[ORF Kärnten] Keine Ausflugsschifffahrt am Lendkanal

  • 2012 wurde die ES Maria Wörth am Lendkanal in Betrieb genommen.

    Ein Boot für 60 Fahrgäste und 2 WC und elektrisch betrieben.

    Ein teures Projekt, aber dank EU möglich ;)


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    kaernten.orf.at


    Sichtlich war das Boot nicht sehr lange im Einsatz. Es wurde inzwischen auf Willhaben veräußert.

    2013/2014 waren trockene Jahre und der Wörthersee hatte ein Tiefstand, insbesondere die Ostbucht und somit auch der Lendkanal.

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  • Steht schon alles im Thread. Das Boot bekam keine Genehmigung bis zum Lendhafen zu fahren und wurde darum verkauft und die Planung fuer ein Neues, das den Bedingungen der Naturschutzbehoerde entspricht, in Auftrag gegeben.

    Einmal editiert, zuletzt von grubenhunt ()

  • Dass ausgerechnet am Wörthersee bzw. in dessen Umgebung Umweltbedenken als ablehnender Grund angegeben werden finde ich für Kärnten schon gewagt. Man muss sich nur mit offenen Augen da unten umsehen was dort der finanzkräftigen Klientel alles erlaubt wird bzw. für diese getan wird. Vor einigen Jahren hat man zum Beispiel am Lendkanal (bei der B90 Straßenbrücke) für ein Hotel einen Hafen ausgebaggert.

    Mein Vorschlag daher: in der Gegend vom Ende des Lendkanals ein Hotel suchen und für dieses ebenfalls einen Bootshafen bauen. Dann steht auch einem Linienverkehr nichts mehr im Wege.

  • Das Boot bekam keine Genehmigung bis zum Lendhafen zu fahren und wurde darum verkauft und die Planung fuer ein Neues, das den Bedingungen der Naturschutzbehoerde entspricht, in Auftrag gegeben.

    Ach ja, habe ich wohl übersehen.

    Man könnte alternativ zur Schifffahrt den Klagenfurter Bummelzug vom Lindwurm am Kanal entlang zum See verlängern.


    Es zeigt aber deutlich auf, wie auch das Projekt 2012 reine Geldverschwendung war, denn das Boot war ja kein Schnäppchen.

    Wie kann es sein, dass man erst nach Inbetriebnahme das Anlegen am Lendhafen untersagte?

    Ich meine, wer den Lendhafen kennt (weil schon öfters dort vorbei gegangen) weiß wie schmal der ist und danach gleich der Kanal im Untergrund verschwindet. Hat das Boot bei der Einfahrt in den schmalen unterirdischen Kanal einen Wasserschwall verursacht und zu viele Fische runtergespült? Der Wiederkauf in WILLHABEN hat wohl nicht sehr viel eingebracht.

    Das Boot wurde immerhin damals bereits als Elektroboot mit Solarenergie gebaut und deshalb gab es möglicherweise auch die EU-Förderung.


    Und hätte es für das neue Projekt erneut EU-Förderung gegeben?

    Das neue Boot sollte also noch moderner werden. Ein Katamaran um Bugwellen am Lendhafen zu vermeiden?

    Mit Radar und Echolot damit auch an den vielen Nebeltagen und Niedrigwasser im Kanal der Betrieb möglich gewesen wäre?

    Und dazu auch noch neue Stege für Stand-Up-Paddler, die sich dann den Kanal mit dem Boot teilen?


    Das Ausbauen des Lendhafen in der Stadt ist wohl kaum möglich.

    Der ausgebaggerte Teich beim Hotel liegt außerhalb vom Stadtkern bereits in der Grünzone. Da war das wohl leichter möglich. Der Nutzen ist allerdings fraglich, denn auch diese Erweiterung könnte ein Problem bei Niedrigwasser sein.


    Schon richtig, dass auch in Klagenfurt und Umgebung die Versiegelung massiv fortschreitet.

    Allerdings gibt es am Lendspitz ein Schutzgebiet und da könnte der geplante Schiffsverkehr ein Problem darstellen.

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    Vielleicht deshalb der Einspruch um Umweltamt?



    Apropos Umwelt ...

    Auch heute wird der Rasen am Heldenplatz wieder mehrmals völlig zerstört um für wenige Tage einer Veranstaltung Platz zu machen.

    Danach wird wieder aufwändig der Boden aufbereitet und neuer Rasen gesät. Der wird dann wieder ausreichend bewässert, damit er gedeiht. In der Zeit ist das Gelände auch abgesperrt und selbstverständlich betreten verboten.

    Ich frage mich, warum man derartige Veranstaltungen nicht auf zur Genüge vorhandenen versiegelten Plätzen veranstaltet?

  • Ich meine, wer den Lendhafen kennt (weil schon öfters dort vorbei gegangen) weiß wie schmal der ist

    Das Ausbauen des Lendhafen in der Stadt ist wohl kaum möglich.

    Wo ist das Problem? Ca. 100 m vor dem Ende des Lendhafens gibt es einen Wendeplatz mit ca. 23 m Durchmesser. Wer es hier nicht schafft, mit einem 15 m-Boot zu wenden, ist m. E. blutiger Anfänger. Ich habe im Jahr 2003 bei unserem Mecklenburgische Seenplatte-Hausboottörn im Wallgraben von Mirow, der nach ca. 200 m stumpf endet, mit unserem 13 m-Boot ohne Problem gewendet (siehe Foto, auf dem ein Teil der dr. bahnsinn-Crew beim Chillen zu sehen ist). Auch das Fahren im Rückwärtsgang sollte ein Berufsschiffer beherrschen:

    Foto: dr. bahnsinn, aufgenommen im Juli 2003.

    Mit Radar und Echolot damit auch an den vielen Nebeltagen und Niedrigwasser im Kanal der Betrieb möglich gewesen wäre?

    Radar vermutlich deswegen, weil man das Boot auch abseits des Lendkanals am Wörthersee zum Einsatz bringen wollte. Und braucht es sehr wohl Radar. Ein Echolot ist heute bei fast allen Booten Standard und kostenmäßig bei den Anschaffungskosten ein Klacks.

    Und dazu auch noch neue Stege für Stand-Up-Paddler, die sich dann den Kanal mit dem Boot teilen?

    Auch da gilt: Wo ist das Problem? Mit allerlei sonstigen Freizeitskippern muss ein Berufsschiffer zurandekommen können, wenn das die Hausbootskipper auch können, wie hier z. B. in der Schleuse Carnow auf der Havel-Müritz-Wasserstraße, die stellenweise ganz schön eng sein kann:

    Foto: dr. bahnsinn, aufgenommen im Juli 2003.

    Vielleicht deshalb der Einspruch um Umweltamt?

    Nein. Bei einem Natura 2000-Schutzobjekt kann es keine zeitlich befristete Genehmigung geben, da die Voraussetzung für eine Genehmigung vorher zu prüfen ist, ob durch das Vorhaben eine Verschlechterung der Bedingungen für das Natura 2000-Schutzobjekt zu erwarten sind. Die Behörde kann daher nur eine unbefristete oder gar keine Genehmigung erteilen.

    dr. bahnsinn - der Forendoktor