[Kurier]: Der lange Weg nach Norden: Ausbau der FJB oder Autobahn?

  • Ein internationaler Fernzug für Wochenpendler? Wer kommt denn auf so eine Idee?

    Natürlich! Abgelegener geht's nimmer. Wenn die Idee tatsächlich realisiert werden sollte, dann ab dem Hauptbahnhof - Meidling - Wildschwein- und Wienerwaldtunnel - Schleife Tullnerfeld - Tulln - FJB. Da wäre echter Zeitgewinn drinnen und außerdem wäre ausreichend Fahrgastpotenzial vorhanden.

    Ja, geht das denn, ohne in Tulln den Zug zu stürzen?


    Einen internationalen Zug am Franz-Josefs-Bahnhof ankommen zu lassen (mit Halt in der Spittelau könnte man immerhin mittels U6 zur Süd- und Westbahn gelangen) halte ich auch nicht für realistisch. Für mich als Wiener wär's egal und hätte seinen Reiz des Exotischen..... (Fahr die Strecke öfters, hab' einen Bruder, der in Dresden wohnt).

  • Und weiß das jemand - km-mäßig mag es kürzer sein als über Brünn, aber von den zulässigen Höchstgeschwindigkeiten her, würde das Zeit sparen?


    (Zuletzt ging der Vindobona ja bis Graz - schon allein daran würde die Waldviertel-Version scheitern.... außer man macht Kopf in Meidling.)

  • Die Fahrzeit Wien - Prag liegt derzeit bei etwas unter 4 Stunden, die Reisezeit müsste man übers Waldviertel erstmal mit Infrastrukturausbauten erreichen.


    Perspektivisch will Tschechien ein Hochgeschwindigkeitsnetz aufbauen, dann ginge es in einer Stunde von Prag nach Brünn, da würde die FJB als Alternative ziemlich alt aussehen. Wenn sie es nicht schon längst tut.

    Mit freundlichen Grüßen

    *Möwengeräusche*

  • Ist es heute nur noch der Sinn von Direktverbindungen möglichst schnell von A nach B zu kommen oder könnten regionale Erschließungen und Zwischenziele auch von Bedeutung sein
    (siehe Board Heckeneilzüge)
    Der Zug muss ja nicht gerade Vindobona heißen (Erwin oder Hanni tut´s auch :) )

  • Ja, geht das denn, ohne in Tulln den Zug zu stürzen?

    Ja, über die in Tulln in den 2000er-Jahren wiedererrichtete, nach dem WK II eingestellte Schleife von der FJB zur Tullnerfelder Bahn. Der Zug müsste für Tullner Fahrgäste halt in der Hst. Tulln Stadt halten. Hat es alles schon gegeben, als vor ein paar Jahren leider nur für kurze Zeit das REX200-Zugpaar 6300/6301 an Werktagen zwischen Krems und Wien Westbhf. vv. verkehrte. Der Zug scheiterte an seiner ungünstigen Zeitage: zu späte Ankunft, dafür zu frühe Abfahrt in Wien West. Für Berufstätige mit normalen Arbeitszeiten ging sich das nicht aus.

    dr. bahnsinn - der Forendoktor

  • Ah so, diese Schleife war mir nicht gewahr. Hat die eine eigene Donaubrücke oder verzweigt sich das erst auf der rechten Donauseite?

    Es gibt nur die eine Eisenbahnbrücke der FJB in Tulln, wobei das Schleifengleis gleich nach der Brücke nur vom rechten Streckengleis abzweigt. Das heißt, Züge aus Richtung Absdorf-Hippersdorf, die das Schleifengleis in Richtung Tullnerfeld benützen wollen, müssen bereits beim auf Höhe der Absetzbecken (siehe roter Pfeil im Kartenausschnitt unten ) gelegenen Gleiswecchsel auf das rechte Gleis wechseln, da auf der FJB (noch) Linksverkher herrscht.
    Hier die Situation:

    Ausschnitt aus Open Railway Map


    Noch ein paar Fotos vom Bau der Schleife. Die Fots stammen aus dem Jahr 2009.


    Freimachen der alten Schleifentrasse von Gehölzen und Gebüsch, die sich 1945 auf der Trasse breit gemacht hatten. Im Hintergrund die Trasse der Tullnerfelder Bahn in Richtung Tullnerfeld:


    Errichtung des ersten Brückenfundaments bei der Zufahrt ins Stadtzentrum. Im Hintegrund die Trasse der FJB mit der Zuglok der reihe 1063 eines Güterzuges:


    Betonieren des Brückentragwerks:


    Die Brücke ist fast fertig, der Anschluss an den Bahndamm fehlt aber noch:
    Fotos: dr. bahnsinn

    dr. bahnsinn - der Forendoktor

  • Ob die, die den Vindobona als "Rückgrat der Mobilität im Waldviertel" bezeichnen, auch wissen, dass ein Zug auch stehenbleiben muss, um das zu sein, und dass das bei einem Schnellzug nicht überall selbstverständlich ist? Ansonsten hätte das Waldviertel vom Vindobona genau so viel wie das Weinviertel von den RJs auf der Nordbahn. Für mich klingen andere Zwischenhalte als Gmünd für einen Schnellzug nicht so realistisch.

  • Für mich klingen andere Zwischenhalte als Gmünd für einen Schnellzug nicht so realistisch.

    Aufgrund der eingleisigen Strecke wird er wohl öfter halten müssen.
    Ich vermute ja eher, dass das Land den Vindobona will, um sich das Geld für ansonsten selber zu bestellende bzw. zu zahlende Regionalzüge zu sparen...

  • Ah so, diese Schleife war mir nicht gewahr. Hat die eine eigene Donaubrücke oder verzweigt sich das erst auf der rechten Donauseite?

    Die Schleife kann man sogar täglich befahren, sonderlich lange dauert das Vergnügen aber leider nicht...:




    In Retour-Richtung gibts übrigens einen interessanten Zug. Wenn man den Gerichtsberg nicht eingestellt hätte, hätte man das einfacher haben können ;)