Nachrichten von gestern

  • Soweit ich mich erinner', war das sowas wie eine Klamauk-Werbung : wennst nicht ins Radar fahren und zahlen willst, fahr' mit uns, war etwa die Aussage. Ich glaube auch, auf die damals erreichten 160km/ anspielend?

  • Das ist richtig. Es war eine Werbung für die höheren Geschwindigkeiten mit der Bahn. Auch eine Vorbereitung auf die HL-Strecken.

    Allerdings: In den 1970er Jahren galt während der "Energiekrise" österreichweit auch auf Autobahnen die Geschwindigkeitsbeschränkung auf 100 km/h. Die auch streng, auch auf den Autobahnen, kontrolliert wurde.

    Ich erinnere mich an eine Autobahnfahrt Salzburg-Wien, auf der ich dort, wo es möglich war, einen Städteschnellzug (4010) wiederholt beobachten konnte.
    Aber nicht sehr lange. Der fuhr uns dann flott davon. Beneidenswert. ;)

  • Das ist richtig. Das Video war in den 1990ern.
    Ich wollte nur ein Beispiel nennen, das mich schon viel früher auf den Vorteil der Bahn hingewiesen hat.
    Allerdings hat damals, etwa Mitte der 1970er Jahre, die Polizei auf den Straßen und Autobahnen kontrolliert und die Bahn fuhr elegant daran vorbei.

    Nerven sparen, ...

  • Hin und wieder schickt der Ornette auch nützliche Infos:

    Am 25. und 26. Februar 1956 wurden, 5 Jahre nach der Einstellung des Personenverkehrs auf der Kaltenleutgebner Bahn noch einmal Fahrgäste mit dem Zug nach Kaltenleutgeben gebracht. Die Bahn hat erfolgreich ein Verkehrschaos verhindert. Das Bild zeigt, dass viele nicht nur als Zuschauer gekommen sind, sondern auch selbst ihre Brettln mitgebracht haben. Es waren dies die letzten Personenzüge zum Bahnhof Kaltenleutgeben. 3 Jahre später wurde die Strecke zwischen Waldmühle und Kaltenleutgeben abgetragen, das Bahnhofsgebäude stand noch bis Anfang der 1980er Jahre.

  • Laut Eisenbahn-Heft 5/1971 beabsichtigten die ÖBB im Frühjahr 1971 dem Zeitgeist entsprechend, das bekannte Flügelrad-Symbol gegen ein Logo zu tauschen. Zu diesem Zweck wurde ein Wettbewerb ausgeschrieben, bei dem insgesamt 450 Entwürfe eingingen. Von diesen Entwürfen wählte eine Jury 16 Entwürfe für die Endauswahl aus, in der sie u. a. genauer auf ihre Sichtbarkeit und Verständlichkeit getestet wurden. Was dabei herauskam, ist hinlänglich bekannt und außerdem auch schon wieder passé.

    Hier die Logos, die damals in die engere Auswahl kamen:

    dr. bahnsinn - der Forendoktor

  • Zur Erinnerung an die Waldbahn im Reichraminger Hintergebirge zwei Fotos aus dem Betriebsalltag. Im Jahr 1971 wurde mit den Abtragungsarbeiten begonnen. Heute kann man das Hintergebirge per Rad erkunden, aber es gibt nicht wenige Leute in der Gegend, die der Hintergebirgsbahn aus touristischen Gründen ein Träne nachweinen. Trotzdem lernt die Politik in der Eisenwurzen nicht dazu. Siehe Ybbstalbahn.

    Fotos: Peter Wegenstein, aus: Eisenbahn-Heft 5/1971, S. 78.

    dr. bahnsinn - der Forendoktor

  • Vor 50 Jahren, im Januar 1976 begannen auf der Erzbergbahn Probefahrten mit von zwei Maschinen der Reihe 2043 bespannten Erzzügen, wobei die Züge in der klassischen Erzbergbespannung mit den an Zugspitze und Zugschluss gereihten Maschinen geführt wurden. Diese Fahrten verliefen zwar erfolgreich, aber in den flacheren Streckenabschnitten konnte die schiebende Lok zwecks Vermeidung von Zugzerrungen nicht die volle Leistung zum Einsatz bringen. Aus diesem Grund fanden im März 1971 neuerlich Probefahrten statt, bei denen die 2143.41 und 44 an der Zugspitze zum Einsatz kamen. Bei der ersten Fahrt am 23. März 1971 mit einem aus 40 Achsen (172 t) bestehenden Zug benötigten die beiden Maschinen für die 7,7 km lange Fahrt von Vordernberg nach Präbichl 18 Minuten und 40 Sekunden. Die Planfahrzeit der Dampfzüge lag damals bei 52 Minuten, das heißt, die beiden Dieselloks benötigten bei der Bergfahrt knapp mehr als ein Drittel der Fahrzeit der mit den Zahnraddampfloks bespannten Leerzüge. Der am Folgetag geführte Probezug war noch einmal um zwei Minuten schneller, als der Zug am Vortag. Damit zeichnete sich ein baldiges Ende der mit den Zahnraddampfloks bespannten Erzzüge auf der Präbichl-Südrampe ab. Zweieinhalb Jahre später war es so weit. Am 30. September 1978 fuhr der letzte mit Dampflok bespannte Zug auf der Erzbergbahn. Trotz intensiver Proteste gegen die Entfernung der Zahnstange wurde diese in weiterer Folge abgebaut.

    Das Foto zeigt die Probefahrt am 23. März 1971 mit dem Tandem 2143.44 und 41 mit Zug 79907 oberhalb von Vordernberg Markt:
    Foto: Peter Schmied, aus: Eisenbahn-Heft 5/1971, Titelseite.

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