Baubeginn für das ÖBB-Wasserkraftwerk Obervellach II

  • Dienstag, 22 Dezember 2020 10:47
    Österreich: Start der Bauarbeiten am Wasserkraftwerk Obervellach II



    Fotos: ÖBB, ÖBB/Sailer, ÖBB/EQVis.
    Mit der Eröffnung der Infobox am Bahnhof Mallnitz wurden heute (22.12.2020) auch die Bauarbeiten zum Neubau des Wasserkraftwerks Obervellach II offiziell gestartet. Insgesamt werden circa 180 Millionen Euro in den Standort sowie in umweltfreundliche Energiegewinnung investiert. Alle Arbeiten finden unter Einhaltung der Sicherheitsbestimmungen in Hinblick auf COVID-19 statt.


    Aufgrund der derzeit vorherrschenden COVID19-Pandemie wurde der Start der Bauarbeiten des Wasserkraftwerks Obervellach II rein symbolisch mit der Eröffnung der Infobox am Bahnhof Mallnitz gefeiert. ÖBB Infrastruktur AG Vorstand Johann Pluy, ÖBB Infrastruktur AG Vorstand Franz Bauer, Bundesministerin Leonore Gewessler, Landeshauptmann Peter Kaiser, Tunnelpatin Sara Schaar, Leiter des Geschäftsbereiches Untertagebau der Firma Östu-Stettin Martin Zmölnig sowie die Bürgermeister der Standortgemeinden Anita Gössnitzer aus Obervellach und Bundesrat/Bürgermeister Günther Novak aus Mallnitz haben die Infobox per Videobotschaft eröffnet. Parallel dazu haben die Arbeiten für den Triebwasserstollen im Ortsteil Stappitz auf circa 1.200 Meter Seehöhe begonnen.
    Seit mehr als 100 Jahren setzen die ÖBB auf saubere und umweltfreundliche Gewinnung von Energie. Somit leistet auch der Standort Obervellach, mit dem Kraftwerk Lassach, bereits seit 1910 einen wesentlichen Beitrag in der Stromversorgung. Zuerst lieferte das Kraftwerk Strom für die Errichtung des Tauerntunnels, nach dessen Fertigstellung wurden die umliegenden Orte mit Strom aus dem Kraftwerk versorgt. Über die Jahre wurde die Kraftwerksgruppe erweitert und so konnte 1929 das Kraftwerk Obervellach I, nach sieben Jahren Bauzeit, in Betrieb genommen werden. Seit diesem Zeitpunkt stellt der Standort Obervellach einen wesentlichen Eckpfeiler für die 16,7-Hertz-Bahnstromversorgung im Süden Österreichs dar. Zusätzliche Erweiterungen erfolgten während und nach den Kriegsjahren durch die zweite Druckrohrleitung, den dritten Maschinensatz und die Beileitung des Kaponigbaches. Nun sind die Kraftwerksanlagen Obervellach I und Lassach mittlerweile seit über 90 bzw. über 100 Jahren in Betrieb und erreichen das Ende ihrer technischen Lebensdauer. Künftig wird das Kraftwerk Obervellach II den Bahnstrom „Made in Kärnten“ erzeugen.
    Für alle Projektpartner steht die umweltfreundliche Energiegewinnung im Vordergrund:
    ÖBB Infrastruktur AG Vorstand Johann Pluy: „Als größtes Klimaschutzunternehmen Österreichs leisten wir mit unseren Wasserkraftwerken und Photovoltaikanlagen täglich einen wesentlichen Beitrag zum Erreichen der Klimaziele. Bereits seit dem Sommer 2018 sind unsere Züge mit 100% grünem Bahnstrom unterwegs. Somit ermöglichen wir den Menschen nicht nur komfortables und schnelles, sondern auch umweltfreundliches Reisen. Für nächstes Jahr planen wir die Errichtung des weltweit ersten Bahnstrom-Windparks. Schritt für Schritt steigern wir so die Gewinnung von heimischer und umweltfreundlicher Energie“.
    ÖBB Infrastruktur AG Vorstand Franz Bauer: „Der Erhalt der Umwelt und die schonende Nutzung von Ressourcen ist uns im gesamten ÖBB Konzern eine Herzensangelegenheit, deshalb sind wir sehr stolz auf die lange Tradition der Energieerzeugung am Standort Obervellach. Nun sind die Kraftwerksanlagen Obervellach I und Lassach am Ende ihrer technischen Lebensdauer angekommen. Daher investieren wir auch hier kontinuierlich in den Ausbau der erneuerbaren Wasserkraft. Beim Bau des neuen Kraftwerks Obervellach II investieren wir dafür rund 180 Millionen Euro in die Hand und sichern damit langfristig Arbeitsplätze vor Ort.“
    Bundesministerin Leonore Gewessler: „Die Klimakrise ist die größte Frage unserer Zeit. Wir haben uns im Regierungsprogramm vorgenommen, bis 2030 100 Prozent Strom aus erneuerbaren Energien zu beziehen. Die ÖBB leistet mit der Revitalisierung des Wasserkraftwerks Obervellach II einen wichtigen Beitrag zur klimafreundlichen Energiegewinnung für den öffentlichen Bahnverkehr. Das Projekt ist auch ein wunderbares Beispiel dafür, wie Klimaschutz wertvolle Arbeitsplätze in der Region schafft.“
    Landeshauptmann Peter Kaiser: „Derzeit stehen wir in Österreich vor schwierigen Herausforderungen. Die Corona Krise verlangt uns allen sehr viel ab. Trotzdem dürfen wir die Klimakrise nicht aus den Augen verlieren. Überschwemmungen, Hagelschäden, Sturm, Waldbrände, Dürre - die Liste der Unwetter-Ereignisse reißt nicht ab. Insgesamt muss dem Klimaschutz ein entsprechender Stellenwert in allen politischen und gesellschaftlichen Entscheidungen eingeräumt werden, damit wir unseren Kindern und Enkelkindern ein Land mit gesundem Klima, sauberer Umwelt und intakter Natur übergeben. Ein Land, in dem sie auch noch in 50 Jahren jederzeit und überall saubere Luft einatmen und bedenkenlos reines Wasser aus allen Wasserhähnen genießen können. Deshalb sollen in Kärnten bis zum Jahr 2030 36 Prozent der CO2-Emissionen eingespart werden. Dazu hat sich die Landesregierung unter anderem eine eigene Klimaagenda verschrieben. Mit einer Investition von rund 177 Millionen Euro schaffen es die ÖBB eine langfristige und umweltfreundliche Energiegewinnung zu gewährleisten, sichern damit darüberhinaus wichtige Arbeitsplätze im Mölltal ab und übernehmen ihrerseits Enkelverantwortung.“
    Leiter des Geschäftsbereiches Untertagebau der Firma ÖSTU-STETTIN GmbH Martin Zmölnig: „Eine Baustelle mit einem solch großen Leistungsspektrum ist immer etwas Besonderes. Als Baufirma sind wir sehr stolz gemeinsam mit unseren ARGE-Partnern ein Teil dieses Projektes sein zu dürfen. Uns ist es besonders wichtig, einem derart komplexen Bauvorhaben den nötigen Respekt entgegenzubringen. Ich wünsche allen Mitarbeitern und Projektbeteiligten allzeit unfallfreies Arbeiten und eine erfolgreiche gute Zusammenarbeit zur Abwicklung dieses Projektes“.
    Bürgermeisterin Anita Gössnitzer: "Als Bürgermeisterin der Standortgemeinde Obervellach freue ich mich, dass die ÖBB das Wasserkraftwerk in unserer Gemeinde erneuert und so an diesem Standort weiterhin Arbeitsplätze erhalten bleiben. Mit diesem Bauprojekt wird ein Beitrag zum Umweltschutz und zur nachhaltigen Erzeugung von Energie geleistet. Mit der Entfernung der alten Druckrohrleitungen wird das Ortsbild von Obervellach verschönert. Ich wünsche den ÖBB eine gute und unfallfreie Projektumsetzung."
    Bundesrat / Bürgermeister Günther Novak: „Mit dem Neubau des Kraftwerks Obervellach II setzen die ÖBB ihren Kurs zum Bekenntnis der grünen Bahnstromgewinnung in Oberkärnten fort. Gemeinsam mit Obervellach haben wir hier in Mallnitz ein großes Bauvorhaben vor der eigenen Haustür, welches eine enorme Wertschöpfung, für eine eher entlegene Region, wie das Mölltal, bedeutet.“
    Tunnelpatin Sara Schaar, die in Oberkärnten geboren und aufgewachsen ist, freut sich als zuständige Landesrätin für Umwelt, Energie und Naturschutz über die ehrenvolle Aufgabe. Sie richtet ihre Worte insbesondere an die Mineure: „Einen Tunnel und einen unterirdischen Wasserspeicher zu graben erfordert den Verantwortlichen so ziemlich alles ab. Aber sie tun damit unendlich Gutes, weil sie mit ihrer Arbeit einen wesentlichen Teil dazu leisten, damit in Zukunft noch effizienter Strom aus Erneuerbaren erzeugt werden kann. Allen Mineuren, die hier in Obervellach auf dieser Baustelle arbeiten, wünsche ich eine gesunde und unfallfreie Zeit, sowie ein herzliches Glück auf.“
    Infobox bleibt ganzjährig geöffnet
    Mit dem heutigen Tag ist auch die Infobox am Bahnhof Mallnitz, direkt neben der Tauernschleuse, eröffnet. Diese soll einen Gesamtüberblick über das Bauvorhaben „Kraftwerk Obervellach II“ sowie über die Erzeugung des Bahnstroms geben. Wichtig bei der Konzeption der Infobox war es, dass diese auch in Zeiten von Corona ganzjährig betretbar ist. Diese Möglichkeit ergibt sich aus der offenen Bauweise der Infobox selbst. Im Sinne der Nachhaltigkeit wurde ein alter Gütercontainer recycelt und zur Infobox umgebaut. Die Infobox selbst ist mit einem speziellen Bildschirm ausgestattet, der einen virtuellen Flug über das Projektgebiet des neuen Kraftwerks Obervellach II möglich macht und einzelne Projektbestandteile anschaulich erklärt. Neben einem geschichtlichen Abriss zum ÖBB Kraftwerkstandort Obervellach und Informationen zum Bau gibt es direkt angeschlossen an die Infobox einen Videowürfel, in dem die Erzeugung des Bahnstroms für Groß und Klein interessant erklärt wird.
    Zahlen, Daten und Fakten zum Wasserkraftwerk Obervellach II
    Für das neue Kraftwerk Obervellach II wird das Wasser des Mallnitz- und des Dösenbaches gefasst und über einen knapp 4 km langen Triebwasserstollen mit circa 3 m Durchmesser einem 60.000 m³ fassenden unterirdischen Speicherstollen zugeführt. Zudem betreibt das Wasser des Kaponigbaches über eine Druckrohrleitung ein 50-Hertz-Kleinkraftwerk für den Eigenbedarf, bevor es auch dem Speicherstollen zugeführt wird. Über die sogenannte Apparatekammer und eine eingegrabene Druckrohrleitung mit 1,8 m Durchmesser erfolgt die 16,7-Hertz-Bahnstromerzeugung nach einem Gefälle von 488 m am neuen Krafthausstandort Obervellach II im Gewerbegebiet nahe der Möll. Die Ausbauleistung der Kraftwerksanlage beträgt 38 Megawatt bzw. ergibt eine Energieproduktion von circa 125 Gigawattstunden pro Jahr (entspricht ca. 30.000 Railjetfahrten von Villach nach Wien). Damit kann die nachhaltige Energieerzeugung für die Eisenbahn in Österreich – am Standort Obervellach – gegenüber heute um mehr als 35% gesteigert werden. Im Projekt werden auch zahlreiche Umweltaspekte entsprechend den Vorgaben der europäischen Wasserrahmenrichtlinie berücksichtigt. In allen drei genannten Bächen wird eine dauerhafte Restwasserabgabe stattfinden und ein Ausgleichsbecken wird die umweltverträgliche Einleitung in die Möll sicherstellen. Des Weiteren werden Lebensraumverbesserungen für Tiere und Pflanzen im Bereich des Obervellacher Waldes und bei der Möll umgesetzt. Gebaut wird bis Mitte des Jahres 2023. Danach folgt der Probebetrieb, welcher mit Jahreswechsel 2023/2024 in den Regelbetrieb übergeht. Alle Arbeiten finden selbstverständlich unter Beachtung der Vorgaben der COVID19-Pandemie statt.
    Das Prinzip der Bahnstromaufbringung
    Eine der Kernaufgaben der ÖBB ist es, Voraussetzungen zu schaffen, die für eine umweltfreundliche, nachhaltige und leistbare Mobilität erforderlich sind. In diesem Zusammenhang gilt es besonders die Energieversorgung hervorzuheben, welche bei den ÖBB zu 100% aus erneuerbaren Energieträgern sichergestellt wird. Der Jahresverbrauch an Bahnstrom (16,7 Hertz) beträgt in Österreich circa 2.000 Gigawattstunden. Circa 33 Prozent dieses Jahresbedarfs werden in den ÖBB eigenen Wasserkraftwerken, circa 25 Prozent in Partner-Wasserkraftwerken, erzeugt. Der Rest wird aus dem öffentlichen 50-Hertz-Stromnetz bezogen und in den ÖBB-Frequenzumformern in Bahnstrom mit der Frequenz 16,7 Hertz umgewandelt. Zur langfristigen Sicherung der Bahnstromversorgung haben sich die Österreichischen Bundesbahnen für den Ausbau der Bahnstromerzeugung entschlossen. Damit unterstützen sie die globalen Ziele des Klimaschutzes.
    Pressemeldung ÖBB

    www.lok-report.de

    dr. bahnsinn - der Forendoktor

  • Neues ÖBB Kraftwerk in Obervellach


    In Obervellach im Mölltal errichten die Österreichischen Bundesbahnen derzeit ein neues Kraftwerk für den Bahnstrom. Mit dem neuen Kraftwerk können künftig 125 Gigawattstunden pro Jahr produziert werden – Energie für 30.000 Railjetfahrten von Villach nach Wien.


    Online seit heute, 17.00 Uhr

    Weiterlesen auf kaernten.ORF.at

    dr. bahnsinn - der Forendoktor

  • Kritik an Leitungsbau in Obervellach


    Ein 180 Millionen Euro teurer Kraftwerksbau der ÖBB in Obervellach im Mölltal sorgt für Diskussionen. Grundbesitzer regen an, im Zuge der Umbau- und Grabungsarbeiten gleich die vorhandene Freileitung als Erdkabel zu verlegen, doch die ÖBB weigern sich.
    Online seit gestern, 12.35 Uhr


    Das neue Kraftwerk soll 125 Gigawattstunden Bahnstrom liefern, gleichzeitig wird die 100 Jahre alte Technik dort auf den aktuellen Stand gebracht. Das schließt auch das 110-kV-Stromleitungsnetz dort mit ein.


    Schon jetzt sind zahlreiche landwirtschaftliche Flächen im Mölltal von Strommasten durchzogen. Eine Bewirtschaftung der Äcker und Wiesen ist nicht immer einfach für die Landwirte. Das bestätigt auch Franz Schachner. Der Obervellacher ist Landwirt im Vollerwerb. Gleiche mehrere Strommaste der ÖBB stehen mit der 110-kV-Freileitung auf seinem Grund.


    Landwirt sieht viele Vorteile in Erdverkabelung
    Dass die Kabel im Zuge der Sanierungsarbeiten nicht ins Erdreich verlegt werden, kann er nicht verstehen. Schachner: „Jeder Mast, der weg wäre, wäre eine Arbeitserleichterung. Es wäre auch eine Verschönerung für das Tal. Die Leitungen gehen teilweise vor den Häusern vorbei oder befinden sich teilweise im Gewerbegebiet von Obervellach. Es wäre ideal, wenn sie in den Boden verlegt werden.“


    Gerade jetzt, im Zuge der beginnen Sanierungsarbeiten, würde sich eine solche Erdverkabelung anbieten, ist Schachner überzeugt. „Es wird alles aufgegraben und die Rohrleitung wird in der Erde verlegt. Ich frage mich, ob es nicht möglich wäre, das 110-kV-Kabel dort mit zu verlegen. Oben geht eh der Triebwasserstollen bis nach Mallnitz. Dort könnte man die Kabel weiterführen. Es wäre dann alles verbaut und eigentlich keine weiteren Grabungsarbeiten nötig.“


    Ein weiteres Argument, dass laut Schachner für die Erdverkabelung spricht: Die Stromleitungen sollen ausgebaut, das Leitungsnetz stärker werden, hieß es in einem Schreiben, dass die ÖBB dem Landwirt zugeschickt haben. „Ich habe mich mit dem Bauleiter in Verbindung gesetzt. Er sagte, dass teilweise neue, viel stärkere Leitungen aufgezogen werden, um den Strom durchzubringen.“


    ÖBB befürchten negative Auswirkungen
    Den Wunsch der Erdverkabelung teilt in der Gemeinde inzwischen bereits ein Dutzend Landwirte. Mithilfe der Gemeinde teilten sie ihr Anliegen auch den ÖBB mit. Von dort wird aber abgeblockt. Auch gegenüber dem ORF heißt es von den ÖBB sinngemäß nur, eine Erdverkabelung würde sich negativ auf das Netz auswirken. Daher halte man an der Freileitung weiter fest. Nächste Woche wolle man ausführlich dazu Stellung nehmen.


    Mithilfe der Gemeinde will Schachner, der auch ÖVP-Vizebürgermeister in der SPÖ-geführten Gemeinde ist, nun einen neuerlichen Anlauf zur Erdverkabelung unternehmen. Auch von der Naturschutzabteilung des Landes erwarten sich die betroffenen Landwirte Unterstützung.


    Quelle: https://kaernten.orf.at/stories/3115967/

  • Die Leitungen gehen teilweise vor den Häusern vorbei oder befinden sich teilweise im Gewerbegebiet von Obervellach.

    Ma des schene Gewerbegebiet, da stört so eine Stromleitung schon. Neben der dezenten B106 und der dekorativen Grassilage kommts auf die paar Schnürl auch nicht mehr an (https://goo.gl/maps/smdxfgGyoB8ThCsg8)


    Wenn das Kraftwerk 100 Jahre alt ist, gehe ich davon aus, dass es die Stromleitung auch ist. Man hatte wohl kein Problem damit unter der Stromleitung zu bauen, so alt sehen einige Häuser nicht aus.

  • Dienstag, 24 Mai 2022 11:30
    Österreich: Großes Interesse am ÖBB-Kraftwerk Obervellach II

    Fotos: ÖBB/Sailerbrothers.
    Hautnah konnten am Samstag mehr als 600 Besucher:innen die Bauarbeiten für das neue ÖBB-Kraftwerk in Obervellach und Mallnitz erleben. Anrainer und Interessierte aus ganz Kärnten ließen sich dieses Erlebnis „Großbaustelle im Mölltal“ nicht entgehen. Alle Baubereiche und auch die Tunnelbaustellen waren für die Besucherinnen und Besucher zugänglich.

    Beim neuen „Krafthaus“ konnten sich die jüngsten Gäste in der Kindererlebniswelt austoben. Die Tunnel- und Stollentouren waren seit Wochen ausgebucht. Besonders beeindruckten die Dimensionen des unterirdischen Stollensystems. Christian Höss, ÖBB-Projektleiter: „Der unterirdische Speicherstollen wird künftig 60.000 m³ Wasser fassen. Es freut uns, den derzeit noch leeren Stollen im Rahmen der Tunneltouren der interessierten Bevölkerung zeigen zu können.“
    Das Kraftwerk Obervellach II im Überblick
    Seit Beginn des vergangenen Jahrhunderts liefern die Kraftwerke Lassach und Obervellach Energie für den Bahnbetrieb. Nun befinden sich die Anlagen am Ende ihrer technischen Lebensdauer. Mit dem Bau des Kraftwerkes Obervellach II wird eine komplett neue, unabhängige Kraftwerksanlage geschaffen, welche die bestehenden Kraftwerke Obervellach und Lassach ersetzen wird. Bis zum Jahr 2024 werden im Gemeindegebiet von Mallnitz und Obervellach drei Wasserfassungen (Mallnitz-, Dösen- und Kaponigbach), ein ca. 4 km langer Triebwasserweg, ein 50 Hz–Kleinwasserkraftwerk sowie ein Speicherstollen errichtet. Das Herzstück des Projektes bildet das neue Krafthaus sowie das Ausgleichsbecken im Gewerbegebiet von Obervellach.
    Die zukünftig erzeugte Energie entspricht ca. 30.000 Railjetfahrten von Villach nach Wien. Am Standort Obervellach wird durch den Neubau des Bahnstromkraftwerks die Energieerzeugung um mehr als 35 % gesteigert.
    Die ÖBB sind eines der größten Klimaschutzunternehmen in Österreich
    Neben der nachhaltigen Ersparnis von rund 3,5 Millionen Tonnen CO2 pro Jahr durch Verkehrsleistungen, ist auch die Energie ein Thema mit Hebelwirkung für den Klimaschutz. Daher setzen die ÖBB seit 2018 auf 100% Bahnstrom aus erneuerbaren Energien und haben 2019 auch Bahnhöfe, Büros, Werkstätten und Containerkräne auf Ökostrom umgestellt. Rund ein Drittel des Bahnstroms, den die ÖBB für den Antrieb ihrer Züge benötigen, produzieren sie selbst – in acht eigenen Wasserkraftwerken und sechs Photovoltaikanlagen. Um in Zukunft noch unabhängiger vom Markt agieren zu können, erhöhen die ÖBB die Eigenproduktion von Strom aus erneuerbaren Energieträgern weiter. Dadurch schaffen wir Versorgungssicherheit und eine günstige Bahnstromversorgung. Das ist wichtig, um den Bahnbetrieb für unsere Fahrgäste verlässlich zur Verfügung zu stellen.
    Pressemeldung ÖBB

    www.lok-report.de

    dr. bahnsinn - der Forendoktor

  • Mittwoch, 20 Juli 2022 11:42
    Österreich: Vortriebsarbeiten für neues ÖBB Kraftwerk Obervellach II sind abgeschlossen



    Fotos: ÖBB/Pellizzari.
    Ein wichtiger Meilenstein beim Bau der neuen ÖBB Kraftwerksanlage Obervellach II ist dieser Tage gelungen: die Vortriebsarbeiten konnten mit dem Vollausbruch des Speicherstollens erfolgreich abgeschlossen werden.

    Fotos: ÖBB/Hadlauer.
    Seit Dezember 2020 wurde untertage gesprengt und gebaggert. Insgesamt haben die ca. 100 Mineure eine Stollenlänge im Ausmaß von rund fünf km ausgebrochen.

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    dr. bahnsinn - der Forendoktor