Nachrichten von gestern

  • Es ist gerade einmal 15 Jahre her, dass das Foto mit dem 5042.14 aufgenommen wurde, aber angesichts der Tatsache, dass heute hier der Thayatal-Radweg verläuft, ist es trotzdem eine Nachricht von gestern.


    Am 17. 4. 2006 befuhr der 5042.14 mit einer Reisegruppe die Thayatalbahn, wobei bei der ehemaligen Haltestelle Radlmühle bei Waldkirchen ein Fotohalt eingelegt wurde. Damals ahnte noch niemand, dass nur knapp zweieinhalb Monate später, die Thayatalbahn Geschichte sein werde, nachdem infolge eines Katastrophenunwetters am 30. Juni 2006 (siehe hier) die Bahntrasse in der Nähe des Bhf. Thaya auf über 100 m Länge weggerissen worden war:

    Foto: Liebhart, aus: Sva-Heft 6/2006, S. 21.


    Drei Jahre später hatte ich dienstlich in der Gegend zu tun und habe dabei, so wie auch bei früheren und späteren Dienstreisen den Niedergang der Tayatalbahn dokumentiert. Am 16. 7. 2009 schaute es dort so aus:
    Foto: dr. bahnsinn

    dr. bahnsinn - der Forendoktor

  • Noch eine Nachricht von gestern mit dem gleichen Ergebnis wie jene im Vorposting: Radweg statt Bahntrasse. Vor zehn Jahren, am 15. 4. 2011 verließen die letzten Schienenfahrzeuge der Haager Lies hinter der 2070 002 der ÖBB den Bahnhof Bachmanning. Abbefördert wurden folgende Fahrzeuge (in der angeführten Reihenfolge): ET 25 103 (4855 001), der historische Niederbordwagen 24 423 der LV, die beiden SGP-Vierachser B4ip 22 209 und BD 22 254 der LILO aus dem Jahr 1950, der MBS-Wagen 24 204, der Laternendach-Güterwagen 119 481, der Gleichrichterwagen EGL 25 052, der ET 25 102 (Bj. 1932) der Gleichrichterwagen EGL 25 051 und am Zugschluss der historische ET 24 001. Das Foto zeigt den abfahrbereiten Zug im Bhf. Bachmanning vor seiner Fahrt nach Lambach:

    Foto: M. Leitner, aus: EÖ-Heft 6/2011, S. 269.


    Der EGL 25 052 (Bj. 1952) befindet sich als Dauerleihgabe im Eisenbahnmuseum Schwechat. Das Foto zeigt in bei der Durchfahrt durch Wien-Nußdorf im Rahmen der Überstellfahrt von Vorchdorf nach Schwechat am 24. 10. 2015:

    Foto: dr. bahnsinn

    dr. bahnsinn - der Forendoktor

  • Beim Neubau des Annabergtunnels im Zuge der Strecke Bruck an der Mur - St. Michael kam es vor knapp 80 Jahren, am 15. 8. 1941, zu einem gewaltigen Felssturz, der die Baustelle verlegte:

    Foto: Archiv Sepp Tesak, aus: BiB-Band Nr. 13, Verlag P. Pospischil, Wien 1980.

    Ist der Felssturz auf der Leobener- oder St. Michaeler Seite passiert? Ich kann es weder der einen noch der anderen Seite zuordnen.

  • Ist der Felssturz auf der Leobener- oder St. Michaeler Seite passiert? Ich kann es weder der einen noch der anderen Seite zuordnen.

    Das geht aus dem Bildtext nicht hervor, der da lautet: "Beim Neubau des Annabergtunnels bei St. Michael kam es am 5. 3. 1941 zu einem felssturz, der die Baustelle verschüttete."


    Vielleicht helfen die Fotos auf der Seite www.eisenbahntunnel.at beim Zuordnen weiter. Ich kann es nicht, weil ich den Tunnel nur vom Durchfahren bzw. von der S 6 aus kennen.

    dr. bahnsinn - der Forendoktor

  • Der Annabergtunnel verläuft von Nordost nach etwa Südwest:

    Die Bergseite ist laut OpenRailwayMap nördich davon.

    Aus dem Foto schließe ich einerseits wegen der Gebirgsformation, dass die Bergseite rechts im Bild liegt. Das spricht für den nordostseitigen verschütteten Tunneleingang, also die Leobener Seite.
    Andererseits ist aus dem Sonnenstand und der Schattenbildung zu entnehmen, dass die Südseite links vom verschütteten Tunneleingang liegt.
    Auch das spricht für die Leobener Seite.

    Einmal editiert, zuletzt von Werner ()

  • Weiß wer was über Verbleib und Zustand der beiden 4855 - wurden laut Wikipedia 2018 von der SETG gekauft! (dort finde ich aber nichts)

    Laut dieser Diskussion im Forum wurden sie nach dem Verkauf an die SETG nach Waizenkirchen verbracht. Dort gibt es eine Halle, in der sie Platz hätten. Ob sie noch dort stehen, weiß ich aber auch nicht.

    dr. bahnsinn - der Forendoktor

  • Mein externes Bahninsider-Wissen weiß auch in dieser Angelenheit Bescheid und kann berichten, dass die beiden Tw nachwievor in der Halle im Bhf. Waizenkirchen stehen. Allerdings ist nicht bekannt, was der Eigentümer der SETG mit den beiden Tw vorhat.

    dr. bahnsinn - der Forendoktor

  • ich hab irgendwo hier in diesem Forum einmal gelesen, dass man sie für Zweisystemverschubfahrten benutzen will. Salzburg Gnigl - Salzburg itzling zB, wobei da halt die Oberleitung fehlt.

  • ... dass man sie für Zweisystemfahrten benutzen will. Salzburg Gnigl - Salzburg Itzling zB, wobei da halt die Oberleitung fehlt.

    Doch, eine Oberleitung ist durchgehend installiert. Mit einer sauberen Trennstelle von 15kV 16,7 Hz auf 1kV Gleichspannung.
    Und das könnte die Schwierigkeit sein: Die 4855 wurden auf der Haager Lies mit 750 V gespeist, die SLB mit 1 kV.
    Wäre der Umbau so aufwendig? Oder kein Problem.


    Die Stationierung in Waizenzirchen an der LILO hätte darauf schließen lassen, dass ST&H die zwei 4855er z.B. auf der LILO für Spezialaufträge, auch für Zweisystemfahrten hätte einsetzen wollen.
    Was SETG damit beabsichtigt, wäre interessant zu erfahren.

  • Ah, danke, wusste ich nicht.


    Wenn auf der Lilo etwas geplant wäre, hätte wohl der Bahninsider, der unserem Dottore regelmässig Infos steckt das ganz sicher gewusst.