[WL] Tramway als Paket-Dienstleister?

  • In Abwandlung des Post-Werbespruchs: "Die Tram bringt allen was!"

    Bim-Fahrgäste als Paketboten


    Einen neuen Weg beim Transport von Paketen möchten die Wiener Linien durchdenken. Im Rahmen einer Machbarkeitsstudie wird geprüft, unter welchen Bedingungen Pakete durch Fahrgäste in der Straßenbahn transportiert werden könnten.


    Online seit heute, 13.01 Uhr

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    dr. bahnsinn - der Forendoktor

  • Eine Schnaps-Idee aus dem Hause Wiener Linien. Alleine schon die
    rechtlichen Probleme sind nicht lösbar! Von den vertraglichen Problemen
    und den massiven Zeitverzögerungen gar nicht zu sprechen. Welcher
    niedergelassene Paketzustelldienst, der seine Verteilzentren außerhalb
    der Stadt hat (und das haben alle!) käme auf die Idee, die Packln in das
    Zustellfahrzeug zu laden, zu irgendeiner Haltestelle zu fahren, um auf
    den nichtfirmenzugehörigen Amateur-Last-Mile-Transporteur zu warten, um
    das Paket zu übernehmen oder in ein leeres (wienweit zu errichtenden)
    Postfach zu legen? Wer baut diese? Wer zahlt diese? Und "ich" freue mich
    schon, ein 28kg-Paket von einem WL-Fahrgast zugestellt zu bekommen, 3.
    Stock ohne Aufzug! Und wenn "ich" nicht zu Hause bin, wohin kommt das
    Paket dann? Wo wird es hinterlegt? Wann wird es wo zurückgesendet? Wer
    macht das? Also muss erst ein Zustellwagen ausrücken - was bringts? Die
    Wiener Linien sind schon vor Jahren mit der Güterbim baden gegangen -
    zumal die ungleich einfacher zu koordinieren gewesen wäre, wenn es
    einen(!) Sender und einen(!) Empfänger gibt. Ich kann mich noch an ein
    Projekt, an dem "Nicki Nationale Lauda" beteiligt war erinnern: Hier
    sollten private PKW-Fahrer genau diese Tätigkeit auf der letzten Strecke
    durchführen. Ist auch nie umgesetzt worden, wie die Anwandlungen der
    Post, Pakete bis ins Vorzimmer der privaten Wohnungen oder dem
    Kofferraum des Privat-Wagens des Empfängers zu bringen. Diese offenbar
    aus einer Bierlaune erwachsene Idee wird genau so schnelle verschwinden,
    wie sie aufgetaucht ist.

  • Schlechter kann die Paketzustellung dann auch nicht sein!
    Habe gerade ein Problem mit FEDEX! Unglaublich wie die arbeiten.
    Und 1-2 mal in der Woche finde ich Post im Briefkasten und sogar Pakete vor der Tür, für Empfänger in Nachbarhäusern.
    Ich erbarme mich dann immer und stelle die Fehlsendungen zu Fuß zu.

  • Eine Schnaps-Idee aus dem Hause Wiener Linien. Alleine schon die
    rechtlichen Probleme sind nicht lösbar!
    Usw, usw....

    Ein wenig mehr Gelassenheit könnte deiner Gesundheit und unserer Bereitschaft, deine Ausführungen auch zu lesen, nicht schaden. Auch ich halte die Überlegungen der WL, ihre Fahrgäste als Paketdienstleister einzusetzen, ebenso für eine Schnapsidee, wie jene des Drohneneinsatzes bei der Paketzustellung*) etc. Aber da das ganze bisher nicht mehr ist als eine Idee, für deren in der Ferne liegende Umsetzung jetzt erste Erkundungsschritte gesetzt werden, halte ich jede künstliche Erregung inklusive mit durch zahlreiche Ausrufungszeichen gespickter Aufzählung von allem, was angeblich rechtlich oder technisch nicht umsetzbar ist, hier für entbehrlich.


    Ja, man kann über die Sinnhaftigkeit der WL-Idee und über die anderer Dienstleister diskutieren, warum aber im Erregungsmodus, solange das ganze nicht mehr als eine Idee ist? Ergo: meinen oben einleitend gemachten Vorschlag befolgen!
    *) Ich glaube, kürzlich irgendwo gelesen zu haben, dass die Deutsche Post die Idee der Paketzustellung per drohne schon wieder begraben hat.

    dr. bahnsinn - der Forendoktor

  • Also mir kam Donauuferbahns Beitrag nicht so erregt vor. Immerhin keine Ansammlungen von Rufzeichen ;)


    Klingt für mich ebenfalls nach Schnapsidee. Aber fast alles, was wir heute als normal empfinden, wurde anfangs erstmal als Schnapsidee belächelt.


    Wenn uns in den 70er Jahren jemand erzählt hätte, daß wir mit transportablen Telefonen rumlaufen werden, mit denen man von nahezu jedem Ort der Welt auf nahezu das gesamte Wissen der Menschheit zugreifen kann, hätten wir auch geschmunzelt.

  • Zitat

    ) Ich glaube, kürzlich irgendwo gelesen zu haben, dass die Deutsche Post die Idee der Paketzustellung per drohne schon wieder begraben hat.

    Von der Deutschen Post (eigentlich DHL, der Paketbereich der Deutschen Post) ist mir nichts bekannt. Amazon und Co. hat aber nichts begraben. Die Firma arbeitet immer noch an der Planung und dem Bau von Logistik-Drohnen. Nachdem die eigene Sub-Firma Prime Air nicht die gewünschten Ergebnisse lieferte, wurde ein Großteil des Personals entlassen und man hat sich einer Spezialfirma für Drohnen zugewandt, übrigens FACC Aerospace, eine österreichische Firma. Ebenfalls dabei ist das spanische Luftfahrt-Unternehmen Aernnova mit Sitz in Vitoria. Corona hat leider auch hier seine Spuren hinterlassen, was den Zeitplan betrifft. DHL arbeitet schon seit Jahren an einem Paketcopter-Projekt, bei dem ein kleiner Helikopter eine Lade- und Abflugstation anfliegt und vollautomatisch mit Paketen beladen wird. Nach diesem Konzept könnten ganze Dächer von Logistikzentren aufgebaut werden.In China startete DHL bereits 2019 einen Lieferservice mit den neuesten Falcon-Drohnen von Ehang. Also: Im Gegensatz zur Faschings-Packerllieferung via BIM, die es nie geben wird, ist die Lieferung per Drohen bereits Realität!

  • Paketzustellung per U- oder Straßenbahn scheint mir weder sinnvoll noch praktikabel.


    Aber eine kleine Reminiszenz aus früheren Jahren:


    Bei den Salzburger Stadtwerken - Verkehrsbetrieben, wie das Unternehmen für Bus und Obus damals noch hieß, durften Briefträger im Dienst, jedenfalls in Unform, gratis mitfahren.
    Schließlich hatten die Postzusteller damals in der Stadt Salzburg keine Zustell-Fahrzeuge.
    Das habe ich in den späten 1960er Jahren aus wissender Insiderquelle erfahren.


    In Wien war hingegen zu beobachten, dass Polizisten in Uniform, auch außerhalb des Dienstes, gratis mit Bussen, Straßen- und U-Bahnen fahren durften.


    Einen speziellen Fall konnte ich wiederholt in der Maxingstraße in Wien Hietzing beobachten, dort, wo heute die Linien 56A/B und 58A/B verkehren.
    Da gab es einen Polizisten, der in der nahem Umgebung der Maxingstraße wohnte. Der fuhr auf seinem Heimweg regelmäßig mit einem der Busse.
    Die Busfahrer hielten jedes Mal -offenbar als good will-Aktion - extra für diesen Polizisten auf freier Strecke an, um den Polizisten aussteigen zu lassen. :S
    Offenbar war das damals noch zulässig.
    Für Normal-Sterbliche aber sicher undenkbar. ;(

  • Paketzustellung per U- oder Straßenbahn scheint mir weder sinnvoll noch praktikabel.

    Ich auch. Aber diese Aktion finde ich sinnvoll, auch wenn die Aufgabe von Briefen/Ansichtskarten immer seltener wird:

    Gesehen im Juli 2011, in der Bremer Straßenbahn. Ob es das Angebot heute noch gibt, weiß ich leider nicht.


    In Stuttgart gab es übrigens eine Post-Straßenbahn, die allerdings vor fast 71 Jahren, am 10. 11. 1950 eingestellt wurde:

    Dazu gibt es auch eine Rätselfrage.

    dr. bahnsinn - der Forendoktor

  • Zitat

    In Wien war hingegen zu beobachten, dass Polizisten in Uniform, auch außerhalb des Dienstes, gratis mit Bussen, Straßen- und U-Bahnen fahren durften.

    Das dürfen sie auch heute noch. Hintergrund ist, dass sich die Polizisten in den Dienst stellen können, wenn Kontrolleure die Tickets kontrollieren und sich jemand nicht ausweisen will/kann.