Dazu darf ich vielleicht noch ergänzen:
Der Masarykovo nádraží hieß während der Zeit des kommunistischen Regimes "Praha střed", was soviel bedeutet wie "Prag Mitte". Er war der erste Bahnhof auf prager Stadtgebiet und wurde 1844/45 von der nördlichen Staatsbahn samt ihrer Strecke von Olmütz her eröffnet. Er ist übrigens Prags einziger Kopfbahnhof.
siehe hier
1980 wurde in Prag die neue Verbindung von Libeň nach Holešovice eröffnet. Damit wurden direkte Zugfahrten aus Richtung Kolín in Richtung Děčín unter Umgehung des Masarykovo nádraží möglich.
Bis dahin musste beispielsweise der Vindobona nach dem Halt am Hbf in der Abzweigung Hrabovka (das ist in der Ausfahrt des Masarykovo nádraží) Kopf machen, um in Richtung Berlin weiterfahren zu können.
siehe hier
Seine Bedeutung als Fernbahnhof verlor er sukzessive ab Anfang der 2000er und besonders mit der Eröffnung der "Neuen Verbindung" Nové spojení im Jahr 2009. Davor war der Hbf aus Richtung Norden nur durch zwei eingleisige Strecken angebunden. Die zur Abzweigung Hrabovka hinunter war ziemlich steil und von der durch den alten Vítkov-Tunnel konnte nur ein Teil der Bahnsteige im Hbf erreicht werden. Nicht sehr leistungsfähig also. Zur Entlastung dieser Zufahrtsstrecken endeten daher früher noch zahlreiche Fernzüge am Masarykovo nádraží.
siehe hier
Bei den Modernisierungsmaßnahmen war man im prager Bahnknoten meiner Meinung nach also immer relativ spät dran, dafür hat sich sehr lange viel "alter Charme" erhalten ...