[WL] Dokumentation des Baufortschritts bei U2/U5

  • Neue Wiener U-Bahn U5 wird später fertig als geplant

    Die Wiener Linien ließen Ausschreibungen für den U2/U5-Ausbau wiederholen. Das wurde im November 2018 bekannt. Ergebnisse gibt es noch nicht

    David Krutzler

    1. September 2020, 09:00

    Wien – Es ist eines der Schlüsselprojekte im Bereich Verkehrsinfrastruktur in Wien: In den kommenden Jahren soll mit der U5 eine neue U-Bahn-Linie entstehen und die U2 gen Süden verlängert werden. Die Vorarbeiten für den Milliarden-Bau laufen längst, der Spatenstich ist am 8. Oktober 2018 erfolgt. Baustellen entlang der künftigen Öffi-Streckenführung zeugen bereits davon. Doch die großen Arbeiten für den schweren Tiefbau konnten noch nicht gestartet werden.

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    dr. bahnsinn - der Forendoktor

  • Interessant eigentlich, dass die U2 und die U5 nach Abschluss der Bauarbeiten zwischen Rathaus und Karlsplatz für eine gewisse Zeit parallel fahren, was für Wien relativ untypisch ist. In anderen Städten (z.B. in Frankfurt/Main) ist dies nicht Ungewöhnliches.
    Was ich mich auch frage, ob die neuen verglasten Einstiegstüren am Bahnsteig auch mit den Fahrzeuge der U2 kompatibel sind.

  • Ich habe irgendwie auch das Gefühl, dass dies bis jetzt nicht erwähnt worden ist. Stattdessen eben, dass die U2 nur bis Rathaus fahren und dann erst verlängert wird. Von parallelem Fahren stand auch nichts im U2/U5-Inofcenter am Volkstheater.

  • Interessant eigentlich, dass die U2 und die U5 nach Abschluss der Bauarbeiten zwischen Rathaus und Karlsplatz für eine gewisse Zeit parallel fahren, was für Wien relativ untypisch ist.

    Einen Versuch, an den ich mich noch gut erinnern kann und der nach nur drei Wochen grandios scheiterte, gab es vor knapp 40 Jahren bereits einmal mit der U2/U4. Nachzulesen auf Wikipedia:


    Gescheiterte U2/U4
    Die damals im Vergleich zu den Linien U1 und U4 verhältnismäßig kurze Strecke der U2 (Karlsplatz–Schottenring) war dadurch bedingt, dass die Wiener Linien schon in der Planungsphase einen U-Bahn-Ring, bestehend aus den Linien U2 und U4, um die Innere Stadt legen wollten. Dies wurde im September 1981 umgesetzt, sodass die U2-Züge in der Station Schottenring auf die U4-Gleise übergingen und auf der U4 bis Hietzing verkehrten. Die zugehörige Linienbezeichnung dieser Doppellinie lautete U2/U4. Die Station Schottenring war als Verzweigungsbahnhof angelegt worden, auch um hier allenfalls später die aus Süden kommende U4 in einen Nordast nach Heiligenstadt und einen neu zu bauenden Westast, die U5, aufspalten zu können. Dieser Betrieb fungierte auch als Test für die geplante spätere Aufspaltung der U2 zwischen Schottentor und Rathaus (siehe Fehlende U5). Doch wegen der (auf Grund der damaligen, von der U-Strab stammenden Bahnsteiglängen) kürzeren U2-Garnituren, die nun südlich der Station Schottenring abwechselnd mit längeren U4-Garnituren verkehren sollten, und wegen der auf diesen Betrieb unzureichend vorbereiteten Weichenanlagen der Stationen Schottenring und Hietzing kam es auf der Linie U2/U4 zu massiven Betriebsstörungen. Diese Verlängerung der U2 wurde daher nach drei Wochen wieder aufgegeben.

    dr. bahnsinn - der Forendoktor

  • Wobei dies eher nach betrieblichen Problemen klingt, nicht nach "Kunden-Überforderung".

    Sowohl als auch. Ich war selbst Betroffener, da ich auf meinem damaligen Weg zur und von der Arbeit von Wien Mitte zum Schottentor fuhr, die U2/U4 für mich daher an sich ideal war, da das Umsteigen in der Station Schottenring entfiel. Allerdings klappte einerseits die Einbindung der U2 in die U4 nicht, ergo ein betriebliches Problem. Andererseits waren die Fahrgäste in den U4-Stationen mit den U2-Kurzzügen überfordert, sodass die verlängerten Stationsaufenthalte den Fahrplan durcheinanderbrachten. Ergo ein Kunden-Überforderungs-Problem. Dazu kam, dass die kurzen U2-Züge im U4-Abschnitt in den HVZ oft hoffnungslos überfüllt waren, was ebenfalls zum Fahrplankollaps führte. Aber nach drei Wochen war der U2/U4-Spuk eh wieder vorbei.

    dr. bahnsinn - der Forendoktor

  • Als ein damals (werk-)täglicher Benutzer der U4 oder U2/U4 in der Relation Hietzing - Landstraße bekam ich das Problem ebenfalls zu spüren.
    Die Ursache - oder eine der wesentlichen Ursachen - der betrieblichen Probleme war aus meiner Sicht die zu lange Wendezeit in Hietzing:
    Die Strecke bis Hütteldorf war noch im Umbau, daher mussten die Züge der U4 und der U2/U4 in Hietzing ins Ausziehgleis fahren, das in der Mitte zwischen den beiden Streckengleisen lag. Der Fahrer musste außen am ganzen Zug entlang zum anderen Zugende gehen, die Fahrertür aufsperren, den Führerstand aktivieren (so hatte es zumindest den Anschein) und dann wieder in die Station fahren.
    Als ein in der Station Hietzing wartender Passagier bekam ich die lange Wendezeit deutlich mit. Die war zu lang für die kurzen Intervalle.

    Dazu kamen noch die Kinderkrankheiten des neu installierten U-Bahn-Betriebes: Defekte Türen, Zwangsbremsungen an bestimmten Stellen, wie beispielsweise regelmäßig in der Einfahrt zur Station Karlsplatz, etc.
    Das Experiment mit der U2/U4 hat man eine Woche nach Betriebsaufnahme der U4-Strecke bis Hietzing gemacht. Das war mir damals als großartig voreilig und hoch riskant erschienen.
    Es kam natürlich so, wie es kommen musste und so wie oben beschrieben. :evil:

    2 Mal editiert, zuletzt von Werner (3. September 2020 um 08:24)

  • Der Beitrag passt durchaus hierher, denn womöglich bedeutet der Archäologiefund eine weitere Verzögerung:

    07.10.2020
    Wiener U5-Baustelle: Römische und mittelalterliche Reste entdeckt
    Die Stadtarchäologie stieß auf fast 2.000 Jahre alte Objekte. Auch eine Mauern der einstigen Alser Kaserne wurde freigelegt.
    In Wien sind bei Grabungen an der künftigen U5-Station "Frankhplatz" Reste aus fast 2.000 Jahren Stadtgeschichte entdeckt worden. So wurden von der Stadtarchäologie Fundamente unter anderem eines römischen Gebäudes sowie mittelalterliche Keller freigelegt.

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    dr. bahnsinn - der Forendoktor

  • Schwerer Baufehler: U5 versehentlich mit Anschluss zum Hauptbahnhof gebaut

    Sie wird sich wohl noch weiter verzögern...:



    Genau das sollte nicht passieren! Die Wiener Linien mussten heute einen schweren Planungsfehler beim Bau der neuen U5 einräumen. Bei den Tunnelbohrungen wurde versehentlich ein Anschluss zum Wiener Hauptbahnhof gegraben. Für die Ingenieure trat damit das Worst Case Szenario ein: Passagiere können problemlos an- und abreisen.

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