[NOR+SWE] Unterwegs mit Öffis

  • Nach etlichen Recherchen ging es im Juni 2022 mit Bahnen, Bussen und Fähren durch Norwegen und Schweden.

    Alles nicht mehr so einfach wie früher, als man Bahntickets bei NSB und SJ kaufte.

    Die Betreiber der skandinavischen Schienenwege sind im Umbruch. ?(

    Aus der NSB wurde die Vy, die nur noch einen Teil der norwegischen Bahnen betreibt (so auch die Bergensbanen und als Cashcow die Flamsbana). Die Strecke von Stavanger nach Oslo hingegen wird nun von der britische Bahngesellschaft Go-Ahead-Nordic betrieben. Die Dovrebanen von Vy (bis Lillehammer) und SJ NORGE bis Trondheim und Bodø.

    Dafür betreibt nun eine norwegische Vy Tochter die Ofotenbahn von Narvik nach Lulea.

    Und wenn man von Oslo nach Stockholm möchte bucht man am besten bei Vy.se oder Sj.no anstatt bei Vy.no oder sj.se

    Detto bei den Bussen. Jede Region hat andere Betreiber, aber auch Vy bedient manche Strecken. Wir waren allerdings mit Nor-Way unterwegs. Und die Fähre von Bergen nach Stavanger bedient nicht Hurtigruten sondern Fjord Line.

    Alles ganz einfach und transparent ;)

    Überall legte ich mir Accounts an um alle Tickets online buchen und einfach verwalten (zb Storno) zu können.

  • Tag 1+2: OSLO

    Flug mit Austrian von Wien nach Oslo. Rund 2 Stunden Flugzeit und eine Stunde Verspätung.

    Vom Flughafen ins Zentrum mit der Bahn. Dieses Mal nicht mit dem teuren Flytoget sondern mit dem Vy Regio aus Lillehammer.

    In Oslo-Gardermoen noch bei Starkregen eingestiegen kamen wir rund 35 Minuten später am Bahnhof bei leichtem Nieseln an. Das Hotel gleich ums Eck. Da inzwischen die Sonne durch die Wolken blinzelte gleich ein erster Citywalk.

    Mir gefällt diese Stadt, wenn auch eine Liebe auf den zweiten Blick, aber leider ziemlich teuer.

    (Die Hotellerie war für uns relativ günstig, da bereits im Herbst 2021 zu Corona-Konditionen gebucht)

    44792138ve.jpg

    44792131dg.jpg

    44792137uc.jpg

    44792136ep.jpg

    44792140rs.jpg

    44792141pu.jpg

  • Ich freu mich schon auf Deinen Reisebericht!

    Die Betreiber der skandinavischen Schienenwege sind im Umbruch.

    Im aktuellen EÖ-Heft 12/2022 kann man auf S. 644f. nachlesen, dass die im Jahr 2016 beschlossene Aufgliederung der Norges Statsbaner (NSB) in sechs Divisionen außer höhere staatliche Zuschüsse 4,25 Mrd. NOK (413 Mio. EUR) pto Jaahr und mehr Personal nichts gebracht hat. Laut EÖ-Heft ist die Eisenbahn in Norwegen mittlerweile zum Verkehrsmittel für Idealisten geworden, da die Fahrgäste nicht mehr bereit seien, mehr als für die günstigen Flugtickets bezahlen zu wollen.

    Zudem soll es eine fragwürdige Vorschrift geben, die es den EVU nicht erlaubt, Fahrzeuge anderer EVU anzumieten, falls eigene Fahrzeuge aus Untauglichkeitsgründen nicht eingesetzt werden können, wodurch es vermehrt zu Verspätungen und Zugausfällen kommen soll.
    Vielleicht kannst Du auch darüber berichten.

    dr. bahnsinn - der Forendoktor

  • Ich freu mich schon auf Deinen Reisebericht!

    Freue dich nicht zu früh, wird eine neverending story :)

    Im aktuellen EÖ-Heft 12/2022 kann man auf S. 644f. nachlesen, dass die im Jahr 2016 beschlossene Aufgliederung der Norges Statsbaner (NSB)

    Das passt bestens zu meiner Einleitung, denn es bestätigt meine Erfahrungen.

    Die Umfirmierung von NSB auf Vy begann im Frühjahr 2019, als ich mit meiner damaligen Buchung beschäftigt war.

    Es verursachte Ausfälle und Ungereimtheiten auf der Buchungsseite.

    Fahrzeuge anderer EVU anzumieten, falls eigene Fahrzeuge aus Untauglichkeitsgründen nicht eingesetzt werden können, wodurch es vermehrt zu Verspätungen und Zugausfällen kommen soll.
    Vielleicht kannst Du auch darüber berichten.

    Das kann ich eher schwer beurteilen.

    Beispiel Go-Ahead von Stavanger nach Oslo: Loks und Waggons wurden von NBS übernommen, neues Auftreten, aber im Innenbereich der Waggons immer noch NBS zu erkennen (beispielsweise Kaffeeautomaten, die in der 1. Klasse NBS/Vy noch zur freien Verfügung waren, sind nun "Out of order")

    Ob Fahrzeuge getauscht werden können? Man fährt die meisten Strecken nicht parallel. Also haben andere Betreiber dort auch nichts zum Austauschen. Und nach Lillehammer, wo ein Parallelbetrieb stattfindet. betreibt Vy nur Stadler-Regio-Garnituren. Ich denke, dass ist nicht anders als bei uns. Da würden sich ÖBB und WEST auch nicht gegenseitig entgegen kommen. Abgesehen davon haben sicher auch dort die Gesellschaften Probleme mit Fahrzeugmangel.

    Wir haben 10 Bahnfahrten unternommen und in Summe waren die Verspätungen nicht mal 15 Minuten (trotz der vielen Kilometer und Bauarbeiten). Und Zugausfall gab es auch keinen (hatte auch keine in Oslo auf den Monitoren gesehen).

    Was es aber auch dort gibt sind Warnstreiks ;) Nur dort ist ein Warnstreik wirklich ein Warnstreik, ohne den Kunden zu viel zuzumuten. Aber darüber werde ich selbstverständlich im Reisebericht noch berichten.

  • Zuletzt 2019 in Oslo hat sich in der Zwischenzeit wieder manches verändert.

    Neu ist das Munch Museum, das Opernhaus und die Skyline von Gamle Oslo

    Und das gerade eröffnete und sehenswerte Nationalmuseum.

    (Interessant fand ich auch den Blick durch das grüne Glas auf den Hafen.)

    44792127di.jpg

    44792129hv.jpg

    44792130hc.jpg

    44792132ms.jpg

    44792134dd.jpg

    44792139fd.jpg

    Oslo kann man gut zu Fuß machen und für die Umgebung gibt es ausreichend Öffis (Tram, T-Banen, Busse, Fähren).

    So auch mit der Metro zum Holmenkollen und mit einer Fähre auf die Halbinsel Bygdøy.

    Mit dem Ruter 24-Stunden-Ticket waren wir flexibel unterwegs.

    44792179bi.jpg

    44792178ga.jpg

    44792177ep.jpg

    44792176um.jpg

    44792175or.jpg

    44792174ah.jpg

  • Tag 3:

    Heute stand der erste Teil unserer Bahnreise am Programm und zwar von Oslo nach Voss.

    Das Wetter passte, was bei dieser landschaftlich schönen Fahrt nicht unerheblich ist.

    Früh aufgestanden um das reichhaltige Frokostbuffet ausreichend genießen zu können.

    Check-out und ein kurzer Weg über den Vorplatz zum Bahnhof.

    Abfahrt um 8:25, Gleis 3 und die heutige Tagesetappe 350 km, 5h24m und 14 Bahnhöfe.

    (Ich reservierte im letzten Waggon ganz hinten, weil ich dachte wieder hinten raus knipsen zu können.

    Aber das klappe nur bedingt, da die Verbindungstür zum Unterschied von den anderen Fenstern völlig verdreckt war.

    Trotzdem lohnte es sich ganz hinten zu sitzen, denn es ergaben sich einige nette Ausblicke.)

    Hier nun einige technische Details zur Bahnstrecke ...

    Wikipedia

    Google

    Openrailwaymap

    Meistens einspurig, elektrifiziert mit vielen Tunnels und Overbygg (Schutzgalerien) und somit eine winterfeste Bahnstrecke mit dem höchstgelegenen norwegischen Bahnhof auf 1222 Meter.

  • Der Zug war ausgebucht und die Bahnfahrt nur mit Reservierung möglich. Schon bei der Buchung im März waren einige Waggons voll. Wer keine Reservierung hatte, wurde in Drammen Stasjon gebeten auszusteigen und den nächsten Zug zu nehmen. In Drammen sind noch viele Fahrgäste zugestiegen und der Zug war nun tatsächlich voll.

    Kein Wunder, denn diese Bahnstrecke gehört zu den schönsten Bahnstecken weltweit und auch ein Feiertag in dieser Woche.

  • Im ersten Streckenabschnitt geht es durch grüne Täler, vorbei an Landwirtschaft und entlang von Flüssen und Seen.

    Ein wenig Fotostress schlich sich wieder ein, denn aus fahrenden Zügen zu knipsen ist nicht immer einfach.

    (Gegenlicht, Spiegelung, Fenster schmutzig, Masten, Bäume, Sträucher, Tunnel, Overbygg, ... und somit viele Motive immer nur einen Augenblick für einen Klick. Da half manchmal "Serienbilder". Die Handykamera bewährte sich dafür)

  • Der Gegenzug aus Bergen wartete schon, denn die Strecke ist weitgehend eingleisig.

    Die meisten Bahnhöfe entlang der Bergensbanen renoviert und sehenswert.

    44801360sm.jpg

    44801362fx.jpg

    44801363cf.jpg

    Zwei verlockende Anblicke ;) Einerseits die Landschaft und andererseits der Hinweis auf das Bistro.

    Irgendwo war es dann das Bistro, mit einem ansprechenden Angebot und moderaten Preisen.

    44801361vx.jpg

  • Die Landschaft und Vegetation änderte sich und es ging kontinuierlich bergauf.

    Um 12:07 erreichten wir Ustaoset stasjon. Ein kurzer Aufenthalt, aber es reichte für einen Klick aus dem letzten Waggon (auch wenn die Zugbegleiterin mit dem Freigeben warten musste)