Das Traumschiff - und was aus ihm geworden ist

  • Ende 2015 mussten sich Fans der beliebten ZDF-Reihe „Das Traumschiff“ von der „MS Deutschland“ als Kulisse verabschieden. Aber was wurde seitdem aus dem Kreuzer? Und was aus der „MS Berlin“, die noch davor von 1986 bis 1998 als diente?

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    Seit 2016 ist die „MS Deutschland“ wieder in Europa unterwegs – zumindest im Sommer
    Foto: Phoenix Reisen

  • Es waren echt traumhaft schöne Reisen:

    • 2012 konnte ich mit Familie auf diesem Schiff, das damals den Namen "FTI Berlin" trug, folgende Route bereisen:
      Venedig - Dubrovnik - Korfu - Ithea/Delphi - Kanal von Korinth - Dikili/Bergama (das alte Pergamon) - Istanbul - Mykonos - Athen - Katakolo/Olympia - Venedig
    • 2019 unter dem Namen "MS Berlin": Nizza - Tarragona - Cartagena - Gibraltar - Guadalquivir flussaufwärts bis Sevilla - Málaga - Motril - Palamós - Nizza.

    2012 gab es in Katakolo ein Wiedersehen mit der damals noch nicht wiederbelebten, aber noch immer teils erhaltenen und ganz gut erkennbaren Meterspurbahn nach Olympia.
    Die Strecke soll ja mittlerweile reaktiviert werden. Siehe hier.
    Bereits 1981 waren wir privat mit Mietwagen unterwegs von Katakolo nach Olympia. Damals sah die Bahnstrecke noch recht traurig aus.

    2012 hielt neben unserer FTI Berlin, die ca. 300 Passagiere fasst, ein Riesendampfer - pardon-Kreuzfahrtschiff - mit schätzungsweise mehr als 1.000 Passagieren.
    Ich kann mir nicht wirklich vorstellen, dass diese Zahl an Passagieren mit der Bahn - wenn sie einmal fährt - in verträglicher Zeit nach Olympia gebracht wird.
    Die Fahrt dauert mit Bus schon mehr als eine halbe Stunde pro Richtung. In unserem Fall war schon eine gewaltige Zahl an Bussen notwendig.
    Auf der Meterspurbahn wären dafür schätzungsweise mehrere Garnituren erforderlich. Plant man diese Kapazitäten für die Bahn?

    Manche der genannten Kreuzfahrt-Strecken wären mit einem modernen Risendampfer gar nicht möglich gewesen: Kanal von Korinth (nur 8 Meter tief), Guadalquivir bis Sevilla.
    Solltet Ihr die Chance haben, mit diesem Schiff zu reisen: NÜTZT DIE GELEGENHEIT!
    Es sind unvergessliche Eindrücke!

    Ich wollte Euch das nur schmackhaft machen. :)

    4 Mal editiert, zuletzt von Werner (18. Dezember 2020 um 00:19)

  • Solltet Ihr die Chance haben, mit diesem Schiff zu reisen: NÜTZT DIE GELEGENHEIT!

    Mit einem Schiff dieser Größenordnung und mit dem klassischen Rumpfdesign noch eher, obwohl ich diese Schweröl saufenden Umweltverpester eigentlich nicht mag. Keinesfalls würde ich aber einen Fuss in die modernen Riesenkästen, deren äußeres Aussehen jeder Schiffsästhetik Hohn spricht, setzen. Nicht nur, dass sie schwimmende Umweltbomben darstellen, finde ich das bei den meisten Schiffen im Inneren vorherrschende Bling-Bling-Design zum Spei....

    Aber auch bei den Flusskreuzfahrtschiffen hat man mittlerweile beim Design das Augenmaß verloren. Die Bezeichnung "schwimmende Schuhschachtl" für die auch auf der Donau fahrenden Schiffe der Reederei Viking ist jedenfalls sehr zutreffend. Hier der Beweis in Form der Viking Hermod:
    Foto: dr. bahnsinn, aufgenommen am 1. 11. 2018 in Passau.

    dr. bahnsinn - der Forendoktor

  • Aber was wurde seitdem aus dem Kreuzer? Und was aus der „MS Berlin“, die noch davor von 1986 bis 1998 als diente?

    Das Traumschiff ist verglichen mit den heutigen Riesen fast schon ein Beiboot.

    Ich finde ja diese neuen schwimmenden Kisten absolut haesslich. Welche Wohltat, so einen alten Kahn zu sehen.

    Ich auch! Erinnern an eine DDR-Plattenbausiedlung.

    2019 unter dem Namen "MS Berlin": Nizza - Tarragona - Cartagena - Gibraltar - Guadalquivir flussaufwärts bis Sevilla - M'álaga - Motril - Palamós - Nizza.

    Ich war Mitte Mai von Nizza nach Cabo de São Vicente und zurück bis Sevilla unterwegs., Allerdings mit Mietauto, denn mich interessieren Kreuzfahrten nicht so sehr. Fahre gerne mal mit einer Fähre oder einem Boot am Amazonas, aber gerade die Mega-Kreuzschiffe sind mir ein Gräuel. Und so wurden wir in manchen Städten, insbesondere in Cadiz mit 4 Schiffen mit jeweils 3000 Passagiere, von Massentoursimus beglückt. Es war schrecklich diese schöne Stadt so erleben zu müssen!

    Manche der genannten Kreuzfahrt-Strecken wären mit einem modernen Riesendampfer gar nicht möglich gewesen: Kanal von Korinth (nur 8 Meter tief), Guadalquivir bis Sevilla.

    So wie die wenigen verbliebenden alten Hurtigruten Postschiffe durch Fjorde und Sunde schippern können und die Kreuzfahrtriesen außen um fahren müssen. Wollte auch 2020 nochmals mit der MS Vesteralen von Bergen nach Trondheim fahren, aber leider war das heuer nicht möglich.

    Mit einem Schiff dieser Größenordnung und mit dem klassischen Rumpfdesign noch eher, obwohl ich diese Schweröl saufenden Umweltverpester eigentlich nicht mag.

    Wobei die Schiffe von Hurtigruten mit Schiffsdiesel unterwegs sein müssen und auch ständig optimiert werden.
    Hurtingruten hat auch schon einige Hybrids im Einsatz.

    Keinesfalls würde ich aber einen Fuss in die modernen Riesenkästen, deren äußeres Aussehen jeder Schiffsästhetik Hohn spricht, setzen.

    Wie wäre es damit? Mit rund 3500 Passagieren gemütlich durch die norwegischen Fjorde :D

    Habe mich in Trondheim am Berg postiert um die Ankunft des Hurtigruten Postschiffs (mit dem ich am nächsten Tag unterwegs war) zu verfolgen. Und dann sah ich am Horizont das Schiff auftauchen. Aber bald war klar, dass das nicht mein Hurtingruten Postschiff war, sondern eine der "Mein Schiff" Plattenbauten. Hurtingruten kam dann 15 Minuten später und wirkte tatsächlich wie ein Beiboot.
    Bei meiner Postschifffahrt waren es angenehme rund 200 Passagiere.

    Aber auch bei den Flusskreuzfahrtschiffen hat man mittlerweile beim Design das Augenmaß verloren. Die Bezeichnung "schwimmende Schuhschachtl" für die auch auf der Donau fahrenden Schiffe der Reederei Viking ist jedenfalls sehr zutreffend.

    Habe die Viking Lines heuer im Sommer in Budapest gesehen. Die waren fast leer unterwegs und vlt auch nur das Personal.

  • Zwar wollte ich meine Bilder nicht so zur Schau stellen, da ich darauf nicht so stolz bin.
    Aber Ihr habt einige Vergleiche mit anderen Schiffen gezogen. Jetzt will ich doch ein paar Bilder hier zeigen:

    2012: Das ehemalige "Traumschiff" MS Deutscland, jetzt "FTI Berlin" versus Costa Classica im Hafen von Korfu (Griechenland):

    Am nächsten Tag die Fahrt durch den Kanal von Korinth:
    Das Lotsen-Schiff gibt nur quasi die Fahrspur vor. FTI Berlin fährt mit eigener Kraft, genau in der Fahrspur.

    Eine der vielen Brücken...

    Ein paar Tage später und viele Seemeilen weiter:
    FTI Berlin und ein MSC-Riese im Hafen von Katakolo, im Westen des Peloponnes:

    Der Riese "MSC Divina" in (fast) voller Größe:

    Ich bin froh, dass wir nicht in diesem Hochhaus auf hoher See fahren mussten.

    Im Frühjahr 2019 lag das "Traumschiff", diesmal unter dem Namen "MS Berlin" in Cartagena (Spanien):

    An der selben Mole oder Kaimauer, rechts vor der MS Berlin: Die "Viking Jupiter".
    Der (Größen-) Vergleich macht sie sicher (Zitat aus einem alten Werbespruch eines großen deutschen Elektrokonzerns ;) ).

    Vor der MS Berlin ist in diesem Bild das zu einer privaten Jacht umgebaute ehemalige Hochsee-Schleppschiff "Arctic" (siehe Wikipedia) zu sehen:

    4 Mal editiert, zuletzt von Werner (9. Dezember 2020 um 12:08)

  • Zum Kanal von Korinth-Foto von Werner (siehe oben) habe ich ein Gegenstück, allerdings nicht von einem Kreuzfahrtschiff, sondern "nur" von einem Frachtschiff, dafür aber mit der (nicht mehr befahrenen) Eisenbahnbrücke der Peloponnes-Meterspurbahn:
    Foto: dr. bahnsinn, aufgenommen am 8. 2. 2014.

    Übrigens, der Kanal musste im November gesperrt werden, nachdem ein Teil der Uferböschung abgebrochen und in den Kanal gestürzt war. Ob der Kanal schon wieder frei ist, weiß ich leider nicht.

    dr. bahnsinn - der Forendoktor