[OÖ, Salzburg] Öffi-Ausbau, SLB-Ertüchtigung, Schiene statt Straße

  • Nach den Meldungen von ORF Salzburg sollen Maßnahmen gesetzt werden, um den LKW-Verkehr (zumindest) im nördlichen Flachgau einzudämmen und den Schienenverkehr zu stärken:


    09.03.2020: Länder einigen sich auf Lkw-Fahrverbot,
    10.03.2020: Öffi-Ausbau als Folge des Lkw-Fahrverbotes


    Aus diesen Meldungen werde ich zwar nicht ganz klug: Wie soll der LKW-Verkehr eingedämmt werden durch Stärkung / Attraktivierung / Beschleunigung des Personen-Nahverkehrs?
    Wenn zusätzlich zum Personen- auch für den Güterverkehr auf der Schiene mehr getan werden soll, dann heißt das Beschleunigung, Flexibilisierung durch Einzeltransporte etc. - was nicht so ganz einfach sein wird. Dann ergäbe das einen Sinn. Dann würde der LKW-Verkehr eingedämmt werden.
    Aber immerhin kann durch Attraktivierung des Personenverkehrs der doch - nach den Fotos in den Meldungen - erhebliche PKW-Verkehr eingedämmt werden.


    Ein allerdings erfreulicher Punkt: In der heutigen Meldung wird ein Papier der beiden Landes-Strategen erwähnt, von Lamprechtshausen bis Eggelsberg eine Bahntrasse freizuhalten.

    Die bereits abgebaute Strecke von Lamprechtshausen zum Vogelparadies Weidmoos dürfte dafür wohl nicht angedacht sein.
    Man darf gespannt sein, was dann tatsächlich geschieht, nämlich gebaut wird.
    War doch schon die vergleichsweise kurze Strecke von Trimmelkam bis Ostermiething manchen Zeitgenossen zu teuer:
    13.12.2014: Streit um Kostenexplosion bei Lokalbahn-Bau

    2 Mal editiert, zuletzt von Werner ()

  • Aus diesen Meldungen werde ich zwar nicht ganz klug: Wie soll der LKW-Verkehr eingedämmt werden durch Stärkung / Attraktivierung / Beschleunigung des Personen-Nahverkehrs?

    Das habe ich mich beim Lesen des ORF-Berichts auch gefragt. Aber vielleicht werden wir im Zuge der Diskussion hier noch klüger.

    In der heutigen Meldung wird ein Papier der beiden Landes-Strategen erwähnt, von Lamprechtshausen bis Eggelsberg eine Bahntrasse freizuhalten.

    Im aktuellen Flächenwidmungsplan der Gemeinde Eggelsberg, der hier aufgerufen werden kann, ist von einer Trassenfreihaltung jedenfalls (noch) nichts zu sehen.

    dr. bahnsinn - der Forendoktor

  • Ich habe gelesen: Nachdem man (OÖ+S) gemeinsam den LKW-Verkehr einschränkte, will man nun auch den Öffi-Verkehr gemeinsam regeln. :/


  • Meinst Du damit die Feldbahn in Zehmemoos?
    Die wäre sowieso nicht geeignet gewesen

    Ja, ich meinte die in OpenRailwayMap einzeichnete, großteils abgebaute Bockerlbahn. Klar, dass die nicht geeignet ist.

    Generell scheint das Gelände geologisch nicht ganz einfach für einen Bahnbau zu sein. Alleine die Orts- und Flurnamen Bürmoos, Zehmemoos, Weidmoos und Moosdorf lassen auf einen moorigen Untergrund schließen.

  • Ein allerdings erfreulicher Punkt: In der heutigen Meldung wird ein Papier der beiden Landes-Strategen erwähnt, von Lamprechtshausen bis Eggelsberg eine Bahntrasse freizuhalten.

    Jetzt tut sich wieder was in der Sache. Laut EÖ-Heft 1/2021, S. 50, denkt man über die Verlängerung der Strecke nach Lambrechtshausen um 12 km bis Gundertshausen, einem Ortsteil der Gemeinde Eggelsberg im Innviertel nach. Zu diesem zweck wurde von den Ländern Salzburg und OÖ. eine Korridorstudie beauftragt, mit der mehrere Trassenvarianten auf ihre Machbarkeit überprüft werden sollen und der allenfalls ausgewählte Korridor von einer Beebauung freigehalten werden soll. Fernziel ist die Verlängerung der Salzburger Lokalbahn bis Braunau, so wie es früher schon einmal geplant, aber nie verwirklich worden war. Die Kosten für die Verlängerung bis Gundertshausen werden auf ca, 60 Mio. EUR geschätzt.

    dr. bahnsinn - der Forendoktor

  • Jetzt tut sich wieder was in der Sache.

    Das ist ja höchst erfreulich. Zwar ist die Verlängerung der SLB über Bürmoos und Lamprechtshausen tatsächlich schon länger angedacht gewesen.
    Wikipedia schreibt: "Noch vor Baubeginn war vorgesehen, die Salzburger Lokalbahn mit der Mattigtalbahn zu verbinden. Die Strecke hätte über Bürmoos bis zu einer noch nicht bestimmten Stelle der Mattigtalbahn führen sollen. Als möglicher Endpunkt findet Braunau am Inn Erwähnung."


    Aber noch mehr überrascht war ich, als ich dieser Tage in diesem Form einen Beitrag vom 14.6.2013 fand:

    OÖN: Bezirks-FP fordert Bahnverbindung Braunau - Lamprechtshausen

    Die OÖN-Meldung bezeichnet sie Bahn als "Weilhartbahn":
    FP fordert für Oberes Innviertel den bau einer Weilhartbahn


    Zwar kam diese Forderung von einer Partei, die in jüngeren Zeiten weniger als bahnfreundlich gesonnen aufgefallen ist.
    Aber immerhin, es war vor mehr als sieben Jahren ein Versuch, das offenbar sehr alte Thema wieder aufzugreifen und jedenfalls auch ein Versuch, auf diesen Wunsch nach der Verbindung Braunau - Lamprechtshausen oder deren Notwendigkeit hinzuweisen.
    Die Elektrifizierung und Ertüchtigung der Mattigtalbahn lässt auch auf den Bedarf nach gutem öffentlichen Verkehr in der Relation Braunau / Innviertel - Salzburg schließen.
    Wäre schön, wenn die von @dr. bahnsinn genannte Kooridorstudie zu einem positiven Ergebnis führen würde.

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  • Heute geht es nicht um die Verlängerung, sondern um die Ertüchtigung der Salzburger Lokalbahn und Vorbereitung des zweigleisigen Ausbaus.
    Der Beitrag in "Salzburg heute" beginnt zur Minute 9:25:


    Korrektur: Da der ursprünglich verlinkte Beitrag aus "Salzburg heute" mit dem Titel

    "Investitionen zum Geburtstag der Salzburger Lokalbahn".
    nicht mehr verfügbar ist, hier die entsprechende Meldung im LOK-Report:
    125 Jahre "Oberndorferbahn" Salzburg - Oberndorf


    sowie ein YouTube-Video der Jubiläumsfahrt, erstellt von der Salzburger Landeskorrespondenz.

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  • Neues von der SLB-Ertüchtigung im Norden:
    Keine UVP für zweites Gleis der Lokalbahn
    Für den Bau des zweiten Gleises der Salzburger Lokalbahn bei Bürmoos (Flachgau) ist keine Prüfung der Umweltverträglichkeit (UVP) nötig. Das geht aus dem neuen Bescheid der Betriebsanlagenbehörde des Landes hervor. Nun können die Verhandlungen mit Grundeigentümern und die Detailplanung beginnen.


    Online seit 21.3.2021, 19.00 Uhr

    ORF.at/Georg Hummer
    15-Minuten-Takt als Ziel
    Es müsse in Bürmoos (Flachgau) auch der Bahnhof erneuert werden, sagt Philipp Weis, Leiter der Verkehrsplanung des Landes: „Es sollte im Endausbau zumindest ein 15-Minuten-Takt sein, damit auch parallel die hochbelastete Lamprechtshausener Straße entlastet wird. Dazu braucht man bestimmte Bereiche der Strecke, die zweigleisig ausgebaut werden müssen.“
    [...]


    „Noch viele Unsicherheiten für Planung“
    Dass kein UVP-Verfahren notwendig ist, erleichtere die Planungen nicht, betont der Experte. Auf Wasserrecht und Naturschutz müsse nämlich dennoch genau geachtet werden: „Erst dann kann ich mit Sicherheit sagen, wie weit ein zweigleisiger Ausbau möglich ist. Genauso ist der Grunderwerb noch eine große Unsicherheit, neben anderen.“


    Vollständiger Text siehe ORF Salzburg.


    Zum Thema Grunderwerb stand dieser Tage in den Salzburger Nachrichten zu lesen:
    Lokalbahnausbau im Flachgau: Landwirte wollen Flächen nicht hergeben


    Diesmal ist es kein Käfer, kein Steinkrebs, kein Triel, der dem Bahnbau im Wege stünde . Sondern ein Landwirt oder mehrere.
    Mit denen wird man wohl verhandeln müssen, um einen gemeinsamen Weg zu finden.

    2 Mal editiert, zuletzt von Werner ()