[ES] Mit RENFE Madrid -> Santander und weiter ...

  • Und wieder ging es nach Spanien, dieses Mal allerdings in den Norden und leider nur eine Bahnfahrt.

    Die Flüge mit Ryanair/Lauda mit Koffer online gebucht. Hotels, Mietauto und RENFE-Bahntickets ebenfalls problemlos online gebucht.
    Zwei Tage vor Abreise wieder die Einreise-Formulare online ausgefüllt (inklusive Hochladen des EU-Zertifikats). Nach 20 Minuten kam ein Bestätigungsmail mit dem erforderlichen QR-Code, den man beim Check-In und am Airport vorweisen musste.

    Angereist zum Airport mit Klimaticket mit S80 und RJX.
    Mein Mitreisender kam mit dem RJ aus Graz und die Umsteigezeit am Hauptbahnhof war gerade mal 2 Minuten, da der RJ aus Graz verspätet war.
    Der RJ aus Graz am Gleis 7 A-B und der zum Flughafen nebenan, aber C-D als weitere Herausforderung.
    Dank vorheriger Instruktion wusste er, dass er von A-B nach C-D eilen musste.
    Ansonsten wäre er wohl in den Zugteil nach Budapest eingestiegen. :D
    Ich wartete bereits beim richtigen Waggon und somit sind wir im Zeitplan am Airport und Check-In-Schalter in T1 angekommen.
    Für Reisende, die sich nicht täglich mit der Bahn beschäftigen, etwas stressig.

    Wie schon im Dezember wenig Wartende an den Ryanair-Check-In-Schaltern und auch bei der Fast-Security waren wir schnell durch.
    Dieses Mal war T3 aber richtig viel los. Lange Warteschlangen vor den Check-In-Schaltern.
    Und auch der Wartebereich bei den Gates war wieder voll.

    Der Flug wieder angenehm und just-in-time in Madrid angedockt.
    Am Airport Madrid war wieder viel Betrieb, aber am Health-Security-Check mit Fieberkamera und QR-Code-Check waren wir schnell durch.
    Ein weiter Weg zum Ausgang bzw zu den Gepäcksbändern und bald begann das Gepäcksband zu laufen und unsere Koffer waren unter den ersten 10.

    Nun ging es ins Zentrum, wobei es auch in Madrid einige Möglichkeiten gibt.
    Bus, Metro und RENFE Cercanias zum Bahnhof Chamartin, wo auch das gebuchte Hotel integriert ist.

    Der Weg zur Metro-Station etwas länger, aber auch alles überdacht und gut ausgeschildert.
    Bei einem der vielen Automaten ein Metro-Ticket besorgt, dass gar nicht so einfach ist.
    Aber hier wartet hilfsbereites Personal um das richtige Ticket lösen zu können.
    Es gibt in Madrid keine Papiertickets sondern nur Cards, die man dann bei Bedarf erneut aufladen kann.
    Wir haben gleich mal 10 Fahrten aufgeladen um uns an den Folgetagen die Automaten ersparen zu können.

    Mit dem Renfe Cercanias C1 hätten wir vom Gate T4 in 17 Minuten direkt zur Chamartín Station fahren können.
    Wir hatten allerdings die Variante Metro 8+1 mit etwas längerer Fahrzeit gewählt (wegen der 10-Fahrten-Card).
    Obwohl wir direkt am Bahnhof angekommen sind und das Hotel direkt am Bahnhof war, war es gar nicht so einfach den Hoteleingang zu finden.
    Der Bahnhof Chamartin, von wo aus die Züge nach Norden abfahren, ist alles andere als ein freundlicher und angenehmer Bahnhof und keineswegs vergleichbar mit Barcelona Saints.

    Ausblick auf den Bahnhof vom Hotelfenster aus dem 16. Stock

    Fortsetzung folgt ...

  • In Madrid ist das Öffi-System mit Metros und Cercanias gut ausgebaut.
    Die Metro Garnituren sind aber eher alt und unbequem und in den Stationen die Monitore nicht besonders übersichtlich.

    Vom Bahnhof Chamartin ins Zentrum SOL kommt man am besten mit der Metro 1 in rund 19 Minuten.
    Diese Metro fährt auch in 24 Minuten zum anderen Hauptbahnhof Atocha, der (wieder) den Süden bedient (Barcelona, Valencia, ...) und wesentlich schöner und funktioneller als Chamartin ist.

    Alternativ kann man von Bahnhof zu Bahnhof die Cercanias C3 und C4 nehmen, die für die Strecke rund 15 Minuten benötigen.

    Interessant ist, dass man die Ticket-Card nur bei den Stationseingängen auf den Scanner legen muss und nicht auch beim Ausgang. Je nach Strecke gibt es unterschiedliche Tarife und wir fragten uns, wie diese erfasst werden?
    So war auch der Ausgang am Flughafen frei.

    Am Bahnhof Chamartin gibt es ein Metro Museum, an dem wir aber aus zeitlichen Gründen nur vorbei gegangen sind.

    Fortsetzung folgt ...

  • Madrid ist eine sehenswerte Stadt und man kann das Zentrum bestens zu Fuß erkunden.


    Es gibt in Madrid auch eine Stadtseilbahn (Teleférico en Rosales), mit der wir gerne gefahren wären, aber leider wegen Revision geschlossen war.

    Aber die Aufzüge am Faro de Moncloa waren in Betrieb und nach kurzer Wartezeit waren wir auch schon oben.
    Die Plattform bietet eine interessante Rundumsicht auf Madrid.

    Fortsetzung folgt ...

  • Nun stand unsere Bahnfahrt mit Renfe von Madrid-Chamartin nach Santander am Programm.

    Madrid-Valladolid-Santander rund 450 km in 4h5m

    Und angeblich umweltfreundlich (Der Anteil erneuerbarer Energie lag in Spanien 2020 bei rund 22%)

    Gestern noch herrliches Wetter und heute Sauwetter. Da waren wir froh, dass das Hotel direkt am Bahnhof war.
    Im zentralen Wartebereich Bänke, Monitore, Schalter, Automaten, Shops und WCs um 1 Euro.

    Wie bei allen spanische Fernzügen mussten wir durch die Security, aber das ging flott.

    Der Wartebereich nach der Security unfreundlich, kalt, wenig Sitze, kein WC, kein Buffet.
    Also nicht vergleichbar mit den Annehmlichkeiten am Bahnhof Barcelona-Sants.

    Es war noch Zeit um ein wenig die Lage zu sondieren.
    Nun ja, die Aussicht auf die Bahnsteige war etwas verschwommen, denn es schüttete wie aus Kübeln.

    Also Stiege runter zu den Bahnsteigen um unterm Vordach die Lage zu betrachten.

    Nur 10 Minuten vor der planmäßigen Abfahrt wurde am Monitor die Plattform für unseren ALVIA Tren nach Santander angezeigt. Alle Wartenden waren etwas erstaunt, denn anstatt der planmäßigen Fernzugbahnsteige war es der Bahnsteig nebenan. Also mussten alle Fahrgäste wieder den abgetrennten und ungemütlichen Fernzugwartebereich verlassen um zum angezeigten Bahnsteig zu gelangen. Am Bahnsteig wurden vor dem Einsteigen die Tickets kontrolliert (ohne Ticket keine Reservierung und ohne Reservierung keine Bahnfahrt). Auch am Bahnsteig war es ungemütlich. Windig, nass, kalt und die Überdachung undicht.
    Als First Class Reisende mussten wir auch noch zum Anfang des Bahnsteigs latschen.


    Und endlich wurde die Garnitur mit 10-minütiger Verspätung bereitgestellt. Da war die Begeisterung doch sehr gedämpft.
    Am Bahnsteig sehr viele Reisende im Bereich der T-Klasse, aber auch die First füllte sich.
    Nach der Einfahrt standen wir bereits an der richtigen Position und im Waggon war es dann endlich warm und wasserdicht.
    Die Sitze großzügig und bequem, allerdings kein WLAN (auch nicht in der First). Aber immerhin gab es Steckdosen.

    Und dann rollte unser ALVIA mit 10 Minuten Verspätung langsam los.

    Fortsetzung folgt ...

  • Nach kurzer Zeit bremste der Zug wieder und fuhr ganz langsam durch eine der Umspuranlagen.
    War vielleicht auch der Grund, warum der Zug verspätet einfuhr, da auch vor der Einfahrt am anderen Bahnsteig eine Umspurung erforderlich war. Ist zwar interessant, aber langfristig wohl keine Lösung.

    Danach ging es mit Hochgeschwindigkeit zur Sache. Madrid->Valladolid 180 km, 1 Stop in Segovia in 1h6m (Mit dem Auto sind es rund 211km und 2h8m). Ein "Flug" schnurstracks, Erdwälle, Schutzwände, Zäune, Viadukte und Tunnel. Der Guadarrama Tunnel ist fast 30 km lang.
    Leider war am Monitor die Geschwindigkeitsanzeige nicht aktiv und die Sicht durch den Starkregen gleich null.

    Dazu noch die spiegelnden Fenster, so dass man von der Landschaft wenig erkennen konnte.

    Hier ein Blick auf Openrailwaymap
    Vor Valladolid zweigt links die neue HGV-Strecke nach Ourense ab, die der spanische König erst kürzlich eröffnete.

    In Valladolid sind rund die Hälfte aller Fahrgäste ausgestiegen und rund 50 Fahrgäste zugestiegen.
    Kurz nach Valladolid kommt Palencia und dort teilt sich die Strecke nach Leon und Burgos als HGV-Strecke und nach Santander noch auf der normalen Strecke. Daher ging es bei uns erneut durch eine Umspuranlage und merklich langsamer weiter.
    Der ALVIA pendelte nun gemütlich und kurvig, bergauf und bergab, durch etliche Tunnel und einer herrlichen Landschaft entlang von Bergen mit Ausblick auf Täler, Wälder und Landwirtschaft. Ich glaube nicht, dass man diesen Abschnitt jemals zu einer HGV-Strecke umbauen wird.
    Für diesen 266 km langen Abschnitt benötigt man mit nur 2 weiteren Stationen planmäßig 2h57m.
    Wir kamen allerdings mit rund 20 Minuten Verspätung am Kopfbahnhof Santander an.
    Ab Valladolid hat sich das Wetter ziemlich gebessert und in Santander war es bereits trocken.
    Zum Unterschied von Madrid-Chamartin hat uns der Bahnhof Santander gut gefallen.
    Gemütlich und überschaubar mit Restaurant und angenehm ruhig.



    Der Bahnhof besteht aus zwei Teilen. Wir kamen am Renfe-Bahnhof an und nebenan ist der Feve-Bahnhof der Regionalbahn.

    Ein freundlicher Bahnhofsvorplatz, gegenüber der Busbahnhof, nebenan die Autovermieter und zum Hotel ein kurzer Fußweg. Trotz Schlechtwetter ein interessanter und entspannter Reisetag.

    Fortsetzung folgt ...

  • Hier ist auch schon die Bahnreise zu Ende, denn ab nun waren wir im Mietauto unterwegs.
    Wir hätten zwar einen Teil unserer Route auch mit Bahn und Bus fahren können, aber rund eine Woche länger benötigt und auch nicht alle Ziele erreicht.

    Das Mietauto um 8 Uhr am Bahnhof abgeholt. Wie meistens, war die bestelle Kategorie nicht verfügbar.
    So wollte man uns einen Seat Alhambra ohne Automatik anbieten obwohl Automatik mit integrierten Navi bestellt und bezahlt. Dann hat man doch noch ein Auto gefunden, dass unserer Bestellung entsprach. Ein neuer VW T-Roc.

    Der passte uns und gleich mal das Navi getestet. Aber leider, das verlangte einen Apple-Key, den die Mietstation nicht kannte. So mussten wir uns mit dem eigenen Smartphone und Bluetooth begnügen, aber zumindest konnten wir das Display im Auto nützen.
    Nach Heimkehr bekam ALAMO ein Beschwerde und nach 10 Tagen war eine Entschuldigung im Postfach und eine Rücküberweisung von 150 Euro am Konto. Man hat uns also 70 Euro als Entschädigung zusätzlich überwiesen.
    Dann gab es noch eine weitere Verzögerung bei der Abfahrt, denn das Auto musste erst gewaschen werden, weil total verdreckt.
    Aber das war höhere Gewalt, denn in der Nacht kam eine ausgedehnte Sahara-Staubwolke im Norden Spaniens an.
    Und so war am ersten Tag die Sicht etwas beeinträchtigt und die Bilder ziemlich gelblich.

    Am Folgetag war noch immer viel Staub in der Luft, aber danach hatten wir brauchbares Reisewetter und nur gelegentlich einen Regenschauer. Die Autofahrten waren entspannt, wenig Verkehr und gut ausgebaute Straßen. In den Städten gibt es viele Kreisverkehre und gerade da war das Navi sehr hilfreich. Auf Autobahnen max 120 km/h, sonst 80 km/h und in Orten oft nur 40 km/h (auch auf den gut ausgebauten Stadtstraßen). Wir konnten überall ohne Staus fahren. Wenige Streckenabschnitte waren Autobahnen mit Maut, aber auch das geht ohne Wartezeiten und ganz einfach.

    In Portugal besorgten wir uns online eine "Mehrtagesmaut". Hier gibt man beim Kauf die Autonummer an.
    Bei den Mautstellen wird nur die Autonummer bei voller Fahrt erfasst.
    Benzin ROZ 95 kostete zwischen 1,77 und 2,10 Euro. Die Mietwagenpreise sind inzwischen um 40% gestiegen.
    Es gibt derzeit zu wenig Angebot, da man während der Pandemie viele Autos verkaufte und es derzeit Probleme bei der Neubeschaffung gibt.

    In Folge nur noch einige Beiträge mit Bezug zu Bahn, Bahnhöfen und sonstigen Verkehrsmittel. ;)

    Fortsetzung folgt ...

  • Von Santander nach Oviedo wäre auch eine Bahnfahrt mit Feve möglich gewesen.

    Wir haben aber nur den interessanten Bahnhof in Oviedo besichtigt. Das alte Bahnhofsgebäude mit einer modernen Ergänzung. Auch hier wieder die Zweiteilung von Adif mit Renfe + Feve, die sich aus der unterschiedlichen Spurweite ergibt.


    Fortsetzung folgt ...

  • Eine besonders interessante Bahnreise scheint die Schmalspurstrecke von Oviedo nach Ferrol zu sein.

    Für die 300 km und 85 Stationen benötigt der Zug rund 7 Stunden. Die Feve-Züge sind zweimal täglich unterwegs. Auch Sonderzüge verkehren auf der Strecke.

    Da der Zug nur so selten fährt, würde man schon mal eine Woche benötigen um den einen oder anderen interessanten Stopp einzulegen. Beispielsweise den nördlichsten Punkt der Iberischen Halbinsel der Leuchtturm von Esctaca de Bares

    Aber wenn man genug Zeit einplant, könnte man in O Barqueiro aussteigen und die rund 10 km bis zum Leuchtturm zu Fuß wandern. Und auch am gleichen Tag wieder zurück, denn dort gibt es keine Herbergen zum Übernachten.
    Da war der Abstecher mit dem Auto gerade recht. Wir sind aber auch immer wieder an der Bahnstrecke entlang gefahren und die Landschaft und die Bahnstrecke scheinen ein besonderer Bahngenuss zu sein.
    So haben wir auch den einen oder anderen renovierten Bahnhof gesehen, aber leider keine Züge gesichtet.
    Openrailwaymap zeigt die kurvige Strecke nur bei entsprechendem Zoom. Siehe hier

    Eine sicherlich lohnenswerte Sonderzugreise "Bahn-Wandern auf dem Englischen Jakobsweg"
    Ich würde aber trotzdem eine selbst geplante Bahnreise vorziehen, alleine schon wegen der Kosten.


    Fortsetzung folgt ....

  • Wären wir mit der Bahn gefahren, dann hätten wir ab Ferrol den Bus nehmen müssen.
    Unser nächstes Ziel war A Coruna, eine sehenswerte Stadt mit einer historischen Altstadt und das Wahrzeichen ist der Torre de Hércules

    Der Öffi Verkehr ist, wie in den meisten anderen besuchten Städten, mit Bussen organisiert.
    Hier verkehren aber in der Bucht viele Surfer, ein Surfer Hotspot

    Zum Aussichtspunkt der Stadt kann man mit einem gläsernen Schrägaufzug fahren.
    Allerdings war der auch in Revision, also mussten wir hinauf hatschen.

    Eine Bahnfahrt von Barcelona nach A Coruna schließe ich nicht aus. Oder die schnelle Route
    Den Kopfbahnhof habe ich mir jedenfalls schon mal angeschaut.

    Wie auch bei den anderen Fernzugbahnhöfen, geht es zuerst durch die Security und dann durch die Ticketkontrolle am Bahnsteig, denn auch hier ist bei den Fernzügen Reservierungspflicht bzw. Bahntickets nur so erhältlich.
    Mir hat der Bahnhof gut gefallen und es war alles da, was man benötigt.
    Und auch hier gibt es neben dem Bahnhof einige Autovermieter, so wie es auch in Santander und anderen Städten ist.

    Irgendwann geht's weiter ...