Auch die Modellbahnwelt ist von der Chip-Krise betroffen

  • Ein internes Schreiben an die Modellbahnhändler von ZIMO:


    Chipkrise: Temporärer Preisaufschlag auf ZIMO Decoder


    Leider haben sich die Auswirkungen des Mangels an elektronischen Bauteilen auch für ZIMO massiv verschärft. Bis vor kurzem sind wir noch davon ausgegangen, dass wir den Großteil der Produktpalette nur mit relativ kleinen Verzögerungen liefern können. Im August wurden jedoch eine fix zugesagte Lieferung (für die wir bereits Vorauszahlung geleistet haben) von 50.000 MicroControllern für MS-Sound-Decoder und eine weitere kleinere Lieferung für MX-Decoder von August 2022 auf März 2023 (!) verschoben. Aktuell produzieren wir zwar mit unseren Lagerbeständen weiterhin Decoder, diese sind jedoch alle (und darüber hinaus) bereits fix eingeteilt und daher nicht mehr für Neubestellungen verfügbar.


    Wir haben in den letzten Tagen sehr intensiv versucht, für die jetzt von den Lieferanten stornierten bzw. langfristig verschobenen Chips (es handelt sich um 5 Typen) Ersatz zu finden. Wir haben dabei auch bereits in zwei (eventuell bald drei) Fällen Erfolg (d.h. neue Lieferzusagen, von denen wir nur hoffen können, dass sie eingehalten werden), allerdings mit wesentlich schlechteren Konditionen als bisher:


    – unsere Einkaufspreise für diese Chips sind bis zu 5 mal so hoch wie bisher (z.B. 14 EUR statt 3 EUR, und das ist fast noch günstig, weil am Weltmarkt wird oft auch das Zwanzigfache verlangt und bezahlt),


    – es handelt sich nicht um alte Chips, sondern funktionell sehr ähnliche (sogar leistungsfähigere, was aber nichts nützt), weswegen modifizierte Layouts für die jeweiligen Decodertypen gemacht werden müssen, daneben auch Software-Anpassungen und neue Werkzeuge, vor allem Löt-Schablonen für die Produktion,


    – von diesen Ersatzchips gibt es jeweils auch nur kleine Mengen am Markt, typischer Weise 5.000 bis 10.000 Stück, also Restmengen, die von Aufträgen der Großindustrie übrigbleiben. Daher müssen wir sogar für ein und denselben Decodertyp mehrere neue Layouts mit allen Nebenkosten erstellen, damit sie dann von außen alle gleich aussehen und natürlich funktionell identisch sein werden.


    Für unsere Kunden (also Fachhändler und Hersteller) bedeutet das leider, dass Preisaufschläge für alle Lieferungen der nächsten Wochen und Monate notwendig sind. Niemand weiß, wie sich die Situation weiter entwickeln wird. Daher ändern wir NICHT die eigentlichen Preise, sondern verrechnen zusätzliche, jeweils extra aufgeführte „Chipersatzbeiträge“, in der Hoffnung, diese in absehbarer Zeit wieder weglassen oder reduzieren zu können (Leider ist auch das Gegenteil nicht völlig auszuschließen.).


    Diese Beiträge ergeben sich aus der Differenz zwischen bisherigen ZIMO Einkaufspreisen und zukünftigen; diese Differenz wird von ZIMO 1:1 (wenn möglich, wie aktuell bei den MS-Decodern, 0,8:1, also etwas weniger) weitergegeben. Die gesamten anfallenden Nebenkosten (neue Platinen, Software, Produktionsmittel, Kleinstückzahlkosten, siehe oben) werden hingegen überhaupt NICHT weiterverrechnet; diese stellen einen zusätzlichen Beitrag von ZIMO zur Bewältigung der Chipkrise dar.
    Der „Chipersatzbeitrag“ beträgt für die nächste Zeit (Angaben zum Gültigkeitszeitraum sind nicht möglich):


    für die MS-Sound-Decoder MS450 und MS440 (jeweils alle Varianten): [geändert ca 10 Euro]


    für die anderen MS-Sound-Decoder (Miniaturtypen MS490, MS580, usw. :( mangels eines realistischen Angebots (alles über 24 EUR) noch nicht feststehend.


    für die MX-Miniatur-Decoder (MX615, -616, -671, 689) sowie Lichtplatinen: [geändert ca 7 Euro]


    für die anderen MX-Decoder (die größeren und die Sound-Typen: mangels Angebot noch nicht feststehend.