Die Mühlkreisbahn

  • Im Prinzip war die Situation am Saurüssel wahrscheinlich ähnlich der auf der B3 zwischen Dornach und Grein. Nur, dass es dort erst Mitte der 90er zum Ausbau kam.

    Zwischen Mühlkreisbahn und Rohrbacher-Straße war's damals auch im Bereich der "Urfahrwänd" ziemlich eng, wie diese Doppelseite aus

    Bahn im Bild, Band Nr. 38, Verlag Pospischil, Wien 1984 zeigt:


    Die nächste Doppelseite des selben Werkes zeigt die Situation vor und nach dem Ausbau:

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  • Du hast Recht. Da bin ich einem Irrtum aufgesessen ...

    Die Verdieselung erfolgte erst 1967.

    Die Verdieselung muss aber bereits 1966 begonnen haben, denn im bereits mehrfach zitierten BiB-Bahn Nr. 38 gibt es mehrere mit 1966 datierte Fotos mit 2045ern. Zufällig auch eines, auf dem die Ek zu sehen ist, auf der der von mir in Beitrag Nr. 5 geschilderte Unfall im Jahr 1965 passiert ist (siehe roter Pfeil). Das am 10. 10. 1966 von Peter Wegenstein aufgenommene Foto zeigt die 2045.10 mit dem P 3854 wenige km vor dem Endbahnhof Aigen-Schlägl:


    Im Prinzip war die Situation am Saurüssel wahrscheinlich ähnlich der auf der B3 zwischen Dornach und Grein. Nur, dass es dort erst Mitte der 90er zum Ausbau kam.

    Richtig. Dort sah es bis in die 1990er-Jahre so aus. Das Foto von Peter Schmied vom 22. 8. 1966 aus dem BiB-Band Nr. 85 (Verlag Pospischil, 1992) zeigt die 93.1384 mit dem P 4111 auf der Fahrt Richtung St. Valentin auf der zur B 3 hin nicht getrennten Bahntrasse. Die Bildunterschrift dazu spricht Bände. Die Straßenengstelle im Bereich des Schlosses Dornach war einseitig (in Fahrtrichtung Westen) durch eine zuggesteuerte Ampel gesichert, sodass sich dort keine Straßenfahrzeuge begegnen konnten. Heute ist die Bahntrasse zwischen Dornach und der B 3-Auffahrt zur Greiner Donaubrücke durchgehend durch Leitplanken abgesichert.

    dr. bahnsinn - der Forendoktor

  • So wie dieses da am Saurüssel?

    Kommt alles so ziemlich hin - hab es nur irgendwie auf einer Kuppe in Erinnerung! Und der Schreck war besonders groß da mir dieses furchteinflössende Ungetüm - zum Unterschied der zu den gewohnten Dampflokomotiven in Waidhofen/Y - gänzlich unbekannt war.

  • Mir sind die gänzlich unbekannt. Hat jemand Daten dazu?

    In den Beiträgen #6 und #7 gibt es Fotos mit Reihenbezeichnung und Wagennummer. Gebaut wurden sie Ende der 1950er-Jahre in Leichtbauweise extra für die steigungsreiche Mühlkreisbahn (ich hoffe, ich erinnere mich richtig). Zuletzt waren sie auch auf der Preßburger Bahn im Einsatz.

    dr. bahnsinn - der Forendoktor

  • Die runden Waggons nannte man Mühlkreiswagen oder auch Maikäfer. Sie waren 1979 sogar kurzfristig zwischen Wien und Tulln (heutige S40) mit 1042.5ern im Einsatz. Ich habe 1979 die 1042.636 mit vier Mühlkreiswagen und einem alten Bi auf der FJB photographiert. Danach waren die Wagen auch noch auf der Ostbahn.


    LG

    Der Schienenverkehr wird durch Schienenersatzverkehr ersetzt.

  • Und auf den letzten Bildern gleich mehrfach die "gesuchten" Waggons. Mir sind die gänzlich unbekannt. Hat jemand Daten dazu?

    Im Buch "Die Mühlkreisbahn" von Christian Hager, Verlag Ennsthaler, Steyr 1989 habe ich ein paar Infos gefunden:



    Aufgrund der großen Steigungen der Strecke entschlossen sich die ÖBB Ende der 50er zum Bau eigener Leichtbau-Personenwagen. Bereits 1956 waren in Zusammenarbeit mit SGP in Simmering sieben Leichtbau-Triebwagenanhänger der Reihe BTI 7140 entstanden. Auf deren Konstruktion wurde 1959 für die "Bip" zurückgegriffen.

    Insgesamt hatten die "Bip" 57 Kunststoff-Sitze in der Anordnung 2 + 3, geschlossene Plattformen mit offenen Übergängen, Halbfenster und Falttüren. An den Stirnseiten waren Hülsenpuffer und leichte Zug- und Stoßvorrichtung montiert. Das Eigengewicht betrug 12 Tonnen bei einer Vmax von 80 km/h. Die Serie war der einzige Zweiachser-Neubau nach 1945.

    Nicht alle der 40 neuen Wagen wurden auf der Mühlkreisbahn benötigt. Daher kamen 10 nach St. Valentin auf die Donauuferbahn. Später auch nach Wien. Die Wagen waren eher wenig komfortabel und daher bei den Reisenden auch nicht sonderlich beliebt.

    1979 kamen die ersten "Schlieren" auf die Mühlkreisbahn.

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  • Offensichtlich war auch das eine versteckter Beitrag der Politik zur beginnenden Vollmotorisierung - statt wie in in der Schweiz ab 1956 die erste Generation der Schlieren - setzte man in Österreich den Fahrgästen solch unbequemen Plunder vor die Nase.