Beiträge von Donaudampfer

    Standesgemäß verwenden wir einen der beiden Indikatoren aus dieser geschichtsträchtigen Kiste:

    Sie stammen aus dem reichhaltigen Fundus des letzten Dampfmaschinen-Meisters der Schiffswerft Linz, Ing. Wollinger. Wollinger unterstützte die "Schönbrunn"-Restaurierung von anfang an mit Wort und Tat und lehrte den heutigen "Chief", Flo Deban, das Handwerk von der Pike auf bis ins Detail. Flo Deban hält gerade dieses Indikatorpärchen in speziellen Ehren - mit ihm wurden ALLE Dampfschiffmaschinen der DDSG, die in Linz zur Reparatur waren, gemessen.

    Live von Bord:


    morgen Vorbereitungsarbeiten, Dienstag Indizierfahrt (die Steuerung gehört nach gestellt - das hat sie uns bei den ersten Fahrversuchen gezeigt. Nach den Überholungsarbeiten ist der Hochdruckzylinder jetzt komplett dicht und verzeiht keine "Lässigkeiten" mehr.)

    Meines Wissens ist die Finanzierung des Neubaus noch nicht gesichert - die Behörde hat die Verwendung der zahlreich vorhandenen altbrauchbaren Gleisjoche wegen deren um 2 mm unter der Abnutzungsrenze liegenden Schienenprofile untersagt...


    (Erinnert mich an die zahlreichen Bauverhandlungen mit dem Land NÖ für den Bau der Safariparkbahn - da haben die Sachverständigen auch zunächst 70 cm Schotterbetthöhe für unsere Feldbahn verlangt...)

    Der Aufwand für diese Produktion war sicherlich enorm.


    Wir auf der "Schönbrunn" mußten dazu leer (bzw. bestückt mit Filmcrew und Darstellern sowie Tonnen von Material) von Wien nach Hainburg verstellen, in Hainburg dann den ganzen Tag auf aund ab lavieren, bis die richtige Kameraeinstellung gefunden wurde.


    "Lavieren", Halten des Schiffes gegen die Strömung, funktioniert auf der "Schönbrunn" so, daß der Maschinist durchs Bullauge einen Punkt an Land visiert und dann versucht, mittels Regulator und/oder Steuerung die Drehzahl der Maschine so zu regeln, daß sich das Schiff möglichst wenig im Strom auf- oder abbewegt. Man ist also permanent am Regler und kommt keine Sekunde weg - auf die Dauer sehr anstrengend!


    Nebenbei versuchte unser "Chief" (Rudolf Eisl, damasl ein bekanntes "Donau-Original"), die Stromversorgung für die Filmcrew aufrecht zu erhalten, was mit heftigen Diskussionen zwischen ihm und dem technischen Leiter/Oberbeleuchter verbunden war. "Fünf Nebelmaschinen? Saad´s wahnsinnig? Woher soll i den Strom nehmen?" - es waren dann drei, dafür blieb die Küche kalt, das Aggregat gab nicht mehr her. Unsere Laune war den Umständen entsprechend...

    Wer die sehr bodenständige Sprache an Bord des Dampfers erlebt hat, kann sich die Szenen sicherlich vorstellen!

    "Und dann no drei Stund´ haam..." (Bergfahrt nach Wien/Praterkai).


    Irgendwann zwischendurch war dann auch Zeit, und ich "g´studierter Haaza" durfte Ben Kingsley duchs Schiff führen. Er war technisch recht beschlagen und insgesamt auch an der Geschichte des Schiffes und der Firma DDSG sehr interessiert.


    Die Szene an Bord der "Fähre" dauert gefühlt ungefähr zwanzig Sekunden!

    Wenn in dem Film auch ein Dampfschiff vorkommt, das eine Fähre spielt, hab ich den (unerwartet kleinwüchsigen, aber sehr sympathischen) Herrn als einzige Englisch sprechende Person der Besatzung durch Maschinen- und Kesselraum führen dürfen - eine damals für mich beeindruckende Erfahrung! (An Bord des DDSG-Dampfers "Schönbrunn", der für die Aufnahmen einen ganzen Tag im Raum Hainburg herumlavieren (= auf der Stelle stehend, mit der Maschine die Strömung ausgleichend) durfte.

    Es handelt sich bei den Objekten dort größtenteils um Schrott/schwer. Der Zugang zu den Schiffen und tlw. die Verheftung verhöhnen jede Sicherheitsvorschrift. Sämtliche Geschichten, die Scheriau zu den Schiffen und über sich auftischt entbehren (fast) jeglicher Grundlage.
    Der EB "Arthur Kaspar" war vor der Übernahme durch Franz komplett im (betriebsfähigen und zugelassenen) Originalzustand, er hat dies durch zahlreiche An- und Umbauten (Wohnschiff) zerstört. Zulassung m.W. abgelaufen...hatte "50 Personen an Bord" eingetragen...futsch!