Lichtzeichenanlage (gelöst)

  • 1: St. Nikola-Struden?

    Richtig! Jetzt fehlt noch die Lösung der Frage 2 nach der Besonderheit, die die Vorvorgängerin der jetzigen Anlage auszeichnete.

    Richtig und es war mein Großvater.

    Bei diesem bin ich als Schüler während der Ferien oft stundenlang im Dienstraum gesessen, durfte Fahrkarten verkaufen und den Knopf zum Einschalten der Lichtzeichenanlage drücken.

    dr. bahnsinn - der Forendoktor

  • 2: Blinklichtanlage seit den 1920ern?

    Mein aus einem Führerstandsmitfahrt-Video aus dem Jahr 1996 stammendes Wissen ist, dass es sich um die erste in Österreich installierte Lichtzeichenanlage gehandelt haben soll. Wann sie genau errichtet worden ist, weiß ich leider nicht. Weißt Du da eventuell mehr?

    dr. bahnsinn - der Forendoktor

  • Nein, im Buch "Mit der Donauuferbahn von Krems nach Grein" steht auf Seite 103 nur, dass diese EK bereits in den 1920ern mit einer Lichtzeichenanlage ausgestattet wurde. In welchem Jahr sie wirklich errichtet wurde weiß ich auch nicht.

    Einmal editiert, zuletzt von Cisleithanien (1. Januar 2020 um 21:10)

  • Nein, im Buch "Mit der Donauuferbahn von Krems nach Grein" steht auf Seite 103 nur, dass diese EK bereits in den 1920ern mit einer Lichtzeichenanlage ausgestattet wurde. In welchem Jahr sie wirklich errichtet wurde weiß ich auch nicht.

    Danke für die Info. Belassen wir es so, dass es sich um die erste mit einer Lichtzeichenanlage ausgestattete Ek handelt. Somit ist das Rätsel gelöst. Gratulation an den User Cisleithanien zur Lösung des Rätsels und Dank an alle, die sich an der Rätsellösung beteiligt haben.
    Die Ek im Zuge der damaligen Bezirksstraße 1436 war zur Zeit der ersten Lichtzeichenanlage, die während der Aktivierung ein rotes Dauerlicht zeigte, bei den Autofahrern wegen der langen Wartezeiten gefürchtet, denn der Bedienstete (der Großvater unseres Users egbert, siehe oben) des damaligen Geschäftsführerbahnhofes St. Nikola-Struden hatte den Auftrag, die Anlage einzuschalten, wenn ihm der diensthabende Beamte der Haltestelle Grein Stadt bzw. der Fahrdienstleiter des Bahnhofes Sarmingstein die Abfahrt eines Zuges meldete. Da die Fahrzeit zwischen Grein Stadt und St. Nikola-Struden sechs Minuten betrug und der Aufenthalt in St. Nikola-Struden etwa eine Minute, bedeutete das eine Wartezeit von mindestens sieben Minuten für die Autofahrer. Auf Grund der Nichteinsehbarkeit durch den Einschnitt traute sich auch kein Autofahrer, die Ek trotz eingeschaltetem Rotlicht zu übersetzen.
    An zwei schwere Zwischenfälle kann ich mich erinnern:
    1. In den 1960er-Jahren überquerte eine aus Waldhausen kommende Langholzfuhre trotz eingeschaltetem Rotlicht die Ek und wurde vom mittäglichen Triebwagen-Eilzug TE XXXX Wien FJB - St. Valentin gerammt. Dabei bohrten sich die Holzstämme durch den Fahrgastraum des Tw der Reihe 5046. Der Tfzf. und der auf dem Lkw-Anhänger sitzende "Stoarzer" (Hilfslenker für den Anhänger) wurden schwer verletzt. Normalerweise fuhren auch die Volksschüler aus Sarmingstein, die Nachmittagsunterricht hatten, mit diesem Zug, aber aus irgendeinem Grund war schulfrei und der Tw unbesetzt, sodass es unter den Fahrgästen keine Opfer gab. In der Pfarrchronik der Pfarre St. Nikola gibt es einen Bericht samt Foto über den Unfall. Bei Gelegenheit werde ich in der Pfarrchronik einmal darüber nachlesen.
    2. Etwa 15 Jahre nach dem oben geschilderten Unfall passierte ein weiterer Unfall mit einem Holztransporter, bei dem es zwar zu keinem Zusammenstoß mit einem Zug kam, trotzdem aber großer Sachschaden angerichtet wurde und das kam so: Der Lenker des aus Richtung Waldhausen kommenden Lkw-Zuges übersah ebenfalls das Rotlicht, bemerkte aber beim Überqueren der Ek einen herannahenden Zug, stieg geistesgegenwärtig aufs Gas und konnte so die Ek gerade noch rechtzeitig verlassen, allerdings mit dem Effekt, dass durch das Beschleunigen in der an die Ek anschließenden Kurve die Fliehkräfte wirksam wurden, den Anhänger zum Kippen brachten und die Holzstämme ca. 15 m auf das unterhalb der Straße stehende Wohnhaus fielen, das Dach durchschlugen und solettiartig aus dem Dachstuhl ragten. Besondere Pikanterie am Rande: Die den Unfall aufnehmenden Gendarmeriebeamten mussten den Hausbesitzer nicht über den Unfall verständigen, denn das war der Unfalllenker selbst!
    Die aus den 1960er-Jahren stammende Lichtzeichenanlage wurde, ich glaube, gegen Ende der 60er- oder Anfang der 70er-Jahre, als der Geschäftsführerbahnhof St. Nikola-Struden in eine unbesetzte Haltestelle umgewandelt wurde, durch eine halbautomatische Anlage mit dreieckigem Schild, einem gelbem sowie zwei abwechslelnd rot blinkenden Lichtern ersetzt. Aus Richtung Krems war sie zuggesteuert, bei den in Richtung Krems fahrenden Zügen musste der Zugbegleiter die Anlage während des Aufenthalts in St. Nikola-Struden per Hand aktivieren. Im Laufe der 1990er-Jahre wurde die heute noch bestehende, zuggesteuerte Anlage errichtet.

    dr. bahnsinn - der Forendoktor