Seit Freitag verkehrt der Regiojet zweimal täglich Prag-Wien-Budapest. Da ich schon länger vorhatte wieder mal Budapest zu besuchen und Bahnfahren trotz Corona noch immer eine gute Option ist, habe ich gleich mal kurzfristig 3 Tage Budapest eingeplant und gleich für den zweiten Betriebstag die Bahnfahrt online gebucht.
Ich war vor einiger Zeit mit Regiojet in Brünn und letztens in Prag und war mit der gebotenen Leistung sehr zufrieden. Die Buchungsseite ist übersichtlich und einfach zu handhaben. So auch die Sitzplatzreservierung mit einer Übersicht der freien Plätze und Auswahl eines gewünschten Sitzes. Die Bezahlung ist mit mehreren Karten secure möglich.
Das Ticket kann man entweder drucken oder als PDF am Handy vorzeigen bzw wird das Ticket gar nicht kontrolliert.
Der Zugbegleiter sieht auf seinem Display die Reservierung und das genügt.
Das Ticket und die Rechnung wird auch per PDF zugestellt und einfacher als beim ÖBB System.
Es gibt vier Kategorien (Business, Relax, Standard, Low Cost). Ich habe mich für den Relax entschieden, weil bequem, breiter und auch Einzelsitze verfügbar.
Gerade derzeit ist entsprechender Abstand ganz angenehm. Eine Strecke kostet 19 Euro inklusive Reservierung, Kaffee, Mineralwasser, Zeitung und WLAN. Und man kann das Ticket bis 15 Minuten vor Abreise stornieren!!! Ich denke da an die nicht stornierbaren Tickets bei der ÖBB.
Man könnte aber auch Low Cost um 9 Euro fahren.
Es fahren also 2 Züge ab Wien Hbf um 9:27 und 17:27 mit Ankunft in Budapest-Deli um 12:14 bzw 20:14.
Zurück gewht es ab Budapest-Deli um 7:45 bzw 15:45 mit der Ankunft in Wien Hbf um 10:39 bzw 18:39.
Die Züge halten in Wien-Meidling, Hegyeshalom, Mosonmagyarovar, Györ, Budapest-Kelenföld und Budapest-Deli (Kopfbahnhof)
Ich bin um 9:27 von Wien Hbf nach Budapest-Deli gefahren und retour um 15:45 von Budapest-Deli nach Wien-Meidling.
Budapest-Deli ist deshalb angenehm, weil der Bahnhof sehr überschaubar ist und im Untergeschoss die Metro M2 nur 4 Stationen (14 Minuten) ins Zentrum benötigt.
Von Budapest-Kelenföld benötigt man mit der Tram rund 28 Minuten.
Der RJ(X) fahren übrigens nur bis Budapest-Kelenföld oder Budapest-Keleti.
Wie schon an anderer Stelle erwähnt wurde auf den Anzeigetafeln und bei der Ansage der falsche Zielbahnhof angegeben. Budapest-Keleti.
Hat sichtlich die anderen wartenden Fahrgäste nicht gestört. Im Scotty stand jedenfalls Budapest-Deli.
Der Zug kam einige Minuten verspätet an, so wie es auch auf der Buchungsplattform erwähnt wird. Grund ist die Großbaustelle am Bahnhof in Brünn. Aber wir sind sehr pünktlich abgefahren. Nun ja, es sind nicht so viele Fahrgäste ausgestiegen und noch weniger zugestiegen.
Im Wagen 5 waren wir nur 6 Fahrgäste und dazwischen viel Platz für etliche Baby-Elefanten.
Der Zug fährt via Wien-Meidling und Oberlaa. Für mich neu (zumindest seit die U1 bis Oberlaa fährt, war sich da sicher nicht mehr unterwegs).
Der Wagen war angenehm laufruhig und die Klimaanlage funktionierte perfekt. Da hatte selbst Corona keine Chance.
Es sind einige Zugbegleiter an Bord, die sich auch regelmäßig um das leibliche Wohl der Fahrgäste bemühen.
Eine ansprechende Speisekarte mit reichlicher Auswahl an kleinen Speisen (auch Sushi) und Getränken und zu unglaublichen Preisen.
So kostet ein Bier 40 Cent und die Speisen zwischen 2 und 4 Euro. Bezahlen kann man in Kronen oder Euro, in bar oder mit Karte.
Die Regiojet Mitarbeiter sprechen englisch. In Österreich ist die WESTbahn und in Ungarn die Continental Railway Solution Kooperationspartner.
Ab den Grenzbahnhöfen ist jeweils 1 MA der Kooperationspartner an Bord, die auch Durchsagen in der Landessprache übernehmen.
Ob auch die Lokführer wechseln konnte ich nicht feststellen.
Die Strecke ist gut ausgebaut und der Zug war flott unterwegs. Gewöhnungsbedürftig sind die Bahnhöfe in Ungarn. Da ist die EU noch nicht angekommen.
Unser Zug ist übrigens 8 Minuten früher in Budapest-Kelenföld eingefahren. Es war eine kurzweilige Fahrt und angenehme Reise.
Bei der Heimfahrt wurde der Zug 30 Minuten vor Abfahrt bereitgestellt. Die Fahrgäste wieder sehr überschaubar und im Wagen 4 (Relax) waren wir gerade mal 4 Fahrgäste.
Es wird wohl noch etwas dauern, bis sich diese neue Verbindung rechnet.
Auch die Rückfahrt war wieder sehr angenehm und RGJ 1036 ist pünktlich in Wien-Meidling angekommen.
Budapest ist in Zeiten wie diesen auch einen Besuch wert. Man kann diese schöne Stadt ohne Massentourismus bestens erkunden und genießen.
So gab es auch bei der Standseilbahn keine Warteschlange und man hat mich als einzigen Gast ohne Wartezeit befördert.
In Restaurants und Kaffeehäusern gibt es viel Platz und jeder Gast ist herzlich willkommen.
Die Corona-Regeln werden eingehalten. Insbesondere auch in den Öffis (Metro, Tram) war kein Fahrgast ohne Maske unterwegs!
Es gab auch kein Gedränge und die Metros und Trams sind in kurzen Abständen unterwegs. Das 72 Stunden Ticket kostet 13 Euro und es wird dafür viel geboten.
Insbesondere die Fahrt in der M1 ist ein besonderes Erlebnis. https://de.wikipedia.org/wiki/Metr%C3%B3_Budapest
Maskenpflicht gibt es auch in allen Geschäften! Viele Ausflugsschiffe liegen vor Anker.
Und hier noch einige Bilder ...
Business Class
Relax Class