[PL/CZ] Donau-Oder-Elbe-Kanal wieder im Gespräch

  • 14.05.2021 - Ausgabe Nr. 1638
    Tschechien und Polen reaktivieren das Riesenprojekt Donau-Oder-Elbe-Kanal
    Tschechien und Polen machen bei den EU-Behörden in Brüssel derzeit massiv Stimmung für den Donau-Oder-Elbe-Kanal (DOEK), damit er Teil der neu überarbeiteten transeuropäischen Verkehrsnetzplanung (TEN-T) wird. Während in Österreich das primär zuständige Umweltministerium seine ablehnende Haltung zu dem Großprojekt bereits kundgetan hat, zeigt sich das mit der Materie gleichfalls befasste Bundesministerium für Landwirtschaft, Regionen und Tourismus betont gelassen. „Uns wurden noch keine überprüfbaren Unterlagen zugänglich gemacht, auf deren Basis eine Betroffenheit Österreichs hätte abgeklärt werden können“, teilte Ministerin Elisabeth Köstinger in Beantwortung einer parlamentarischen Anfrage dem Nationalratsabgeordneten Michael Bernhard als Umwelt- und Klimaschutzsprecher der NEOS mit.
    Tatsächlich haben Tschechien und Polen bei ihren Bemühungen um den Bau des DOEK zunächst den Nord- und Mittelabschnitt der Wasserstraße im Fokus. Im Herbst 2020 hat die tschechische Regierung 15 Milliarden Kronen (550 Millionen Euro) freigegeben, um die Oder auf rund zwölf Kilometern Länge von der polnischen Grenze bis Ostrau (Ostrava), einem Zentrum der Schwerindustrie und des Bergbaus, schiffbar zu machen. „Mit Polen verhandeln wir“, erklärt der stellvertretende tschechische Transportminister Jan Sechter, „damit die Oder in das transeuropäische Verkehrsnetz TEN-T aufgenommen wird und wir auf EU-Mittel zugreifen können.“ Auch für Warschau ist die Anbindung Tschechiens essentiell, weil dadurch für die gesamte Schiffbarmachung der Oder bis zu ihrer Mündung bei Stettin in die Ostsee Fördermittel aus dem EU-Fonds für strategische Verkehrsprojekte bezogen werden können.
    Der tschechische Projektbetreiber, die staatliche Verwaltung der Wasserwege RVC, geht davon aus, dass der insgesamt 370 Kilometer lange, bis zu 40 Meter breite und 2,80 Meter tiefe DOEK rund 23 Milliarden Euro kosten wird. Ob die künstliche Wasserstraße für ihre Anbindung an die Donau durch die Slowakei bis Bratislava oder durch das Weinviertel und das Marchfeld bis zur Wiener Lobau verlaufen soll, bleibt offen. Wie der NÖ Wirtschaftspressedienst den Planungsunterlagen entnimmt, gibt es sogar eine von der RVC ausgearbeitete Trassenvariante, die den DOEK auf österreichischem Gebiet parallel zu Thaya und March von Bernhardsthal über Rabensburg, Hohenau, Drösing und Dürnkrut bis Angern/March führt. (mm)

    http://www.d-o-l.cz/index.php/de/startseite

    http://www.rvccr.cz

    Quelle: NÖWPD

    dr. bahnsinn - der Forendoktor

  • Eine willkommene Abwechslung zur Breitspurbahndiskussion - in Österreich Umweltschutz - in der Slowakei Richtung Waagtal dazwischen überall Mittelgebirge (Weiße, Kleine Karpaten).

  • Ob die künstliche Wasserstraße für ihre Anbindung an die Donau durch die Slowakei bis Bratislava oder durch das Weinviertel und das Marchfeld bis zur Wiener Lobau verlaufen soll, bleibt offen.


    Das wird noch interessante Diskussionen geben, und gar seltene Viecher werden da noch auftauchen ;)