Nachrichten von gestern

  • Wenn auf der Lilo etwas geplant wäre, hätte wohl der Bahninsider, der unserem Dottore regelmässig Infos steckt das ganz sicher gewusst.

    Richtig. Die Formulierung "Allerdings ist nicht bekannt, was der Eigentümer der SETG mit den beiden Tw vorhat", stammt von meinem externen Insiderwissen. Ich glaube, dass man bei SETG selbst nicht so recht weiß, was man mit den 32 Jahre alten Fahrzeuge anfangen soll. Zum Verschrotten sind sie fast noch zu jung, aber für den Fahrgasteinsatz sind sie mangels Barrierefreiheit auch nicht geeignet. Also hat man sie in Waizenkirchen vor Witterung und Vandalismus geschützt in einer Halle hinterstellt, die auf Google Earth gut zu erkennen ist. Dort harren sie offensichtlich einer Entscheidung über ihr künftiges Schicksal.


    Als ich die beiden Tw das letzte Mal sah, standen sie noch am Gelände des Hbf. Linz südlich der Post City auf dem an der Mauer zur Häuserzeile an der Waldeggstraße entlangführenden Gleisstutzen. Auf Google Earth (Aufnahmezeitpunkt April 2018) kann man sie anhand der Dachaufbauten erkennen. Nach Waizenkirchen wurden sie erst im Spätsommer 2018 überstellt.


    Hier meine Aufnahme am Abend des 25. 10. 2015:

    dr. bahnsinn - der Forendoktor

  • "Tod durch Schienenstrang" und
    "Salzkammergut-Lokalbahn soll elektrifiziert werden"

    Die längst nicht mehr existierende Zeitschrift "Austro Motor" berichtet in ihrer Nr. 3 von 1947 auf Seite 22 zu diesen Themen.


    Der erste Artikel befaßt sich mit der heutzutage -74 Jahre nach Erscheinen des Artikels - unveränderten Situation entlang der Triester Straße zwischen Wien-Liesing und Traiskirchen. Die Badner Bahn kreuzt vier Mal die Straße und fährt abwechselnd parallel auf der Ost- bzw. Westseite. Das Unfallrisiko ist seit vielen Jahrzehnten unverändert.


    Der 2. Artikel zeigt, welch große Absichten man einst mit der 1964 abgetragenen Salzkammergutbahn zwischen Salzburg und Bad Ischl hatte.


  • Auf den Infoscreen-Monitoren wurde heute für die Rubrik "Heute vor..." die Eröffnung des Ärmelkanaltunnels gewählt. Diese war am 6. Mai 1994, also vor 27 Jahren.

    You, who are indifferent to the misery of others, it is not fitting that they should call you a human being. ~ Saadi Shirazi

  • Die Badner Bahn 1947 als Schnellbahn zu bezeichnen finde ich skurill.
    Die Bahnübergänge dienen heutzutage eher schon wieder als Mittel der Verkehrsberuhigung!
    Trotzdem gibt es bei Wiener Neudorf eine Stelle - ich fahre dort selten mit dem Auto - wo das grüne Bahnsignal in der Nacht die rote Funzel des Bahnüberganges dermaßen überstrahlt dass ein nicht ortskundiger dieses mit einer grünen Verkehrsampel verwechseln könnte!

  • Weil der Cityjet eco auf Grund der Demontage seiner Ausrüstung für den Batteriebetrieb gerade im Gerede ist, eine Nachricht von gestern zum Thema, die ich auf der hinteren Umschlagseite des Eisenbahn-Heftes 7/1981 gefunden habe:
    Mitte der 1920er-Jahre wurden die damaligen BBÖ immer mehr mit der Konkurrenz durch den Individualverkehr sowie durch den Omnibusverkehr konfrontiert, weshalb man nach Alternativen zum kostspieligen Dampflokbetrieb suchte und mit dem Akkuantrieb zu experimentieren begann. Unter anderem stellte man Züge zusammen, die aus vier ehemaligen Stadtbahnwagen und einem in der Zugmitte gereihten Flachwagen mit den Akkus bestanden. Die äußeren Wagen des Gespanns waren mit Gleichstrommotoren ausgestattet. Diese improvisierten Akku-Züge bewährten sich nicht und wurden bald wieder aus dem Verkehr gezogen. Einer der Züge zog sich selbst aus dem Verkehr, als er vermutlch im Jahr 1926 vermutlich in Salzburg vermutlich an einem Prellbock zerschellte:
    Foto: Sammlung Kreutz, Eisenbahn-Heft 7/1981, hintere Umschlagseite.

    dr. bahnsinn - der Forendoktor

  • das ist ganz sicher die "Wiener Brücke" in Salzburg.

    Richtig. Aber um es ganz genau zu nehmen, die Brücke wird eigentlich "Wienerdammbrücke" genannt.
    Dazu gab es im Forum einen Thread, als die Brücke erneuert wurde, siehe hier.
    Ein paar Links zur jüngeren Historie siehe hier.


    Interessant ist erstens der (leider missglückte) Versuch, elektrisch betriebene Züge mit Akkus zu versorgen. Und das bereits in den 1920er Jahren.
    Man erkennt auch die Fahrleitungen und Masten auf dem Foto. Aber offenbar nur an der Abstellanlage im Vordergrund. Auf der Wienerdammbrücke sind keine Fahrleitungen zu erkennen.
    Das entspricht auch der Chronik der Elektrifizierung von Eisenbahnstrecken in Österreich aus Wikipedia:
    11. Juni 1914: Bahnstrecke Rosenheim - Salzburg Hbf. (Beachtlich: Vor Ausbruch des ersten Weltkrieges!!)
    20. März 1940: Salzburg Hbf - Kasern und Kasern - Gnigl
    (Dazwischen hat es offenbar an Gelmitteln gemangelt. Oder hat man damals schon das Geld für Straßenbauten gebraucht: Gaisbergstraße 1929, Wiener Höhenstraße 1935 etc. X( )

    Einmal editiert, zuletzt von Werner ()

  • Diese Nachricht von gestern könnte genausogut bei den Jubiläen gepostet werden, denn die Erstfahrt eines DR-Triebwagens der Reihe VT 18.16 als "Vindobona" jährt sich heute zum 55. mal. Aber ich finde, dass es nicht von Nachteil ist, wenn die "Nachrichten von gestern" nicht in Vergessenheit geraten:
    Quelle: Zeitschrift Eisenbahn, Heft 11/1966, S. 229.

    dr. bahnsinn - der Forendoktor

  • Vor 55 Jahren, im November 1966, war der sowjetische Staatspräsident Nikola Wiktorowitsch Podgorny (1903 - 1983) auf Staatsbesuch in Österreich, wobei bei den Besuchen in den Bundesländern die Bahn benutzt wurde.


    Am 23. November gab es eine Tagesfahrt von Wien in die VÖEST nach Linz. Der Sonderzug wurde von einer Lok der Reihe 1010 geführt. Sicherungslok war ein Gepäcktriebwagen der Reihe 4061, später umgezeichnet in die Reihe 1046.


    Zwischen 24. und 27. November besuchte der Staatsgast mit seinem Sonderzug mehrere Bundesländer. Erste Zwischenstation waren die Böhlerwerke in Kapfenberg. Dort wurde der Sonderzug von der 77.250 ins Werksgelände geführt (siehe Foto unten). Die Weiterfahrt erfolgte mit der fabriksneuen 1042.507, wobei wieder ein 4061er als Sicherungslok fungierte und führte über Klagenfurt nach Bad Gastein, wo Podgorny einen Urlaubstag einlegte. Die Weiterfahrt nach Salzburg erfolgte mit einer Lok der Reihe 1110 und am Folgetag führte die 1010.07 den Zug zurück nach Wien:
    Quelle: Zeitschrift Eisenbahn, Heft 1/1967, S. 4., Foto: Felsbach.

    dr. bahnsinn - der Forendoktor