weiterbetrieb der Strecke in Frage

    Wenn die ÖBB die Strecke saniert, kommt ein Weiterbetrieb "in Frage". Na da hat er aber ein Glück, dass die ÖBB die Strecke aktuell nicht saniert. Und die ein oder andere 20er LA schon vorhanden ist. Somit kommt es gar nicht in Frage.