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Erstellt am 07. Januar 2023 | 04:05 Lesezeit: 4 Min
19 Milliarden Euro umfasst das Investitionsvolumen des ÖBB-Rahmenplanes für 2023 bis 2028. 0,76 Prozent davon soll in die Attraktivierung, Elektrifizierung und die Sicherheit der Erlauftalbahn fließen. Was prozentuell nicht so viel klingt, ist in absoluten Zahlen nicht zu unterschätzen: 144 Millionen Euro bedeutet eine stolze Summe.
Fast ein Drittel davon (43,5 Millionen Euro) soll in die Elektrifizierung der Erlauftalbahn fließen. Ein Projekt, das schon länger am Tisch liegt. Laut dem Ybbser SPÖ-Nationalratsabgeordneten Alois Schroll, Mitglied des Verkehrsausschusses im Nationalrat, soll dieser Schritt nun endgültig bis 2026 erfolgen.
Eine der ersten Maßnahmen, die entlang der Erlauftalbahn umgesetzt werden sollen, ist die Verlegung des Bahnhofes Petzenkirchen Richtung Fußballplatz. Dort soll ein zweigleisiger Kreuzungsbahnhof entstehen. Foto: Christian Eplinger
„Ein ganz wichtiger Schritt, der endlich angegangen werden muss. Denn auch wenn sich die Verbindung von Scheibbs nach St. Pölten oder Wien in den vergangenen Jahren verbessert hat, muss es als nächsten Schritt mehr Direktzüge aus dem Erlauftal in diese Städte geben. Denn jedes Mal umsteigen bedeutet einen Komfortverlust für die Nutzer. Noch ist es durch die Dieselloks auf der Erlauftalbahn nicht möglich, nach der Elektrifizierung sollte da aber nichts mehr dagegen sprechen“, fordert SPÖ-Bezirksvorsitzender Andreas Danner, der darin nicht nur eine Verbesserung für die Bahnpendler, sondern auch für mögliche Tourismusgäste sieht.
Neben der Elektrifizierung bilden Maßnahmen an Eisenbahnkreuzungen, an der Streckensicherungstechnik sowie die Attraktivierung von Haltestellen die Schwerpunkte in dieser Gesamtinvestitionssumme. „Ein wichtiger Punkt ist auch die Digitalisierung aller Bahnhöfe. Künftig sollen Informationen ausschließlich barrierefrei über Monitore und akustisch getätigt werden“, berichtet Alois Schroll.
Generell werde im Zuge des ÖBB-Rahmenplans auch wieder kräftig in die Bahnhöfe und Haltestellen entlang der Erlauftalbahn investiert. 1,1 Millionen Euro sind für einen zusätzlichen Randbahnsteig in Scheibbs vorgesehen, 1,2 Millionen Euro für einen „einfachen“ Bahnsteig in Purgstall und gleich 10,5 Millionen Euro für einen neuen Kreuzungsbahnhof in Petzenkirchen.
Ein Projekt, das sich bereits im fortgeschrittenen Stadium befindet, wie Petzenkirchens Bürgermeisterin Lisbeth Kern bestätigt. „Bereits im Frühjahr 2023 sollen die Gespräche mit den Grundeigentümern starten, denn die jetzige Haltestelle muss weiter nach Osten Richtung Fußballplatz verlegt werden, da an der aktuellen Stelle die Errichtung eines zweiten Gleises unmöglich ist“, weiß Stadtchefin Kern. Im Zuge der Bahnhofverlegung soll auch eine Park & Ride-Anlage mit rund zehn Stellplätzen errichtet werden. Einher damit geht die Sicherung des Bahn überganges bei der Firma Wopf inger mit einer Schrankenanlage. Im Gegenzug wird der Bahnübergang beim Bauhof für den Autoverkehr stillgelegt.
Noch bei Weitem nicht so detaillierte Pläne gibt es bei einer weiteren Haltestelle, die im Zuge des Rahmenplans zu einem Kreuzungsbahnhof ausgebaut werden soll. Jene in Schauboden. „Es gab ein Vorgespräch vor rund eineinhalb Jahren. Seitdem haben wir aber nichts mehr davon gehört. Allerdings hat uns die ÖBB jetzt für Ende Februar einen Termin bekannt gegeben, wo wir weitere Gespräche über die Haltestelle Schauboden führen werden“, erklärt Purgstalls Bürgermeister Harald Riemer.
Auch für Alois Schroll ist klar, dass all diese Projekte Zeit in Anspruch nehmen werden. Dennoch rechnet er mit ersten sichtbaren Maßnahmen spätestens 2024. „Laut meinen Informationen dient 2023 als Planungsphase, 2024 sollen dann erste Maßnahmen umgesetzt werden, ehe 2025 und 2026 die Hauptarbeiten geschehen.“