Ein Bahnausflug nach ...? (gelöst)

  • Häuser mit 2 Hausnummern gibts öfters. Das erste Nummernsystem war oft "Hausnummer chronologisch nach Errichtung". Das ging so lange gut, bis die Anzahl der Häuser 300 überstieg, dann wurden oft Strassennamen eingeführt und die Häuser der Reihe nach numeriert, so wie wir es gewohnt sind. Links 1-3-5 etc, rechts 2-4-6 etc. Wenn dann zwischen 3 und 5 noch ein Haus gebaut wird, ist das dann 3a.


    Ein recht witziges Hausnummernsytem gibt es in irgendeiner Stadt in der Nähe von paris (wenn ich noch wüsste welche...) Da ist die Hausnummer die Strassenlänge bei der Eingangstür. Das erste Haus hat dann Nummer 9, das Zweite schon 13, das Dritte 25, das Vierte 31 etc...

    1) War diese Durchnummerierung nicht die sogenannte Konskriptionsnummer?
    2) So ähnlich ist es in Brüssel: Da haben die Häuser die Nummer der alten kleinen Gebäude, mittlerweile stehen dort riesige Blocks. In der Rue de la Loi folgt daher auf das Haus Nummer 1 das Haus Nummer 25.
    Da habe ich Meter gemacht, bis ich das durchschaut hatte. Ich dachte, die Nummer 200 ist einen Kilometer mindestens entfernt und stieg in die U-BAHN, dabei war sie eh nur 2 Blocks weiter. *)
    3) Eigenartig finde ich die Nummerierung in Berlin: Da geht es auf einer Straßenseite rauf 1, 2, 3 usw bis zum Ende der Gasse mit Nummer 160 und dann auf der anderen Straßenseite zurück von 161 bis 350; letztere ist gegenüber von 1.
    Das fand ich etwas verwirrend.


    *) Ich war in der 2. Hälfte der 90er Jahre viel in Brüssel. Da gab es noch kein Google Maps am Handy. Mein erstes Handy konnte 1995 nur telefonieren, nicht einmal SMSen. Es war riesig groß und schwer, trotzdem hielt der Akku gerade einen Tag. Und sauteuer war es. Eine Minute in Österreich kostete 10 ATS, die Minute von Brüssel nach Wien kostete deren 36!
    Meine Rekordrechnung waren einmal knapp 4.000,- ATS. Zum Glück waren das vor allem dienstliche Telefonate, mit dem Einzelgesprächsnachweis übernahm mein Arbeitgeber die Kosten. Der Innenrevisor hat aber mit den Ohren gewackelt, als ich ihm die Rechnung zur Freigabe vorgelegt habe.

  • Was mir auffällt dass immer mehr Ortschaften bei Neueinführung auf personenbezogene Straßennamen verzichten - offenbar um politische, kulturhistorische oder andere kleinkarierte Streitereien zu vermeiden (der war ein unfähiger Bürgermeister, der war ein Nazi, der hat als Lehrer Kinder geprügelt, gibt es keine zu würdigende Frau etc.)

  • Ich war in der 2. Hälfte der 90er Jahre viel in Brüssel. Da gab es noch kein Google Maps am Handy. Mein erstes Handy konnte 1995 nur telefonieren, nicht einmal SMSen.

    Da ich auf Grund meiner früheren freiberuflichen Tätigkeit notgedrungen viel mit dem Auto unterwegs war, schaffte ich mir im Jahr 1990 die neueste Errungenschaft auf dem Mobiltelefon-Sektor, ein sogenanntes C-Netz-Autotelefon der steirischen Firma Motronic an. Kostenpunkt damals 30.000 öS plus Einbaukosten von 5.000 öS. Für den Einbau musste ich extra nach Graz fahren. Man konnte damit nix als telefonieren, aber es hatte bereits eine Freisprecheinrichtung, etwas, auf das ich bis heute nicht mehr verzichtet habe.
    Für Leute von heute, die ohne Handy nicht mehr auskommen, mag es unvorstellbar sein, dass man vor knapp mehr als 30 Jahren für ein reines Telefonierhandy, das nur im Auto nutzbar war, über 2.500 EUR hingelegt hat.
    Detail am Rande: Im Kofferraum war in einem 30x20x10 cm großen und ca. 3 kg schweren Gerät der Sender mit einer eigenen Antenne eingebaut. In den Nutzungsbestimmungen stand, dass das Telefon nur in Österreich verwendet werden dürfe. Bei einem allfälligen Grenzübertritt müsse der Sender aus der Halterung ausgebaut werden, was man mit wenigen Handgriffen erledigen konnte. Als ich das erste Mal über die Grenze fuhr (in Fratres, um in Zlabings/Slavonice ein tschechisches Kursbuch zu kaufen*)), meldete ich dem tschechischen Grenzer den vollzogenen Ausbau des Telefonsenders. Seine Reaktion: Achselzucken, worauf ich bei meinen weiteren Fahrten ins Ausland den Sender nie wieder ausbaute.
    *) Der Kauf eines Kursbuches gelang eh nicht, weil es am Bahnhof in Slavonice keines zu kaufen gab. Aber der Schalterbeamte hatte Erbarmen mit mir und schenkte mir sein altes Kursbuch.

    dr. bahnsinn - der Forendoktor

  • Vielleicht solltest du auch noch die damaligen Minutentarife hinzufügen!

    Fallst du mich meinst: Die weiß ich nicht mehr. Außerdem war für die Telefonrechnung meine Sekretärin zuständig. Auch hat sie die Abrechnung mit den Auftraggebern erledigt. Nur die Anschaffung des Autotelefons fiel in meine Kompetenz, weshalb ich auch noch weiß, wieviel es gekostet hat.

    dr. bahnsinn - der Forendoktor

  • Das erste Funktelefon gab es 1923 in einem Zug. Autotelefone gab es bereits 1946. In Österreich hat es 1974 mit dem B-Netz begonnen. Da war Österreich in 3 Gebiete eingeteilt und der Anrufer musste wissen, in welchen Gebiet sich der Anzurufende befindet. 1982 gab es gerade einmal 1000 Teilnehmer. Für fest ins Auto eingebaute Telefone waren im Monat etwa 2.500ATS zu bezahlen. Die Anschaffungskosten lagen zwischen 100.000 und 150.000ATS. Anfang der 90er-Jahre kam dann das D-Netz und die Geräte wurden weit billiger. Die Minutenpreise bewegten sich so um 14ATS - abhängig von der Tageszeit.