Der Aufwand für diese Produktion war sicherlich enorm.
Wir auf der "Schönbrunn" mußten dazu leer (bzw. bestückt mit Filmcrew und Darstellern sowie Tonnen von Material) von Wien nach Hainburg verstellen, in Hainburg dann den ganzen Tag auf aund ab lavieren, bis die richtige Kameraeinstellung gefunden wurde.
"Lavieren", Halten des Schiffes gegen die Strömung, funktioniert auf der "Schönbrunn" so, daß der Maschinist durchs Bullauge einen Punkt an Land visiert und dann versucht, mittels Regulator und/oder Steuerung die Drehzahl der Maschine so zu regeln, daß sich das Schiff möglichst wenig im Strom auf- oder abbewegt. Man ist also permanent am Regler und kommt keine Sekunde weg - auf die Dauer sehr anstrengend!
Nebenbei versuchte unser "Chief" (Rudolf Eisl, damasl ein bekanntes "Donau-Original"), die Stromversorgung für die Filmcrew aufrecht zu erhalten, was mit heftigen Diskussionen zwischen ihm und dem technischen Leiter/Oberbeleuchter verbunden war. "Fünf Nebelmaschinen? Saad´s wahnsinnig? Woher soll i den Strom nehmen?" - es waren dann drei, dafür blieb die Küche kalt, das Aggregat gab nicht mehr her. Unsere Laune war den Umständen entsprechend...
Wer die sehr bodenständige Sprache an Bord des Dampfers erlebt hat, kann sich die Szenen sicherlich vorstellen!
"Und dann no drei Stund´ haam..." (Bergfahrt nach Wien/Praterkai).
Irgendwann zwischendurch war dann auch Zeit, und ich "g´studierter Haaza" durfte Ben Kingsley duchs Schiff führen. Er war technisch recht beschlagen und insgesamt auch an der Geschichte des Schiffes und der Firma DDSG sehr interessiert.
Die Szene an Bord der "Fähre" dauert gefühlt ungefähr zwanzig Sekunden!