Neu kann der Schiffsrumpf am Dampfschiff Rigi besichtigt werden
Das Dampfschiff Rigi gehört seit der Eröffnung des Verkehrshauses 1959 zu den Hauptattraktionen. Nun wurde es neu inszeniert.
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So wurde das Dampfschiff Rigi den Gästen im Verkehrshaus am Donnerstag vorgestellt.
Verkehrshaus Luzern
Ein Blick unter Deck an der Neuinszenierung des Dampfschiffs Rigi im Verkehrshaus in Luzern.
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Früher schrieb das Dampfschiff Rigi aus touristischer Sicht Geschichte. Heute kann es im Verkehrshaus bestaunt werden.
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Diese Kinder zeigen Interesse daran, was das Schiff unter Deck zu bieten hat.
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Blick in den sogenannten Rigihof mit dem Restaurant in den 1960er-Jahren.
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Die drei Leben des Dampfschiffs Rigi
Das in London gebaute Dampfschiff Rigi lief am 16. März 1848 in Luzern vom Stapel und unternahm im gleichen Jahr die Jungfernfahrt von Luzern nach Flüelen UR. Die Hauptaufgabe des Schiffs widerspiegelte sich in seiner Konstruktion als Glattdeckdampfer. Die grosse freie Oberfläche wurde für den Transport von Waren und Tieren gebraucht. Die Überfahrt auf dem Vierwaldstättersee war eine wichtige Etappe auf der europäischen Handelsroute von Basel nach Mailand und von Rotterdam nach Genua. Das DS Rigi ist insofern ein Urahne der heutigen Neuen Eisenbahn-Alpentransversale, der Neat. Auch touristisch hat das Dampfschiff Geschichte geschrieben: Im Jahr 1863 beförderte es die Gäste anlässlich der ersten geführten Reise des britischen Pioniers Thomas Cook durch die Schweizer Alpen.
Gegen Ende des 19. Jahrhunderts rückte auf dem Vierwaldstättersee die Beförderung von Touristen und Touristinnen in den Vordergrund der Schifffahrt. Um den gestiegenen Bedürfnissen gerecht zu werden, wurden die Dampfschiffe mit Salonaufbauten ergänzt. Das DS Rigi erhielt 1905 einen 7,5 Meter langen, verglasten Salon für die Passagiere der ersten Klasse. Spannende Geschichten, Originalobjekte und Nachbildungen zeugen in der Ausstellung vom abwechslungsreichen Leben als Glattdeck- und Salondampfer. Dazu gehören die oszillierende Maschine, die Schaufelräder, der Dampfkessel, die Bugzier, das Rettungsboot, Miniaturmodelle und diverse Originaldokumente. Nach 105 Dienstjahren und 1’618’565 Millionen absolvierten Kilometern wurde das Dampfschiff 1952 aus dem Verkehr gezogen und in den verdienten Ruhestand gesetzt.
Damals gab es noch kein Restaurant im Verkehrshaus
Das Dampfschiff Rigi stand damals kurz vor seiner Verschrottung. Der erste Direktor des Verkehrshauses, Alfred Waldis, setzte sich persönlich für seine Rettung ein. Als ältestes noch erhaltenes maschinengetriebenes Verkehrsmittel der Schweiz war es der wichtigste mobilitätshistorische Zeitzeuge. Waldis hatte ausserdem einen persönlichen Bezug zum Schiff, weil sein Vater darauf Dienst geleistet hatte. In einer spektakulären Aktion wurde das Schiff an Weihnachten 1958 ins Verkehrshaus transportiert. Im Herzen der Anlage, dem sogenannten «Rigihof», erhielt es sein drittes Leben als Museumsattraktion. Weil das Museum noch nicht über eine eigene Gastronomie verfügte, diente es den Besuchern als Restaurant.
Neu gibt es einen Wasserkanal mit kleinen Schiffen
Als der Vierwaldstättersee 2005 über seine Ufer trat, bekam es den grössten Schaden ab und wurde in der Folge in mehreren Etappen restauriert. Dabei konnte das Verkehrshaus auf die grosse Unterstützung aus der Öffentlichkeit und besonders auf die Dampferfreunde Vierwaldstättersee zählen. Am 8. März 2007 hievte ein gewaltiger Raupenkran, welcher Lasten bis zu 100 Tonnen zu heben vermag und sich gleichzeitig verschieben kann, das «Rigeli» an die prominente Stelle vor die Schifffahrtshalle. Im Rahmen der jetzigen Neuinszenierung wurde ein zusätzlicher, erlebnisreicher Zugang geschaffen, ein Wasserkanal mit kleinen Schiffen rund um das Dampfschiff. Der Wasserkanal erinnert an den legendären Schifflibauch der Landi im Jahr 1993 in Zürich.