Zug gerade noch erwischt und 135 € Strafe erhalten

  • Nach dem Exkurs über Verkehrsstrafen sei doch noch eine Anmerkung zum ersten Beitrag in diesem Thread über die nach dem Empfinden einiger User unfair bestrafte Lehrerin gestattet:


    Nach meinem Empfinden entspringt diese Regelung, im Nahverkehr Züge nur mit gültigem Fahrausweis betreten zu dürfen, widrigenfalls werde empfindlich gestraft, einer vehement kundenfeindlichen Denkweise.

    Möglicherweise ist diese Denkweise verursacht durch die eine Zeit lang vielfach aufgegriffenen Schwarzfahrer, die sich wegen der mehr und mehr eingesparten Schaffner sicher wähnten, nicht erwischt zu werden. Ein bewusster Schwarzfahrer ("Erschleicher einer Dienstleistung") hingegen verdient wohl eine Strafe.

    In dem oben geschilderten Fall aber war es, wie in der Meldung geschildert, kein Erschleichen, sondern echt aus Zeitmangel das Misslingen des Ticket-Erwerbes.

    Eine solch gut meinende Kundin durch eine hohe Strafe so zu vergrämen, halte ich für maßlos überzogen.

    Ob diese Lehrerin in Hinkunft für einen Schulausflug wieder die ÖBB als Verkehrsmittel wählen, oder doch lieber einen Bus mieten wird??


    Nebenbei: Als Klimaticket-Benutzer beobachte ich des Öfteren, wie viele Schwierigkeiten und Verbote ("Ihr Ticket ist ungültig") auch Inhabern von Tickets bereitet werden können. Der falsche Zug, der falsche Tag oder auch die falsche Fahrtrichtung etc. etc.

    Ohne Hochmut, aber voller Erleichterung kann man nur sagen: Den Klimaticket-Nutzer berührt das alles nicht. :)

  • Auf das legen sie es ja an... Wenn Du damals die Strafe beeinsprucht hättest wärst Du wahrscheinlich straffrei davongekommen, aber will man sich das echt antun wegen 60 Euro...?

    Ich habe mal eine Strafverfügung wegen der damaligen Einreisebestimmungen bekommen, welche ich beeinsprucht habe. Da ich aber auch tatsächlich kein Recht gebrochen habe, wurde das Verfahren dort eingestellt, also musste ich nicht zahlen (und jetzt lebe ich ja nicht einmal mehr in Österreich). Sollte ich in so einer Situation landen, hätte ich persönlich ja durchaus ein Interesse daran gehabt, das soweit es geht juristisch anzugehen. Einfach weil ich dann sehen könnte, wie so eine rechtliche Materie von A bis Z durchgenommen wird. Freilich war die lange Bearbeitungszeit mir aber doch schon störend gewesen...


    Ich sag es mal so, die Person hätte sehr leicht auf der ÖBB-App die Fahrkarten erwerben können. Wieso sie das nicht tat, ist halt nicht so klar. Da es noch dazu im VOR lag, hätte sie beim Busfahrer die Fahrkarte direkt bis ans Ziel erwerben können. Die Rede war ja von "verspäteten Öffis". Der Bus dürfte bereits über ein Kartenterminal verfügen, dementsprechend sollte eine Zahlung mit Karte auch möglich sein.


    Wie man sieht, gibt es vielfältige Möglichkeiten, diese Situation zu vermeiden. Ich kann nicht so viel Verständnis dafür aufbringen, wenn man es nicht einfach tut. Wieso stellt man sich eigentlich überhaupt noch am Ticketautomaten an, wenn man doch die Fahrkarte auf dem Handy mal eben gebucht kriegt und damit auch keinen Stress hat? Kulanz ist jedenfalls nichts, was ich erwarte (aber auch nichts, was ich nicht erwarte, ich erwarte da gar nichts :P )

    Mit freundlichen Grüßen

    *Möwengeräusche*

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  • Wieso stellt man sich eigentlich überhaupt noch am Ticketautomaten an, wenn man doch die Fahrkarte auf dem Handy mal eben gebucht kriegt und damit auch keinen Stress hat?

    Weil es noch immer genug (ältere) Personen gibt, die ohne Handy samt soundsovielen Apps groß geworden sind und die, sofern am Land ohne viel ÖV rundherum lebend, in ihrem Kopf noch immer "Fahrkarten beim Schalter/Ticketautomaten/Busfahrer kaufen" abgespeichert haben. Es sollte auch jüngeren Personen möglich sein, sich in die (noch) analoge Welt anderer Person hineindenken zu können. Ich für meine Person wäre damit nicht an die Öffentlichkeit gegangen, denn erstens hätte ich, wenn ich schon eine Fahrkarte beim Ticketautomaten gelöst hätte, eine Tageskarte genommen und zweitens wäre es mir peinlich gewesen, mich damit an eine Zeitung, insbesondere an die Krone zu wenden.

    dr. bahnsinn - der Forendoktor

  • Ich hoffe doch, dass eine Lehrerin mit Handy und Apps umgehen kann.

    Wenn das stimmt (und ich gehe davon aus, dass es stimmt), was mir meine Frau von so manchen ehemaligen, etwa gleich alten bzw. älteren Lehrerkollegen/-innen an einer Wiener AHS über ihr Verhältnis zur digitalen Technik erzählt hat, habe ich so meine Zweifel, dass es alle können (wollen).

    dr. bahnsinn - der Forendoktor

  • Und sie alle mussten sich dennoch 2020 mit Dingen wie Zoom etc. befassen. Hätten sie als Chance nutzen können, sich mit den spannenden Möglichkeiten der digitalen Technik auseinanderzusetzen. Das würde ihnen viele Möglichkeiten geben.


    Aber dass sie als Lehrerin, die den Ausflug organisiert hat, nicht einmal den VOR kennt (denn sonst wären die „verspäteten Öffis“ kein Problem, da sie ja die Fahrkarte bis ans Ziel beim Busfahrer gekauft hätte), ist erstaunlich.

    Mit freundlichen Grüßen

    *Möwengeräusche*

  • Nebenbei: Als Klimaticket-Benutzer beobachte ich des Öfteren, wie viele Schwierigkeiten und Verbote ("Ihr Ticket ist ungültig") auch Inhabern von Tickets bereitet werden können. Der falsche Zug, der falsche Tag oder auch die falsche Fahrtrichtung etc. etc.

    Ohne Hochmut, aber voller Erleichterung kann man nur sagen: Den Klimaticket-Nutzer berührt das alles nicht. :)

    Guten Morgen

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    Gruss Arolfinger

  • Aber dass sie als Lehrerin, die den Ausflug organisiert hat, nicht einmal den VOR kennt (denn sonst wären die „verspäteten Öffis“ kein Problem, da sie ja die Fahrkarte bis ans Ziel beim Busfahrer gekauft hätte), ist erstaunlich.

    Kennst Du die Wiener Linien? Denn dann wüsstest Du dass man in den Bussen der Wiener Linien nicht einmal Fahrscheine für Wien kaufen kann, geschweige welche fürn VOR!


    Klar kann man die gute Frau nun schimpfen, dass sie die App nicht verwendet hat, aber ich habe die auch nie verwendet weil ich sie einfach nicht gut gemacht finde, im Gegensatz z.B. zu jener der CD. Zudem war die Dame der Meinung, dass der CJX ein Fernverkehrszug sei, und laut ihrer Aussage stand auch nichts Gegenteiliges im Fahrplan.


    Wenn ich mir die vielen falschen Anzeigen und Durchsagen usw. anschaue halte ich das für durchaus möglich.


    Ich würde mir halt wünschen dass in solchen Fällen halt schon der Schaffner Gnade walten lassen darf...

  • Hui, ich hab den Teil übersehen, wo es um Wien ging. Weil die Öffis doch so oft fahren, dass man es nicht nötig hat, seine Verbindung auf Kante zu nähen, erst recht als Schülergruppe. Die Wiener Linien haben in der Tat eine fragwürdige Politik im Fahrkartenverkauf. Andere Städte hätten einfach an den Haltestellen einen Automaten aufgestellt. In der Schweiz fand ich mal sogar auf dem Land an einer Bushaltestelle einen Fahrkartenautomaten.


    Ich dachte halt, es ging um eine Regiobusverbindung, weil eben die Verbindungen in Wien so dicht sind, dass man selbstverständlich eine Verbindung früher nimmt.


    Und woher nimmt sie her, dass es ein Fernverkehrszug wäre? Auf Scotty hätte man der farblichen Hinterlegung entsprechend sehen können, dass der Zug dem Regionalverkehr angehört. Sorry, aber wenn man aus Halbwissen heraus eine Entscheidung trifft, können einen die Konsequenzen eben treffen.


    Oder sie nimmt ihren Job ernst und bildet sich eben weiter. Die ÖBB App beißt nicht.


    Was ist an der ÖBB App so schwer zu bedienen? Vor dem Klimaticket habe ich sie regelmäßig verwendet und ich hab sie auf Anhieb verstanden. Keiner konnte mir glaubhaft zeigen, dass die ÖBB App unhandlich ist. Ich hab da immer das Gefühl, man stellt sich absichtlich dumm, weil die App anders ist und anders muss schlecht sein oder so…


    Ich fahre heute nach Budweis und habe dafür die CD-App genutzt. Dafür funktioniert es in der Tat. Auch, dass man Zeitkarten direkt auf der INKarta abgespeichert hat ist praktisch.


    Weniger praktisch: man hat n icht so viele Optionen, wenn man etwa bereits eine Fahrkarte für den ausländischen Abschnitt hat. Ich kann keine Fahrkarte mit Klimaticket anwählen, während ich bei der ÖBB-App auswählen kann, dass ich die Fahrkarte für den ausländischen Abschnitt bereits besitze.


    Ich habe verschiedenste Apps schon genutzt. MÁV, DB, sogar vom Verkehrsverbund der Region Friaul-Julisch-Venetien. Ich könnte schon verstehen, wenn man nicht für alles mögliche eine App will, aber wenn es genau eine App braucht, um Fahrkarten für ganz Österreich zu erwerben, halte ich das für einen ganz guten Deal. Die CD kann das übrigens so gut wie gar nicht und IDOS ist da eher kompliziert, da kriegt man oft keine durchgehende Buchung hin.

    Mit freundlichen Grüßen

    *Möwengeräusche*

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